S.M.|| Adventskalender||

2. Life of the Party

Ich legte meine Arme enger um meinen Körper, um mich ein bisschen mehr vor der Kälte zu schützen.

Ja, es war eine absolut blöde Idee keine Jacke mitzunehmen, aber meine beste Freundin Amber meinte, das wäre nur unnötiger Ballast, den ich entweder irgendwo ablegen oder den ganzen Abend mit mir rumtragen musste.

Also saß ich hier in meinem Top und beobachtete den Nachthimmel.

Im Hintergrund konnte ich durch die geschlossenen Türen die laute Musik der Party hören, die da drin vor sich ging. Ich weiß nicht mal wirklich, von wem die Party ist und zu welchem Anlass.

Ich weiß nur eine Sache, und zwar dass ich Party's hasse und das vorerst die letzte sein wird, die ich besucht habe.

Nun saß ich am Hintereingang des großen Hauses auf einer Treppenstufe und warte darauf, dass ich endlich irgendwie heim komme.

Ich könnte laufen, hatte ich sowieso vor, aber mit Amber.

Erstens kenne ich mich hier kein bisschen aus, was mein Handy regeln könnte aber Zweitens, ich kenne die Gegend und deren Bewohner nicht. Und dabei kann mir mein Handy wenig helfen.

"Hey Kiera, was machst du hier?" Ich schreckte hoch und drehte mich in die Richtung, aus der die Stimme kam.

"Hatte nicht erwartet, dass du meinen Namen kennst." antwortete ich schlicht. Vor mir stand kein Geringerer als Shawn Mendes.

Wir gehen zusammen zur Schule aber haben nicht sonderlich viel Kontakt.

Er gehört zwar zu den Beliebten, ist aber meiner Meinung nach weder ein Arschloch, noch ein Badboy. Er ist ziemlich normal, aber allein die Tatsache, dass er beliebt ist, schreckt mich ab.

Ich bin komisch - ich weiß.

"Was denkst du von mir? Natürlich kenne ich dich." er lachte nun leicht und ich musste mich selbst fragen, ob er betrunken war oder ob er immer so gut drauf ist.

Wobei, wahrscheinlich liegt es eher an mir und ich bin komisch, weil ich auf einer Party schlechte Laune habe. Sein Verhalten ist wohl angemessen und meins falsch.

Oh man, analysiere ich schon wieder?

"Also.. was machst du hier?" fragte er und setzte sich plötzlich neben mich auf die Stufe.

Ist das sein Ernst? Sollte er nicht drinnen Trinkspiele machen und mit irgendwelchen Mädchen flirten?

Ich zuckte gelangweilt mit den Schultern und sah stur gerade aus. Ich konnte Jemanden wie Shawn gerade einfach überhaupt nicht brauchen.

Mein Leben lang war alles immer Normal und Durchschnitt. Keine besonderen Vorfälle in der Familie, keine versteckten Talente, keine Dramen mit Jungs, es passierte einfach nie etwas.

Ja, das möchte vielleicht langweilig klingen, aber ich finde es gut so.

Ich bin so stinknormal und deshalb fühle ich mich schon wieder komisch und anders. Ist das paradox? Absolut.
Aber in der heutigen Welt ist doch niemand mehr "normal" oder?

"Party's sind nicht so dein Ding, was?" fragte er und lachte wieder etwas, weshalb ich nun mein Kopf zu ihm drehte und ihn fragend ansah.

"Das könnte ich dich auch fragen, immerhin sitzt du lieber mit mir hier draußen, als da drinnen zu feiern."

Meine Konter sind vielleicht nicht unbedingt die Besten, aber lieber sage ich irgendwas, als nur zu Schweigen.

"Versuchst du mich loszuwerden?" fragte er gespielt gekränkt.