_ 是的

175 12 0
                                    

Yoon Jeonghan

Yoon Jeonghan

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
   Erneut blickte ich auf meine Uhr meines Handys, die mir anzeigte, dass es mittlerweile 23 Minuten nach 6 Uhr Nachmittags war. Immer wieder Checkte ich seine letzte Nachricht, ob ich mich mit der Zeit vertan hatte, vielleicht sogar den Tag verpeilt hatte. Aber, nein. Abgemacht war ein Treffen um 6, genau heute. Ein unwohles gefühlt machte sich in mir breit. Denn, wenn mir eins unangenehm ist, dann, dass ich komplett alleine gelassen im Café saß, meinen Kaffee bereits ausgetrunken hatte und sein Kaffee immer noch auf meiner gegenüberliegenden Seite stand, mittlerweile abgekült. Was Seungcheol dazu bringt, zu spät zu kommen? Erst will er sich unbedingt mit mir treffen, mich sehen, und lässt mich dann wie einer, der von seinem Date enttäuscht wurde, sitzen.

   Einer der Angestellten, er hieß Hyunjin, hatte mich mittlerweile angesprochen, wobei ich erst nach mehreren Sekunden mitbekam, dass er zu mir sprach. Nebenbei erwähnt war es total beängstigend, dass ich schon nach dem ersten mal ohne Seungcheol nicht damit klar kam, mich mit anderen zu verständigen.
Beim besten willen konnte ich nicht verstehen, was Hyunjin zu mir sagte. Sein Augen schauten immer wieder, wahrscheinlich um zu sehen, ob Kunden da waren, durch den Laden, machte mir jedoch schwierigkeiten, zu erkennen, war er vor sich hin sabbelte. " Ähm, ich bin Taub. Ich kann mich durch das Lippenlesen verständigen, du machst es mir allerdings schwer. " hatte ich lachend von mir gegeben, klar war es nicht Lustig gewesen. Niemand würde lachen, wenn er nichts hören können.

   Hyunjin befand sich hinter der Theke und bereitete Kunden ihre Bestellung vor als ich auf mein Handy sah, erwartete wenigstens eine Nachricht.
Doch immer noch hatte ich weder eine Nachricht, noch Seungcheol im Café.

   Langsam reichte es mir und ich war sauer dabei, meine Sachen einzupacken als ich vom Augenwinkel sah, dass mir eine allzu bekannte Person den Laden betrat. Ich legte mein Handy zurück auf den Glastisch und schaute zu Seungcheol, welcher sich hecktisch auf mich zu bewegte und kurz vor mir stehen blieb. Er wirkte verunsichert.

   Er stand kurz da, seine Atmung war schnell und heckitsch, seine Augen sahen verschlafen und gerötet aus. Die ganze Wut der Situation gegenüber verschwand wie aus dem nichts. Es gab einen plausiblen Grund, warum er sich nicht an die abgemachte Zeit halten konnte denn, so wie er vor mir stand, sah es nicht aus, als hätte er sich ein paar Minuten mehr im Spiegel betrachtet, damit alles auch perfekt saß.

   Unsicher, und, weil ich für ihn da sein wollte, öffnete ich meine Arme ein stück weit, um ihn zu Symbolisieren, dass er zu mir kommen sollte.
Kurz darauf spürte ich schon, wie er sich sehnsüchtig aber vorsichtig an meine Brust drückte und sein Gesicht in meiner Halsbeuge versteckte. Diese Situation verwirrte mich deutlich. Erst nach wenigen Sekunden schlung ich nun meine Arme um seine dünne Hüfte und strich kurz seinen Rücken auf.
Einen Arm hatte ich wieder um seine Hüfte gelegt um ihn so Näher an mich zu ziehen, mit der anderen fing ich an die feingeschnitteten Harre auf seinem Hinterkopf zu kraulen und lehnte meinen Kopf gegen seinen.

   Ich wusste nicht, wie ich ihm helfen konnte. Im allgemeinen fühle ich mich Komplett verloren. Das einzige worauf ich mich Konzentrieren kann und will ist Seungcheol, selbst wenn mich jemand ansprechen würde, ich würde es nicht hören.

   Und zum ersten mal seit einem längerem Zeitraum verspürte ich wieder die angst davor, nichts hören zu können. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in mir breit. Ich weiß nicht, was gerade vor sich ging.
Ob uns jemand ansprach oder etwas fragte.
Nie wieder könnte ich reagieren, ich muss die Personen immer sehen. Die Tatsache, dass ich niemals hören werde, wie Seungcheol meinen Namen aussprach, und wie seine Stimme in allgemeinen klag, brachte mich beinahe um den Verstand.
Hier zu stehen, während ich nicht wusste, was Geschehen war und nicht nachfragen konnte, ob Seungcheol es mir erzählen wollte.

   Es war durchaus inkompetent sich die Schuld dafür zu geben, Gehörlos zu sein. War es nicht dennoch irgendwo meine Schuld?
Wäre ich kein Sturrkopf und hätte mich bei den ersten anzeichen bei einem Arzt gemeldet, würde ich Seungcheol's Stimme wahrnehmen können. Ich könnte morgens ohne die hilfe von Joshua auffstehen, wenn ich eine frühere Schicht hatte, ich könnte die Vögel dabei Singen hören. Selbst die sonst nervige Baustelle vor der Haustür würde mich nicht stören, wenn ich hören könnte.

   Ich verkrampfte mich in meiner Haltung und umklamerte meine Hände um den Rücken des Älteren, um mich zu halten. Mittlerweile konnte ich verhindern, nicht auf der Stelle loszuheulen. Ich musste jetzt für ihn da sein.

   Sanft löste ich mich von ihm und erwartete ein verweintes Gesicht, doch alles was ich erblickte war sein Blasses Gesicht und nur seine geröteten Augen, wie sie es vor ein Paar Minuten waren.
Seungcheol wirkte angespannt und ich hatte absolout keine Ahnung, was ich tun sollte.

   " Was ist passiert, Hyung? " fragte ich vorsichtig und es machte sich das Gefühlt breit, welches ich das letzte mal vor 6 Jahren hatte.
Es fühlte sich merkwürdig an, zu sprechen, ohne dabei zu hören, wie man sprach, wie laut man sprach und wie man etwas betonte, denn nach gewisser Zeit sprach man einfach nur Monoton Man konnte sich an dieses Gefühl gewöhnen, aber es hatte ein ganzes Stück arbeit und unmengen an Zeit gebraucht. 
Auch mein Selbstbewusstsein verabschiedete sich. Damals sprach ich weniger und wurde in jeder Situation unsicherer. Ich hatte damals noch oft Joshua für mich sprechen lassen, benutze die Gebärdensprache.


word count: 922

𝙗𝙡𝙞𝙣𝙙 𝙛𝙤𝙧 𝙮𝙤𝙪𝙧 𝙡𝙤𝙫𝙚Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt