Schwerfällig nahm ich auf dem Stuhl im Konferenzraum Platz und nahm die Akte von Garcia entgegen, ebenso das Tablet das sie mir entgegen hielt. Während sie nach vorne zum Bildschirm eilte und erste Informationen über den Fall verlauten ließ, musterte ich verwirrt die Bilder, die vor mir auf dem Bildschirm erschienen. Es war ein junger Mann, um die 25 Jahre alt. Er hatte pechschwarze Haare, eine ziemlich sportliche Figur, war normal in T-shirt und verwaschenen Jeans mit ausgetretenen roten Chucks gekleidet. Er saß auf einem Stuhl, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, wahrscheinlich gefesselt. Sein Kopf hing nach vorne, Blut war überall auf Oberteil und Hose verteilt. An seiner Brust war ein Zettel befestigt, ich musste mehrere Bilder überspringen, bevor ich endlich eine Vergrößerung des Dokuments gefunden hatte. Mir stockte der Atem, als ich sah, was auf dem Blatt geschrieben stand. Es war ein Lied, mehrere Zeilen, versehen mit Anmerkungen und Musiknoten. Es war der Text der mich so sehr aus der Fassung brachte. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, aber er kam mir so vertraut vor, als hätte ich ihn schon oft gelesen, ihn nicht mehr aus dem Kopf bekommen und dennoch konnte ich beim besten Willen nicht sagen, woher ich das Lied kannte. Hastig bläterte ich in der Akte zurück, zum Profil des Opfers.
Scott Terrison, männlich, 25, wohnhaft in Ohio, war zum Zeitpunkt des Mordes zu Besuch bei den Eltern Kelly und Jim Terrison. Seine Leiche wurde umweit einer Müllhalde hier in der Nähe gefunden.
Plötzlich hörte ich Morgan neben mir. "Wie ist er ermordet worden?" Garcia scrollte zum nächsten Bild, eine Nahaufnahme des Schädels. "Kopfschuss, zur linken Schläfe rein, rechts, unterhalb des Kiefers raus." "Der Mörder hat ihn hingerichtet. Die Tat hatte wohl einen ziemlich persönlichen Hintergrund, wenn er das Opfer so exikutiert", sagte Rossi. Nickend stimmte ich zu. Da war wohl jemand mächtig sauer auf Scott gewesen. "Rossi, Morgan, ihr befragt den Leiter der örtlichen Mülldeponie, fragt welcher Mitarbeiter zu dieser Zeit Schicht hatte und versucht herauszufinden, ob dieser etwas gesehen oder gehört hat. Garcia, wir haben noch ähnliche Opfer, verteile bitte alle weiteren Informationen an das Team. Aus den geographischen Daten kannst du das geograpgische Profil erstellen, Reid. Prentiss, du kommst mit mir, wir sprechen mit dem zuständigen Polizeichef und Beckett, sie fahren zum Pathologen, finden sie eventuelle Gemeinsamkeiten in den Wunden die den Leichen zugefügt wurden. Wir haben nicht viel Zeit, der Täter schlägt innerhalb von einer Woche zu, zwei weitere Morde haben schon stattgefunden, lassen wir es nicht noch mehr werden!" Mit diesen Worten war das Briefing beendet und jeder ging seiner Aufgabe nach. Ich stieg in den Dienstwagen und machte mich auf den Weg zum zuständigen Pathologen, um mehr herauszufinden.
Es dauerte nicht lange da hatte ich das Gebäude gefunden und befand mich vor der Autopsie. Ich klopfte an die graue Tür mit dem kleinen Plastikfenter und trat ein. Der schwere Geruch nach Chemikalien und Verwesung hing in der Luft, gepaart mit einer Wolke Aftershave, die mir direkt ins Gesicht wehte, als der Pathologe mich entdeckte und auf mich zukam. "Agent Beckett?", fragte er und reichte mir die Hand. Ich schüttelte diese und bejahte. Vor uns, auf dem silbernen Metalltisch lag der Körper von Scott Terrison. "Was können sie mir über den Tod von Mr. Terrison erzählen?" Der Pathologe wandte sich dem Körper zu und fing an mir die Verletzung am Kopf zu erläutern. Er nahm den Kopf in die Hände und drehte ihn nach rechts, um das Eintrittsloch im Schädel näher betrachten zu können. "Sehen Sie diese Verbrennungen hier?", er deutete auf die Haut neben dem Loch. Ich nickte. "Der Täter hat die Waffe direkt an den Kopf des Opfers gepresst und abgedrückt. Die Kugel trat hier", er deutete auf eine Stelle unterhalb des Kiefers, "wieder aus. Glatter Durchschuss. Weiterhin, und das ist erstaunlich, hat er jedes Opfer so hingerichtet. Genau die selben Stellen, bei allen drei Opfern". "Die anderen beiden sind...Andrew Mason und Ellaine Burkley? Alle drei wurden hingerichtet durch Kopfschüsse", murmelte ich. "Das ist korrekt. Aber noch etwas ist mir aufgefallen, sehen Sie hier." Er deutete auf die Unterarme des Mannes. Sie waren stark vernarbt, als hätte er sich jahrelang geritzt. Ich schluckte und fasste mir kurz an das eigene mit Narben übersähte Handelenk. Dann lief der Pathologe zu den Kühlfächern und zog zwei weitere auf. Auf bei den Leichen von Ellaine Burkley und Andrew Mason waren die Unterarme stark vernarbt. "Also wenn Sie mich fragen, kann das wohl kein Zufall sein", meinte er und zog die Stirn in Falten. Ich schüttelte den Kopf, "Es gibt keine Zufälle", sagte ich. "Vielen Danke für Ihre Hilfe", verabschiedete ich mich und verließ das Gebäude. Auf dem Weg zum Wagen wählte ich Garcias Nummer. "Du hast drei Wümsche frei", meldete sie sich und automatisch musste ich kurz lächeln. "Hey, Penelope. Könntest du mir die Krankenakten der Opfer raussuchen? Such bitte nach Verbindungen zwischen den dreien, vielleicht hatten sie den gleichen Therapeuten oder besuchten eine Klinik für Suizidgefährdete?" Ich hörte das Klicken von der Tastatur und gleichzeitig ließ ich mich in den Sitz meines Wagens fallen und schloß die Tür. "Mhmm...also soweit ich sehen kann, gibt es keinerlei Übereinstimmung. Die Opfer hatten alle unterschiedliche Medikamente von unterschiedlichen Ärzten, waren in verschiedenen Kliniken oder bei verschiedenen Psychologen in Behandlung. Tut mir Leid, Süße, ich kann dir nicht weiterhelfen." Ich seufzte laut. Verdammt, ich dachte ich hätte eine mögliche Verbindung aufgetan. Ich konnte nur hoffen, dass das restliche Team mehr Erfolg hatte.
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Fateful Days
FanfictionLillyanne Beckett ist seit sie denken kann nicht allein. Es ist eine Stimme, eine Stimme in ihrem Kopf. Lillyanne, oder kurz Lil, leidet seit jenem tragischen Unglück der Eltern an selbstverletzendem Verhalten. Sie hat das Gefühl jeden Tag zu sterbe...