Mein Schlaf in dieser Nacht war sehr unruhig. Ich konnte zwar schnell einschlafen, da wir alle natürlich sehr geschlaucht von der Party und dem Dämon-Angriff waren, jedoch hatte ich mehrere Albträume. In einem befand ich mich wieder im oberen Flur von Dean's Haus. Ich ging auf Theo zu, welcher einige Meter vor mir auf dem Boden kniete. Er wirkte erschöpft. Langsam ging ich um ihn herum, während ich ihn dauerhaft beobachtete. Schließlich stand ich hinter ihm und stützte mich auf seinen Schultern ab. Niemand von uns sagte ein Wort. Plötzlich hob ich meine Hand, formte eine Klinge aus Licht und rief: ,,Das ist für dein ,,Ich liebe dich''!''. Ich zielte auf seinen Hals und holte mit meinem Arm aus... Ich schreckte hoch. Ich saß auf einer kleinen Klappmatratze in Dean's Zimmer auf dem Boden. Meine Atmung war laut. Ich blickte neben mich und erkannte im Dunkeln Sara neben mir liegen, welche noch am schlafen war. Auf der anderen Seite sah ich Theo, welcher so aussah, als würde er auch gerade einen Albtraum durchleben. Ich wuschelte mir kurz durch die Haare. Um mich zu vergewissern, ob es Dean gut ging, setzte ich mich weiter auf, um auf sein Bett schauen zu können. Doch als ich das Bett komplett erkennen konnte, bemerkte ich, dass die graue Bettdecke umgeschlagen war und niemand im Bett lag. Ich wurde nervös. War Dean etwas zugestoßen? Ich stand leise auf und versuchte Theo und Sara nicht zu wecken. Sie hatten sich den Schlaf verdient und hatten diesen auch definitiv nötig. Ich schaute zu Dean's Nachttisch und erblickte den leicht beleuchteten Wecker. Dieser zeigte 05:34 Uhr an. Auf Zehenspitzen verließ ich das Zimmer Richtung Tür und tat mein bestes, um die Geräusche der Tür minimal zu halten.
Nachdem ich den unteren Flur der Villa erreicht hatte, fing ich an nach Dean zu suchen. Ich ging zuerst Richtung Küche den Flur entlang. Die Küche hatte eine Kücheninsel in der Mitte des Raumes und war für das riesige Haus verhältnismäßig klein. Hier schien er nicht zu sein, alles war still im Raum und niemand war zu sehen. Also ging ich weiter und ging zu einem der Räume, in dem die Party stattgefunden hatte. Ich öffnete die Tür und erkannte, wie unordentlich alles war. Überall lagen noch Plastikbecher auf dem Boden, Essen lag herum und die Tische glänzten, da sie anfingen zu kleben. Das müssten wir alles heute nach dem Schlafen noch aufräumen, da Dean's Eltern alles sauber haben wollten, wenn sie aus dem Urlaub wiederkamen und wir konnten Dean ja wohl kaum damit alleine lassen. Ich erschreckte mich leicht als ich Dean dort an einem Tisch sitzen saß. Er hatte starke Augenringe und schaute auf die Tür, schien mich aber nicht wahrzunehmen. Dies lag daran, dass er eine Flasche mit Schnaps in der Hand hielt, die schon fast ausgetrunken war. ,,Dean, oh mein Gott was ist los?'' Dumme Frage. Ich wusste was los war. Er wurde heute von einem Dämon besessen und hatte herausgefunden, dass er anscheinend Heilkräfte hatte. ,,Oliver? Was machst du denn hier?'', antwortete Dean. Er lallte weniger als ich erwartet hatte, schließlich hatte er viel getrunken. ,,Wie lange bist du schon hier unten? Hast du überhaupt schon geschlafen?'', hakte ich nach. ,,Nope.'', gab er zurück und fing an zu lachen. Oh man, Dean, der Arme. Aber man konnte es ihm nicht verübeln, er wäre schließlich fast gestorben. Ich seufzte und nahm mir einen Stuhl, welchen ich direkt neben Dean stellte. Ich nahm ihm schnell die Flasche aus der Hand und stellte sie auf den Boden. Als ich dann neben ihm saß, legte ich meinen Arm über seine Schultern und sagte: ,,Alles wird gut Dean, wir bekommen das zusammen geregelt. Wir, Sara und Theo.'' Beim letzten Namen musste ich lächeln, doch als ich wieder an meinen Traum dachte, verging mir das Lächeln so schnell wie es gekommen war. Der Traum machte mir große Angst, dass ich ihm etwas hätte antun können, als wir oben im Flur standen und ich besessen war. Als ich so in meinen Gedanken war, bemerkte ich nicht, dass Dean bereits seine Augen geschlossen hatte. Ich musste lächeln als ich es bemerkt hatte. Langsam sank Dean's Kopf auf meine Schulter und ich realisierte wie müde ich selbst war. Kurz darauf schlief auch ich ein.
Am nächsten Morgen wurde ich sanft wachgerüttelt. Ich öffnete langsam die Augen und erblickte Theo vor mir, seine Hand auf meiner Schulter. ,,Hey.'', sagte ich und lächelte. ,,Guten Morgen.'', bekam ich als Antwort zurück. Plötzlich ließ Theo mich los und fasste sich mit seinen Händen an den Hals. Er starrte mich geschockt an. Unter seinen Händen lief Blut heraus und tropfte seinen Hals herunter. ,,Warum hast du das gemacht?'', bekam er mit allerletzter Kraft heraus bevor er umfiel. ,,Theo!'', rief ich. ,,Nein, das wollte ich nicht, ich würde doch nie...'' Ich schreckte hoch. Wieder ein böser Traum. Ich fasste mir an den Kopf. Dean schien nicht mehr neben mir zu sitzen und ich schaute mich im Raum um. Sara, Theo und Dean waren alle wach und bereits damit beschäftigt den Müll vom Boden aufzusammeln und in große Müllsäcke zu stopfen. ,,Morgen, Olli.'', sagte Sara, die als erste bemerkt hatte, dass ich wach war. Ich gab nur ein leises ,,Mhm'' zurück. Dean hatte dies mitbekommen und kam auf mich zu. Er setzte sich wieder auf den Stuhl neben mich und sagte: ,,Danke, dass du letzte Nacht auf mich aufgepasst hast, als es mir nicht gut ging, Olli.'' ,,Klar, schließlich sind wir doch befreundet, dafür bin ich doch da.'' Dean gab mir einen Klaps auf den Rücken und stand wieder auf, um weiter aufzuräumen. Ich stand langsam auf und wollte mithelfen. Also nahm ich mir einen Lappen aus einem Eimer mit Putzwasser und begann einen Tisch abzuwaschen. Währenddessen schaute ich zu Theo. Er stand am anderen Ende des Raumes und als er sah, dass ich ihn anschaute begann er zu lächeln, doch ich schaute sofort wieder weg. Es war mir unangenehm, nach dem was gestern passiert ist.
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Licht und Schatten
FantasyIn einer Welt, in der sich jeder Jugendliche mit besonderen Kräften in einem tödlichen Kampf beweisen muss, um in einen besonderen Erkundungstrupp zu kommen, treffen sich Oliver und Theo. Die beiden finden heraus, dass sie gegeneinander kämpfen müss...