28. September 2013
Eines der verrücktesten Sachen an Audrey waren ihre Tattoos. Vier verschiedene. Ein unausgefülltes Herz auf ihrem rechten kleinen Finger. Die Aufschrift „Just Breath“ unter ihrer linken Brust. Einen kleinen ausgefüllten Stern an ihrem rechten Schlüsselbein. Das letzte und verrückteste Tattoo war auf der rechten Seite ihres Hinterns. Es war eine Königskrone und Audrey bekam es als sie stockbetrunken war. Bereuen tat sie es jedoch nicht, sagte sie. Mich störten ihre Tattoos nicht, kein bisschen eigentlich, denn ich liebte Tattoos und hatte selbst eine Menge von ihnen. Jedes war anders besonders. Ein Adler auf meinem linken Oberarm. Ein Engel auf meinem linken Handgelenk. Eine Krone auf meinem linken Schlüsselbein, die jedoch Audreys Krone kein bisschen ähnelte. Dann hatte ich mir das Wort „Forgive“ neben meinen Bauchnabel tätowieren lassen. Eine Rose auf meinem linken Ellbogen. Ein Joker auf meinen rechten Unterarm und viele mehr. Es waren Künste und Geschichten auf der eigenen Haut, etwas was man nicht so einfach wieder entfernen konnte. Es bleibt und schmückt deinen Körper mit Sachen die deinen Charakter, deine Art und dein Leben bis zu deinem letzten Atemzug beschreiben. Ich bereue keiner meiner Tattoos, denn sie zeichnen mich aus. Ohne Tattoos würde ich mich so leer und entblößt fühlen. Tattoos gaben mir das fühl nicht vom Boden abzuheben, außerdem standen sie mir. Schon als Kind kam ich mit Tattoos in Kontakt, da mein Vater viele hatte und ich sie immer bewundern durfte, wenn er mich in seinen Armen trug. Ich hatte ein große Leidenschaft für Tattoos und ich war nicht der einzige der das tat.
Lächelnd beobachtete ich sie dabei wie sie friedlich über meine Tattoos strich und jedes einzelne genau unter die Lupe nahm. „Das hier ist echt schön“, meinte Audrey lächelnd und glitt über das Auge meiner Mom, welches ich mir tätowiert hatte. Auch ich liebte dieses Tattoo sehr und meine Mom erst recht. „Wirklich?“, fragte ich lächelnd, worauf sie nickte. „Das ist das Auge von meiner Mom.“ Audreys Augen funkelten und ihr Lächeln wurde wärmer. „Damit sie immer ein Auge auf dich hat und auf ihren Sohn aufpassen kann.“ Ich nickte bestätigend und erwiderte Audreys intensiven Blick. Sie beugte sich vor und gab mir einen schnellen Kuss auf die Wange, ehe sie weitere meiner Tattoos inspizierte. Sie kontrollierte jedes einzelne, bis sich Audrey den Engel beziehungsweise Teufel mit verrenkten Augen ansah, was mich zum Lachen brachte. Womit hatte ich dieses wunderbare Mädchen bloß verdient. „Welche Hexe habt ihr hier als Vorlage genommen, sie sieht genial aus?“, fragte Audrey erstaunt und tippte mit ihrem Zeigerfinger auf den eigentlichen Engel, der mittlerweile aber das Gesicht eines Teufels oder einer Hexe trug. „Meine Ex-Freundin“, antwortete ich wahrheitsgemäß und wartete auf Audreys Reaktion. Sie zog die Augenbrauen aus Verwirrung zusammen. „Bevor dieses Gesicht aussah, wie es jetzt aussieht, hatte es ein Engelsgesicht beziehungsweise ihr Gesicht“, klärte ich Audrey auf, worauf sich ihre Gesichtszüge lockerten und sie mir in die Augen sah. „Das von deiner Ex-Freundin?“, fragte Audrey vergewissernd. „Ja“, erwiderte ich nickend, worauf sie sich nickend über die Lippen leckte. „Du hast sie sehr geliebt, nicht wahr?“, fragte Audrey mich, worauf ich bloß nickte. „Aber sie hat mir das Herz gebrochen.“ „Das passiert halt. Vielleicht hat sie es nicht mit Absicht gemacht“, erwiderte Audrey und sah wieder auf das Tattoo welches Selena darstellte. Ich war geschockt darüber, dass Audrey Selena einfach so verteidigte. „Wie kann man jemanden unabsichtlich das Herzen brechen?“, fragte ich Audrey ernst, worauf sie ihren Kopf zur Seite drehte und aus dem Fenster starrte, vor welchem es in Eimern regnete. „Lass die Zukunft auf dich zukommen, Justin“, gab sie flüsternd zurück und drehte mir anschließend ihren Rücken zu. In Sekunden war sie eingenickt und ließ mich mit meinen gemischten Gedanken allein.
Damals verstand ich die Bedeutung hinter ihren Worten nicht. „Lass die Zukunft auf dich zukommen“, es verwirrte mich so. Heute aber, verstehe ich was sie meinte. Denn Audrey wusste genau als wir dort zusammengekuschelt lagen, dass sie mir eines Tages das Herz brechen musste. Verdammt, sie wusste es so genau.
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Bin wieder back mit einem neuen Kapitel! :D Nun. Ich hoffe es hat euch gefallen und wenn es so ist, dann würde ich mich sehr über ein Feedback freuen. Das heißt Voten und Kommentieren, denn ich würde mich unglaublich darüber freuen!
Wir sehen uns beim nächsten Mal ♥
ily
xoxo
Sunny(Sophie)
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Audrey » bieber
PoesíaAls Kind dachte ich immer, dass man sich nie in eine Eiskönigin verlieben könnte, weil sie kaltherzig und gemein ist. Nun ist dies fast fünfzehn Jahre her und ich kann Nachts nicht schlafen, weil ich an das kaltherzige und gemeine Mädchen denken mus...