Friendship

"Love is the master key..

..which opens the gates of happiness."

Oliver Wendell Holmes

Sherlock sah John über den Tisch hinweg in die Augen. Mrs. Hudson war heute früh aus dem Haus gegangen, weshalb sie sich ihr Früstück selbst machen mussten. Sherlock hatte John diesmal sogar geholfen und so saßen sie wenig später vor einem prächtigen englischen Frühstück.

"Also.. es wird sich einiges ändern, nehme ich an.", sagte er zögernd. "Nun, ja. Vorallem Mrs. Hudson wird es umhauen. Hatte sie doch die ganze Zeit recht." Die beiden grinsten sich an.

John musste sich erst noch an die neue Situation gewöhnen. Bisher hatte er jedem widersprochen und versichert, er sei nicht schwul und gestern Abend hatte er seinen besten Freund geküsst. Und es genossen! Sein Herz hatte über seinen Verstand gesiegt, ob er es nun wollte, oder nicht.

Er war sich nicht sicher, wie es weiter gehen sollte. Natürlich blieb er in der Baker Street, dieses Versprechen hatte ihm Sherlock am Abend zuvor noch abgenommen. Aber gewiss würde es nicht einfach werden mit Anderson und Donovan, sie werden über ihre Beziehung herziehen, da war sich John sicher. Und nicht nur die beiden, sondern auch andere Kollegen bei der Polizei und nicht zu vergessen Sherlocks Bruder Mycroft..

"Kümmer dich nicht darum, was die Leute sagen oder denken werden.", sagte Sherlock in diesem Moment lächelnd, als hätte er Johns Gedanken gehört. Er legte seine Hand auf Johns und sah ihm in die Augen. "John, wir haben uns das hier nicht ausgesucht, es ist passiert. Und, um ehrlich zu sein, bin ich verdammt froh, dass es passiert ist." Er machte eine Pause, als müsste er Mut sammeln.

"Ich weiß nun, wie schön Liebe sein kann. Bisher empfand ich Liebe als eine Gefahr. Man ist nicht mehr man selbst, man wird schwach und macht Fehler. Durch dich, John, habe ich erkannt dass ich falsch lag. Liebe macht einen auch stärker." Sherlock lächelte seinen Freund glücklich an.

John war ganz gerührt und musste sich erst einmal räuspern, bevor er einen Satz heraus bekam. "Errm. Wow. Sherlock ich.. ich hätte mir das hier-" Er zeigte auf Sherlock und sich selbst. "-niemals vorstellen können. Du weißt, wie einsam ich war, als ich vom Krieg zurück kam und.. ich kann's nicht anders sagen: Du hast mich gerettet. Wie schnulzig das jetzt auch klingen mag, es ist wahr. Danke für deine Freundschaft, Sherlock. Und für deine Liebe."

BipBip. Sherlocks Handy, das neben ihnen auf dem Tisch lag, zeigte eine SMS von Molly an.

Sherlock, bitte verzeih, dass ich gestern so unhöflich am Telefon war. Können wir uns treffen? Ich möchte mit dir über John sprechen. Er kann die Baker Street nicht verlassen, das ist unmöglich.

Molly xx

Sherlock tippte schnell eine Antwort, bevor er John von seinen Plänen für den heutigen Tag erzählte:

Mach dir keine Sorgen Molly, John wird die Baker Street nicht verlassen. Willst du später nicht vorbeikommen, dann können wir dir alles erzählen? -Sherlock

"Aber natürlich! Ich würde mich freuen, wenn sie vorbeikäme!", meinte John begeistert. Zusammen räumten sie den Frühstückstisch ab. Sherlock stand (in seiner grauen Schürze) am Spülbecken und schrubbte das Geschirr, als John seine Arme von hinten um dessen Taille schlang und seinen Kopf zwischen Sherlocks Schulterblättern legte. "Ich liebe dich, Sherlock Holmes." Sherlock ließ überglücklich das Teller ins Becken gleiten, trocknete sich die Hände ab und drehte sich zu John um.

Er beugte sich hinunter und küsste John. Sanft bewegten sich ihre Lippen im Einklang und Sherlock verschränkte seine Hände in Johns Nacken, während dieser ihm mit den Händen durch die Haare fuhr. Ein leiser Seufzer entfuhr Sherlock und er zog John näher zu sich heran. John konnte Sherlocks Wärme spüren und die Muskeln, die sich unter seinem eng anliegenden Hemd verbargen. Er strich dem Detektiv mit einer Hand über den Oberkörper.. Sherlock entspannte sich unter Johns Berührungen und fuhr mit den Händen über dessen Rücken. "Ich liebe dich auch, John Watson.", flüsterte er seinem Blogger zwischen zwei Küssen ins Ohr..