Kapitel 4

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Nachdem sie noch einige Minuten auf der Parkbank verbracht und sich einigermaßen beruhigt hatte, raffte Tina sich auf, zog ihren Mantel zurecht und machte ich auf in Richtung MACUSA. Sie war nur ein paar Straßen von dem Woolworthgebäude entfernt, in welchem das MACUSA versteckt war und der strömende Regen von vorhin, hatte sich in ein leichtes Nieseln verwandelt, also sparte sie sich das apperieren und lief einfach. Nachdem sie das MACUSA betreten hatte, und vor den Blicken der No-Majes geschützt war, führte sie einen simplen Zauber aus, um sich selbst und ihre Klamotten zu trocknen, bevor sie sich auf den Weg zu ihrem Büro machte. Dort angekommen, stöhnte sie laut auf. Der Papierkram der letzten Tage, stapelte sich auf ihrem Schreibtisch. Genervt setzte sie sich an den Schreibtisch und begann die Blätter zu sortieren und zu bearbeiten.

Tina war gerade dabei, einen Fall von letzter Woche zu protokollieren, als ein Klopfen sie zusammenschrecken ließ. Sie sah auf und entdeckte Achilles, ein Kollege und Freund von ihr, im Türrahmen ihrer Bürotür. Wie immer fielen ihm ein paar seiner schwarzen Strähnen in seine strahlend blauen Augen und er wischte sie mit einer lässigen Handbewegung weg. "Hallo Tina! Wo warst du die letzten Tage?", fragte er sie lächelnd. Tina wurde rot und ihre Brust brannte vor Scham, als sie daran dachte, warum sie in letzter Zeit nicht bei der Arbeit war. "Ich war krank", log sie deshalb schnell und lächelte ihn flüchtig an. Achilles kam auf sie zu und setzte sich auf einen der Stühle vor ihrem Schreibtisch. Einen Moment lang musterte er Tina, dann glitt sein Blick auf die Haufen von Papierkram, die sich immer noch auf Tinas Schreibtisch stapelten. Tina legte die schlichte Gänsefeder, mit der sie gerade schrieb, zur Seite und stöhnte:"Ich bin seit Stunden hier und trotzdem habe ich das Gefühl, noch nichts geschafft zu haben!" Achilles warf ihr einen mitleidigen Blick zu, bevor er seinen Blick auf das Geschriebene, was vor Tina lag, richtete." Ahhh der Parker-Fall", stellte er fest. Tina nickte und sah Achilles abwartend an. Es war nicht so, dass sie seine Anwesenheit störte, aber alles was sie in dem Moment wollte, war nach Hause zu kommen und dafür musst sie wenigstens noch den Parker-Fall protokollieren, um wenigstens ein bisschen voran gekommen zu sein. Achilles musterte wieder ihr Gesicht und sagte schließlich: " Was ist los Tina? Du siehst gar nicht gut aus." Tina schluckte, eigentlich hatte sie gehofft, dass man ihr die letzten Tage nicht mehr ansehen würde. "Ich" , sie seufzte. Was sollte sie ihm denn sagen? Sie konnte ihm ja schlecht erzählen, dass ihr Herz in tausend Stücke zersprungen war und sie es gerade so schaffte, nicht durchgehend zu heulen, andererseits war er ein guter Freund von ihr und er kannte sie gut genug um zu erkennen, wenn sie ihn anlügte. "Mir gehts nur nicht so gut", sagte sie schlicht und fügte bei seinem besorgtem Blick noch hinzu "Aber das wird schon wieder, mach dir keine Sorgen", sie lächelte ihn kurz an, auch wenn es das Gegenteil von dem war, wie sie sich fühlte, aber sie wollte nicht, dass Achilles sich Sorgen um sie machte und nachharkte, was los war. Sie wollte nicht, dass er herrausfand, wie erbärmlich und dumm sie war, wie schlecht es ihr wirklich ging. Aber das Lächeln schien Achilles nicht wirklich zu überzeugen. "Kann ich irgendetwas für dich tun?", er sah sie immer noch besorgt an. Tina spürte wie Tränen in ihre Augen stiegen und sie sah schnell auf ihren Schreibtisch, in der Hoffnung, dass Achilles ihre Tränen nicht sehen würde und schüttelte nur ihren Kopf. Die beide schwiegen einen Moment und Achilles sah sie nachdenklich an, bis er die Stille zwischen ihnen brach und sagte: " Ich übernehme das Protokoll für den Parker-Fall. Geh nach Hause und ruh dich aus." Tinas Kopf schnellte hoch und sie sah ihn verwirrt an. "Das.. Das musst du nicht tun. Ich schaffe das schon noch." Achilles lächelte. Er hatte keine andere Reaktion erwartet. "Ich weiß, dass ich das nicht tun muss, aber ich will es tun. Du siehst wirklich fertig aus, geh nach Hause und schlaf." Tina überlegte einen Moment. Sie würde wirklich gerne nach Hause gehen, auch wenn es bedeutete Newt wiederzusehen, aber sie wollte Achilles nicht mit der Arbeit alleine lassen. Sie sah auf das Stück Pergament, was vor ihr lag. Obwohl sie seit Stunden daran saß, war sie bis jetzt nicht weiter als 2 Fuß gekommen. Egal wie sehr sie es versucht hatte, es war für sie unmöglich, sich auf den Fall zu konzentrieren. "Bist du dir sicher? Du musst das wirklich nicht tun", unsicher sah sie ihn an. "Ich mach das gerne für dich, Tina" , er lächelte sie an, "Bis morgen." Tina schnappte sich ihren Mantel und stand von ihrem Stuhl auf. "Vielen vielen Dank, du bist der Beste", sie lächelte ihn dankbar an, bevor sie müde ihr Büro verließ.

Mit einem leisen Plopp tauchte Tina in einer dunkeln Gasse, nicht weit von ihrer gemeinsamen Wohnung mit Queenie entfernt, auf. Nachdem sie sich kurz orientiert hatte, lief sie in Gedanken versunken los. Als sie vor der Haustür stand, atmete sie ein paar Mal tief durch. Gleich würde sie Newt wiedersehen. Alleine bei dem Gedanken merkte sie, wie ihre Augen feucht wurden und sie schluckte. Sie hatte sich etwas vorgenommen! Sie würde nicht mehr vor ihm weinen und ihm zeigen wie verletzt sie war, sie würde stark bleiben! So schwer konnte das doch schon nicht sein...

Tina zog den Schlüssel aus ihrer Manteltasche, öffnete die Haustür und lief schnell die Treppen zu ihrer Wohnung hoch, da sie keine Lust hatte von Mrs. Esposito abgefangen und in ein Gespräch verwickelt zu werden. Oben angekommen öffnete sie ohne zu zögern die Wohnungstür, um ihren Zweifeln und Ängste keine Zeit zu lassen, sie zu verunsichern.

Hektisch suchten ihre Augen das Wohnzimmer ab, auf der Suche nach Newt. Je schneller sie wusste wo er war, desto schneller konnte sie ihm au dem Weg gehen. Zu ihrer Überraschung war die Wohnung allerdings leer. Tina seufzte vor Erleichterung auf. Deutlich entspannter zog sie ihren Mantel aus und ging in die Küche, um sich einen Tee zu kochen. Als sie die Tür öffnete, sank ihr das Herz jedoch in die Hose. Dort saß Newt, in Gedanken versunken, am Küchentisch, seine Stirn vor Anstrengung süß gerunzelt... Am liebsten hätte Tina sich für diesen Gedanken geohrfeigt. Sie musste damit aufhören, solche Sachen zu denken, dass machte es ihr nur noch schwerer.

Newt schien sie nach kurzem zu bemerken und sein Blick hellte sich auf, als er Tina entdeckte. "Hallo Tina!" Sie ignorierte seine Begrüßung und lief schnell zum Waschbecken, um sich eine Tasse mit Wasser aufzufüllen. "Wie war die Arbeit?", fragte Newt und ignorierte, dass sie ihm eben auch nicht geantwortet hatte. "Normal", antwortete Tina kalt und verdrängte den Gedanken, dass sie zu spät gekommen war, weil sie Ewigkeiten schluchzend im Regen auf einer Parkbank verbracht hatte. Sie stupste ihre Tasse kurz mit dem Zauberstab an und das Wasser fing sofort an zu dampfen. Schnell holte sie noch einen Teebeutel aus dem Küchenschrank und streckte ihn in ihre Tasse. Sie wollte gerade wieder aus der Küche stürmen, als Newt fragte:"Tina, können wir reden? Ich-" Tina hielt kurz inne und sah ihn an. Vielleicht sollten sie wirklich miteinander reden Vielleicht war ja alles nur ein Missverständnis...? Vielleicht- aber Tina unterbrach sich selbst in ihren Gedanken. Was sollte es denn für ein Missverständnis geben? Verheiratete war verheiratet! Sie war so naiv auch nur darüber nachzudenken, es könnte ein Irrtum sein. Schon wieder pochte ihr Herz schmerzhaft in ihrer Brust und Tinas Augen füllten sich mal wieder mit Tränen, ein Vorgang, der in den letzten Tagen eindeutig zu oft vorgekommen war und den sie nicht verhindern konnte, egal wie sehr sie es versuchte. "Ich wüsste nicht, worüber wir reden sollten Mr. Scamander." Verwirrt sah er sie an, als sie ihn mit seinem Nachnamen ansprach. Einen kurzen Moment erlaubte Tina sich, direkt in seine Augen zu sehen. Sofort zog ich ihr Herz schmerzhaft zusammen und sie wandte sich schnell wieder von seinen Augen ab, die alles nur noch schlimmer machten. "Wenn sie mich jetzt entschuldigen, ich muss noch arbeiten", und mit diesen Worten stürmte Tina aus der Küche, wobei sie die Hälfte ihres Tees verschüttete, aber es war ihr egal. So schnell sie konnte lief sie durch das Wohnzimmer auf ihre Zimmertür zu. Alles was sie jetzt noch wollte, war in ihrem Zimmer zu verschwinden und endlich ihren Tränen wieder freien Lauf geben können. Sie wollte sich einfach nur noch in ihr Bett legen, das, was sie von ihrem Tee noch nicht verschüttet hatte, trinken und alleine sein.

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Okay erstmal ein riesengroßes sorry, dass es so lange gedauert hat. Ich könnte jetzt erzählen, dass es daran lag, weil ich Probleme mit meinem Laptop hatte/habe aber größtenteils war ich einfach nur faul. Es gab bei dieser Story ja noch nie wirklich regelmäßige updates aber das es so lange bis zum nächsten Kapitel dauert war eigentlich nicht geplant😅

naja auf jeden Fall ein großes Dankeschön an @EmySnnie und @Bunneygoldstein ohne die das Kapitel immer noch nicht existieren würde.

Ich hoffe euch hat das Kapitel dennoch gefallen und ich würde mich mega über Kommis freuen. Gedanken, Verbesserungsvorschläge, Kritik alles einfach schreiben.

gut ich denke das wars. Bis zum nächsten mal (was hoffentlich etwas führt sein wird😂)

Ein riesengroßes MissverständnisWhere stories live. Discover now