Wer hat Angst vorm bösen Wolf?

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Wer hat Angst vorm bösen Wolf?

Itachi folgte ihr zu ihrer Wohnung. Da sie gelegentlich etwas ins Schwanken kam, hatte er seinen Arm um ihre Hüfte gelegt, um sie etwas zu stützen.
Er war sehr gespannt, was sie ihm denn zu erzählen hatte. Es war alles so verwirrend. Was genau war da zwischen ihr und seinem Bruder.
Als sie bei einem kleinen Haus angekommen waren, suchte sie nach ihrem Schlüssel. Eine gefühlte Ewigkeit suchte sie in ihrer Pullover Tasche, bis sie ihn entschuldigend anlächelte. "Ich finde ihn nicht..." Dann hob sie beide Arme "Such du danach."
"Dein Ernst?", fragte er entsetzt.
"Los. Außer du willst hier vor der Haustür die ganze Geschichte hören. Ich persönlich würde dabei gerne eine Tasse Tee trinken."
Itachi seufzte und begann sie abzutasten, um den Schlüssel zu finden. Sie begann zu kichern und sich unter seinen Berührungen zu winden. "Kann es sein, dass dir das gefällt, du Lüstling?"
Er gab es auf. "Fuyu... Du hast keinen Schlüssel dabei. Und nein, es gefällt mir nicht, eine betrunkene zu betatschen."
Fuyu entgegnete nichts, sondern sah sich um. Es dauerte nicht lange, bis sie zum Fenster ging und dort etwas unter dem Fensterbrett hervorzog. "Ich hab den Schlüssel hier versteckt, weil ich kaum verstau Möglichkeiten hatte."
"Du machst mich fertig.", murmelte Itachi.

Fuyu führte ihn in die Küche, wo sie den beiden einen Tee machte und sich mit ihm an den Küchentisch setzte.

"Also?"
Fuyu seufzte. "Ja ja, ist ja gut."
Sie trank einen Schluck und begann zu erzählen. "Etwa ein Jahr bevor der Krieg begann, bekam ich eine streng geheime Mission von Tsunade zugeteilt. Ich sollte einen Abtrünnigen Ninja finden und eliminieren. Ich sollte niemanden von der Mission erzählen, solange diese nicht abgeschlossen war, da es einige geben würde, die mich sonst aufhalten wollten."
"Es war Sasuke."
Fuyu nickte. "Ja genau. Tsunade blieb keine Wahl mehr, also schickte sie mich los. Es dauerte einige Wochen, bis ich seine Spur fand. Wir trafen in einem Wald aufeinander und sofort begann ein Kampf. Er dauerte mehrere Stunden an und irgendwann waren wir beide am Ende. Ich weiß nicht mehr genau wie es passiert ist, aber irgendwann war ich gegen einen Baum gedrückt, Sasukes Katana an der Kehle... Dann... Hat er mich geküsst...Guck nicht so."
Itachi sah sie überrascht an. "Wieso? Ich meine, wieso sollte er dich küssen, wenn du versuchst ihn zu töten?"
Fuyu seufzte. "Keine Ahnung. Vielleicht hat es ihn angeturnt?... Naja jedenfalls führte das eine zum anderen und bald darauf saß ich nackt auf ihm und ja.. Du weißt schon."
"Du hast dich von ihm flachlegen lassen?"
Fuyu nickte beschämt und Itachi begann laut loszulachen.
"Und wieso ist er dann so scharf drauf, dass ich dir nicht zu nahekomme?"
Fuyu nippte kurz an ihrem Tee und antwortete nach einem kurzen Moment der Überlegung. "Naja... Ich denke es ist ihm peinlich. Es war damals sein erstes Mal und ... Ich hoffe für Sakura, dass er dazugelernt hat."

Itachi verschluckte sich an seinem Tee und begann zu husten. "Was?"
Fuyu kicherte. "Naja wir hatten uns bald darauf in einem Dorf getroffen und er wollte mir beweisen, dass er es auch besser kann... So ging das noch 2 Mal, bevor ich zurück nach Konoha ging."
Da Itachi nichts weiter sagte, fuhr Fuyu fort. "Tsunade war natürlich nicht begeistert. Zu der Zeit freundete ich mich dann auch mit Sakura an und als Sasuke zurück ins Dorf kam, erzählte sie mir, dass ER derjenige ist, den sie seit sie ein kleines Mädchen ist, liebt."
Itachi schmunzelte "Bitchfight?"
Fuyu schüttelte den Kopf. "Nein. Ich hab ihr gleich davon erzählt und sie war mir auch nicht lange böse. Wir hatten nur beschlossen nicht mehr darüber zu reden... Das einzige Problem war, dass Sasuke auf mich zukam und verlangte, dass ich es ihr nicht erzähle. Und nachdem ich eine Woche zurück aus Suna war, forderte er auch, dass du es nicht erfährst."
"Aber Sakura wusste es längst."
Itachi sah ihr eindringlich in die Augen und das verunsicherte sie.
"Was denkst du?", fragte sie verlegen, nachdem er lange Zeit nichts sagte.
"Du hast dich von meinem unfähigen Bruder verführen lassen.", antwortete er grinsend.
"Leichen haben wir doch alle im Keller."
Er beugte sich zu ihr vor und hauchte leise "Und wieso wolltest du ihn vorhin töten?"
Nun seufzte sie und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. "Während dem Kampf, hab ich Zeitweise mein Kekkei Genkai eingesetzt und er seins. Wir erfuhren schnell, wie mächtig der andere ist und als wir uns dann in Konoha wiedersahen, haben wir einander versprochen, nie wieder unser Kekkei beim anderen einzusetzen."
Itachi nickte ohne weiter etwas zu sagen und stand auf.
"Ich sollte dann langsam mal los... Es wird spät."
Blitzschnell stand Fuyu auf und packte ihm am Arm. "Nein."
Irritiert sah er auf ihre Hand, welche seinen Unterarm fest im Griff hatte. "Nein?"
"Sasuke ist mit Sakura allein... Jetzt weiß sie auch offiziell was da mit ihm und mir war... Und..."
"Du denkst, da könnte heute noch was voran gehen.", stellte er fest.
Fuyu nickte.
"Ich hätte ein Gästezimmer."
Itachi fuhr sich mit der Hand durch die Haare und sah sie etwas unsicher an.
Sie lächelte "Ich beiße auch nicht."
"Wer sagt dir, dass ich nicht beiße?"
"Ich fürchte mich nicht vor dem großen, bösen Wolf."

Itachi seufzte, denn er fürchtete sich durchaus vor dem bösen Wolf.
"Na schön.", gab er am Ende doch nach.
Sie lächelte ihm triumphierend entgegen
"Also trinken wir noch ein bisschen?"
Itachi lachte. "Nein. Du zeigst mir jetzt, wo ich schlafen werde und dann gehen wir beide schlafen."
Fuyu kam grinsend auf ihn zu und legte einen Arm um seinen Nacken, um ihn zu sich runter zu ziehen.
"Wusste Ichs doch, dass du es auch willst.", raunte sie wenige Zentimeter von seinen Lippen entfernt.
Er klatschte ihr leicht auf ihren kleinen Po. "Keine Spielchen heute, Rotkäppchen."

Schmollend sah sie zu ihm hoch. "Na schön. Morgen dann wieder."

Sie nahm seine Hand und führte ihn die Treppe hoch. Und er wurde das ungute Gefühl einfach nicht los, dass sie noch immer ihr Spiel mit ihm spielte. Er folgte ihr bis zum Ende des langen Flurs in eins der Zimmer.
Sie drehte sich zu ihm "Das ist eure Festung, eure Boshaftigkeit." Sie verbeugte sich tief und wollte gerade das Zimmer verlassen, als sie noch hinzufügte. "Die Toilette ist gleich die Tür rechts."
Diesmal war es an ihm, ihre Hand zu packen. Er zog sie an sich. So eng, dass ihr schmaler Rücken, seine Brust berührte.
Dann strich er ihre Haare etwas zur Seite und flüsterte. "Hast du nicht etwas vergessen?"
"Du willst es immer noch sehen?", flüsterte sie kaum hörbar.
"Ja."
Sie drehte sich zu ihm um. Der Raum war dunkel, weshalb er ihr Gesicht nicht richtig erkennen konnte.
"Der Inori Clan ist seit jeher für seine Kraft gefürchtet. Wir... können die Temperatur unseres Körpers senken. Bis -180 Grad. Alles was wir berühren, gefriert sofort zu Eis. Egal ob Mensch, Tier, Baum... Vereinzelte können auch die Luft selbst ..."
"Zeigst du es mir?", Seine Frage war fast ein flüstern.
"Eine kleine Kostprobe, in Ordnung? Ich zeige dir ein kleines Kunststück, welches ich in der Pubertät gelernt habe."
Noch bevor er antworten konnte, berührte ihre Hand seine Wange. Um ihn herum wurde es langsam kühler. Er sah, wie ihr Gesicht langsam näherkam. Und obwohl er jederzeit Abbrechen hätte können, tat er es nicht.

Er schloss die Augen, als ihre Lippen die seinen berührten. Sie waren sanft, weich und warm... Und doch auch kalt. Ihre Lippen öffneten sich leicht. Mit jeder Berührung ihrer Lippen, wurde es etwas kühler. Es fühlte sich so an, als würden sie in einer Kühlkammer sitzen und sich küssen. Nun öffnete er seine Lippen ebenfalls, um ihre Lippen mit seiner Zunge zu erforschen. Ein kalter Schauer durchfuhr ihn, als seine Zunge endlich den Weg fanden und sie leise aufseufzte.
Gerade als er seine Hand hob, um sie enger an sich zu drücken, löste sie ihre Lippen von seinen und hauchte. "Gute Nacht."
Sie verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter ihm, während er wie ein Idiot mitten im Raum stand und nur dachte.
"Was zum Teufel... ?"

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