Prolog

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"Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen. Der erste Eindruck täuscht viele und die Klugheit einiger weniger, was so gründlich verborgen schien."

Der römische Dichter Phaedrus

Prolog

Lange Zeit wusste die junge Frau nicht wie sie es geschafft hatte den Hörer ihres Telefons zu greifen, die richtigen Tasten zu finden und schließlich ihre Adresse und ihren Notfall dem Mann am anderen Ende der Leitung zu schildern.

Sie konnte sich weder daran erinnern, wie sie aus lauter Hass und Angst ihren Spiegel zertrümmert hatte, noch, wie sie sich anschließend mit einer Scherbe selbst verletzte.

Und als sie so da lag, auf dem Holz ihres Fußbodens, neben ihr das Telefon, aus dem noch immer die Stimme des Mannes zu hören war, der das Eintreffen der Rettungskräfte in wenigen Minuten bestätigte, fühlend, wie das Blut aus ihren Adern herausströmte und sich um ihre Handgelenke verbreitete und eine dunkle Spur hinterließ, beschloss der eine Teil von ihr, all dies hinter sich zu lassen, sich Hilfe zu nehmen, einen Neuanfang zu wagen, der andere Teil jedoch, der Größere und Stärkere, ließ sie, selbst als sie die Sanitäter an ihrer Tür hörte, immer wieder dieselben Worte flüstern: "Warum hast du es nicht geschafft?"

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