Sherlock starrte gebannt auf Johns Lippen und wartete darauf, dass dieser seinen Namen aussprach. "Natürlich weiß ich wer du bist, Greg."
Sherlock stockte, öffnete seinen Mund, nur um ihn gleich darauf, ohne ein Wort gesagt zu haben, wieder zu schließen und schaute John entgeistert an. Dieser konnte sich das Lachen kaum mehr verkneifen und prustete los. "Sherlock haha du solltest dein Gesicht sehen! Der 'Consulting Detective' sprachlos.. das muss ich Mrs. Hudson erzählen, sie wird es mir nicht glauben!" John kamen vor Lachen die Tränen. Auch Sherlock hatte seine Gesichtszüge inzwischen wieder unter Kontrolle gebracht und stimmte in Johns Lachen mit ein, froh darüber, dass mit dessen Gedächtnis offenbar alles in Ordnung war.
Ein paar Minuten vergingen, in denen jeder schmunzelnd seinen Gedanken nachhing, bis Sherlock eine Idee kam. "John, was hältst du von ein bisschen Tee und frischer Luft in der Cafeteria?" John stimmte zu und erhob sich ächzend. Dankend griff er Sherlocks Hand die dieser ihm entgegen streckte und stand mit Hilfe des Detektivs auf. Er schritt voraus und öffnete John die Tür. Die Zwei fuhren mit dem Aufzug ins Erdgeschoss hinunter und machten sich durch den Garten des Krankenhauses auf den Weg zur Krankenhauscafeteria, die eine schöne Terrasse im Freihen besaß.
Sherlock, ganz der Gentleman heute, zog John einen Stuhl heran und fragte ihn sogleich, ob er lieber Tee oder Kaffee haben möchte. "Einen Earl Grey, bitte." "Kommt sofort", erwiderte Sherlock mit einem Lächeln und stellte sich an der Theke an.
Ein paar Minuten später balancierte er zwei Tassen Tee und einen Teller mit Keksen an den Tisch auf der Terrasse und schob John seinen Tee zu. "Danke Sherlock." Schweigend tranken sie ihren Tee und aßen die Kekse, bis Sherlock auf etwas zu sprechen kam, was ihm schon die ganze Zeit durch den Kopf ging. "John.. als mich die Krankenschwester anrief und mich über deinen Unfall in Kenntnis setzte.. da nannte sie mich deinen Partner..?"
John blickte auf seinen Teller und meinte betreten: "Ja, das war wohl meine Schuld. Als mich die Ärzte untersuchten, stellten sie mir Fragen, um zu testen ob mein Gedächtnis funktioniert. Nun ja, sie fragten ob ich mit jemandem zusammen leben würde und so weiter. In meinem Schockzustand dachte ich nicht daran, zu klären, dass ich nur dein Mitbewohner bin. Tut mir Leid, Sherlock. Aber die Ärzte wären nicht die einzigen, die denken wir seien ein Paar." John musste lachen. "Denk an Mrs. Hudson! Sie wartet immer noch darauf, dass du mir einen Heiratsantrag machst."
Sherlock grinste und vermied es, John in die Augen zu sehen. Er fühlte etwas, was er bisher nicht kannte. Etwas Neues. Und es hatte mit John zu tun, was Sherlock umso mehr verunsicherte. Er machte sich wirklich Sorgen um ihn und es bedrückte ihn, dass John es so einfach abtat, wenn Leute sie beide für ein Paar hielten. Er war sich nicht sicher weshalb, aber er korrigierte es nie, wenn jemand (Mrs. Hudson zum Beispiel) John seinen Partner nannte.
"Sherlock? Alles in Ordnung?" John sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an. "J-" Sherlock räusperte sich und schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. "Ja ja klar. Alles in Ordnung. Wollen wir gehen?" Sherlock zahlte, was John verwundert zur Kenntnis nahm, denn sonst war er immer derjenige der Taxirechnungen und Einkäufe übernahm. Oder übernehmen musste, weil sich sein Mitbewohner immer schnell aus dem Staub machte. Vor Johns Zimmer angekommen trafen sie einen von Johns behandelnden Ärzten und fragten, ob John schon entlassen werden könne. Der Arzt kündigte ein paar letzte Tests an und wenn diese gut ausfallen würden, könne John schon heute nach Hause.
Eineinhalb Stunden später verließen Sherlock und John das Krankenhaus. Sherlock hob den Arm und pfiff nach einem Taxi. John verdrehte die Augen. "Sherlock! Als würden die Taxis schneller kommen wenn du pfeifst." Prompt bog ein Taxi um die Ecke und hielt vor den beiden. Sherlock schenkte John ein triumphierendes Lächeln und hielt ihm die Tür auf bevor er sich selbst auf der Rückbank nieder ließ. "Wo geht's hin?", fragte der Fahrer. Sherlock und John grinsten.
"221B Baker Street."

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Friendship
FanfictionDiese Geschichte handelt von der Freundschaft zwischen den beiden "Jungs" aus der Baker Street und der Frage, ob Verstand oder Herz siegen. Viel Spaß