* Ich möchte mich kurz bei DreamLittleDream und StAnna1999 für die zahlreichen Votes bedanken! (Dankeschön *-*) *
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Gegen acht Uhr morgens erhob ich mich von dem Stuhl in der Küche, auf welchem ich die halbe Nacht verbracht und erneut über den Fall nachgedacht hatte, zog mich um und wollte mich auf den Weg zur U-Bahn machen, da ich noch keinen Termin für die Reperatur meines Wagens bekommen hatte, als ich an der Wohnungstür inne hielt. Vor meinen Füßen, fast vollständig versteckt unter der Fußmatte, lag ein hellbrauner Briefumschlag. Ich bückte mich und hob den Umschlag auf, wendete ihn mehrmals in den Händen und betrachtete ihn kurz. Es war ein völlig normaler Umschlag, es fehlten jedoch Absender und Briefmarke. Derjenige, der den Brief hier abgelegt hatte, musste also vor kurzem in der Nähe gewesen sein. Auf der Vorderseite stand in einer geschwungenen Schrift:
Für
Little RoseMein Atem stockte, als ich den Namen laß. Mein Stiefbruder hatte mich immer little Rose genannt. Es war eine Abwandlung aus meinem Spitznamen und meinem zweiten Namen. Lil Rose, little Rose. Seit wievielen Jahren hatte er mich nicht mehr so genannt? Bei der Erinnerung an diese noch unbeschwerte Zeit verschwamm mein Blick und ich musste die Tränen wegblinzeln. Schnell riß ich den Brief auf und begann zu lesen:
Liebe Lillyanne,
wenn du diese Zeilen liest, kannst du dir sicher sein, dass ich nicht mehr bin. Du kannst dir sicher sein, dass er dich beobachtet, wahrscheinlich schon länger als fünf Jahre, länger als mich. Er hat uns gefunden, Lillyanne. Er hat uns gefunden und er will sich rächen, für das was wir ihm angetan haben. Weißt du noch, an dem Tag im September? Als uns vor dem Gerichtsgebäude so heiß war und wir uns ein Eis geholt haben? Die Frau vom Waisenhaus, ich habe ihren Namen schon vor langer Zeit vergessen, hat es uns verboten, aber wir haben es trotzdem getan. Vor Aufregung vor dem Prozess musste ich mich übergeben. Ich weiß noch wie du neben mir standest. Wie du mich trösten wolltest, weil es mir so peinlich war und ich geweint habe. Aber du hast es dich nicht getraut, weil ich seit dem Tod von Mum und Dad, weil ich seitdem so ignorant so arogant zu dir gewesen war, hast du dich nicht getraut. Seit es passiert ist, bei ihm, haben wir uns gegenseitig gehasst. Wir haben zugelassen das er uns zerstört, dabei brauchte ich dich in dieser schlimmen Zeit am meisten. Ich weiß ich habe schlimme Fehler gemacht, Fehler die ich nie wieder hätte gut machen können. Hiermit möchte ich mich von Herzen bei dir entschuldigen. Es tut mir so Leid was geschehen ist. Vielleicht kann ich einen Teil wieder gut machen, indem ich dir sage, dass er wieder da ist. Das er die anderen und dich sucht. Das er mich schon gefunden hat, wenn du dies ließt. Lass nicht zu, dass er gewinnt. Versteck dich, bring dich in Sicherheit! Es wird nicht lange dauern bis er kommt und auch seine Rache an dir fordert.
Bitte verzeih' mir, ich liebe dich,
dein BruderIch realisiere erst das ich den Brief fallen gelassen habe und noch immer auf meine Hände starre, als ich an der Schulter berührt werde. Erschrocken sah ich auf, eine junge Frau mustert mich besorgt. "Geht es Ihnen gut, Ma'am? Kann ich Ihnen helfen?" Ich blicke in ihr Gesicht. Sie hat kurze braune Haar und schöne graue Augen. Ich will etwas erwiedern. Will ihr sagen, dass es mir gut geht, dass sie ruhig wieder gehen kann, weil es mir gut geht. Weil es mir gut geht.
Mein Mund klappt auf, wieder zu. Ich komme mir vor wie ein Fisch auf dem Trockenen. Die Luft wird knapp, alles beginnt sich zu drehen. Kann oben nicht mehr von unten unterscheiden. Ich bin aufeinmal furchtbar müde. Als ich auf meine Knie sinke wird die Frau hektisch, ich spüre ihre Hände, sie versucht mir hochzuhelfen, vergeblich, meine Beine versagen ihren Dienst. Am Rande meines verschwimmenden Blickfelds sehe ich, wie sie ihr Handy hervorzieht und wählt. Ich kippe zur Seite, bin nicht mehr in der Lage mich aufrecht zu halten. Warum kann ich nicht aufhören zu atmen? Warum kann ich meine Augen nicht schließen und die wohlige Dunkelheit in Empfang nehmen? Warum wird es mir nicht vergönnt?
Warum kämpfe ich nicht mehr?
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Fateful Days
FanfictionLillyanne Beckett ist seit sie denken kann nicht allein. Es ist eine Stimme, eine Stimme in ihrem Kopf. Lillyanne, oder kurz Lil, leidet seit jenem tragischen Unglück der Eltern an selbstverletzendem Verhalten. Sie hat das Gefühl jeden Tag zu sterbe...