Es klingelte an der Türe zu 221B Baker Street und John lief die Treppe hinunter, um Molly zu öffnen.
"Hallo Molly. Schön, dass du da bist!"
Molly lächelte etwas nervös und sie und John stiegen die Treppe hinauf in die Wohnung. Sherlock stand am Fenster, seine Geige in der Hand und spielte eine langsame wunderschöne Melodie, von der er wusste, dass John sie am liebsten hörte. Als Molly und John eintraten, legte er lächelnd die Geige zur Seite und begrüßte Molly.
"Sherlock- Bitte entschuldige wegen gestern.. Ich weiß nicht, was mit mir los war.", sie sah betreten zu Boden. "Nein Molly. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Wenn sich jemand entschuldigen sollte, dann wohl ich." Molly sah überrascht zu ihm auf, noch nie hatte sie eine Entschuldigung aus Sherlocks Mund gehört.
"Ich.. nun ich kenne deine Gefühle, Molly." Sie errötete und strich sich nervös eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Ich wollte dich nicht verletzen, glaub mir. Das mit John und mir-" Er machte eine Pause und sah zu seinem Lieblings-Blogger. "-ist mir unglaublich wichtig. Ich liebe ihn, Molly. Ich liebe ihn so sehr. Ich wünschte ich könnte es dir anders sagen,.. deine Gefühle nicht verletzen."
Sherlock sah Molly traurig in die Augen. Das was er eben gesagt hatte, meinte er ernst. Ihm tat es Leid, dass Molly unter ihren Gefühlen für ihn zu leiden hatte.
"Ich danke dir, Sherlock." "Mir? Danken? Für was?" "Du bist ein wunderbarer Mensch und ich liebe dich wirklich, das stimmt. Aber ich sehe wie glücklich du bist, wenn du John ansiehst." Sie lächelte die beiden Männer an.
"Als ich euch beide das erste Mal sah, wusste ich dass ich keine Chance hatte. John hatte dein Herz schon, bevor du es überhaupt selbst wusstest, Sherlock. Du bist nicht so gefühlskalt wie du vorgibst. Ich bin im Moment einfach nur dankbar, so wundervolle Menschen meine Freunde nennen zu dürfen. Natürlich wird es erst einmal noch weh tun aber es heißt ja, Zeit heilt alle Wunden, also auch diese." Sherlock und John sahen Molly gerührt an. Die sonst so stille und schüchterne Pathologin hatte eben wunderschöne Dinge gesagt und John war überrascht, wie 'gut' sie mit der neuen Situation umging.
"Na komm schon her, Molly Hooper!", sagte Sherlock lächelnd und mit winzigen Tränen in den Augen, ging auf Molly zu und nahm sie fest in den Arm. Wie sie so in den Armen des 'Consulting Detective' lag, kamen Molly nun doch noch die Tränen. Sherlock legte seine Kopf auf ihren und wiegte sie hin und her. "Du kannst immer zu mir kommen wenn du jemandem zum Reden brauchst, ok? Du bist mir wichtig, Molly. Vergiss das nie.", flüsterte er ihr ins Ohr. Ihre Antwort war ein lauter Schluchzer.
John stand etwas verlassen im Raum und betrachtete das Szenario, als es an der Tür klopfte.
"Hallöchen. Huch, was ist denn hier los? Ist jemand gestorben?" Mrs. Hudson stand mit erschrockenem Gesichtsausdruck in Sherlock und Johns Wohnung. "Molly Liebes! Sie sehen ja furchtbar aus, ich mache ihnen sofort einen Tee. John was stehen Sie hier noch rum? Holen Sie für die Ärmste ein paar Taschentücher, flott." John war etwas erstaunt, dass Mrs. Hudson ihm etwas anschuf, tat aber wie befohlen und kam wenig später mit einer Packung Taschentücher aus seinem Zimmer wieder und reichte sie Molly.
"Hier, Molly. Nimm so viele du willst. Willst du dich setzen? Der Tee ist sofort fertig.", meinte er. Sherlock ließ Molly los und sie setzten sich alle drei auf die Couch, während Mrs. Hudson noch nach Teetassen suchte. "Och Sherlock!", rief sie vorwurfsvoll aus der Küche. "Müssen Sie denn wirklich ihre Augäpfel in den Teetassen aufbewahren?" "Das sind Gott sei Dank nicht meine Augäpfel, Mrs. Hudson. Und die Antwort lautet: Ja muss ich, denn in den Schüsseln sind die Daumen, wie Sie vielleicht bemerkt haben." Mrs. Hudson gab ein wehleidiges Seufzen von sich und kam schließlich mit vier frischen Teetassen, der Teekanne und ein paar Keksen, die sie neben den verbrannten Fingernägeln in einem Regal gefunden hatte, ins Wohnzimmer zurück. Sie stellte alles auf den kleinen Tisch ab und ließ sich auf einem der beiden Stühle am Schreibtisch nieder.
"Also. Erzählen Sie mir, was geschehen ist?" Sherlock sah John an und dieser nickte.
"Mrs. Hudson, wir haben Neuigkeiten. Neuigkeiten, die Sie sicher freuen werden.." Sherlock begann zu erzählen, wie sich alles entwickelt hatte, was ihre Pläne nun waren und weshalb Molly geweint hatte. Als er fertig war, starrte ihn die Landlady erfreut mit weit offenem Mund an. "Ich wusste es!! Ich wusste es sogar vor Ihnen! Oh meine Jungs, meine Jungs!" Sie strahlte fröhlich in die Runde. Sogar Molly hatte sich die Augen getrocknet und konnte wieder lachen. Sie freute sich aus ganzem Herzen für Sherlock und John.
Der Tag endete damit, dass sich Molly von den beiden verabschiedete und ihnen noch einmal versicherte, wie sehr sie sich für sie freute und Mrs. Hudson war wieder zum Scrabble bei Mrs. Turner verabredet. So saßen Sherlock und John nebeneinander auf der Couch und hörten leise eines der Stücke, das Sherlock mit der Geige gespielt und aufgenommen hatte.
"Ich liebe dieses Lied, Sherlock. Hat es einen Titel?" Sherlock saß, einen Arm auf der Rückenlehne um John gelegt, mit übereinander geschlagenen Beinen da. "Hm ja, hat es.", sagte er schmunzelnd, die Lippen auf Johns Haar. "Sag ihn mir.", flüsterte dieser, den Kopf zu Sherlock drehend. Sherlock zog John näher an sich und küsste ihn. "John." "Hmm?", fragte der Arzt , während er über Sherlocks lila Hemd (das sexy lila Hemd) strich. "Nein, so heißt es." John stoppte in der Bewegung, seine Hand an Sherlocks oberstem Hemdknopf ruhend. "Du.. du hast eines deiner Stücke nach mir benannt?"
Als Antwort gab ihm Sherlock einen leidenschaftlichen Kuss, strich ihm über den Rücken und John setzte fort, einen Knopf nach dem anderen zu öffnen..
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Friendship
ФанфикDiese Geschichte handelt von der Freundschaft zwischen den beiden "Jungs" aus der Baker Street und der Frage, ob Verstand oder Herz siegen. Viel Spaß