No.5: Breakfast

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Er muss derjenige gewesen sein, der gerade das Café betreten hatte. Und jetzt saß er einfach auf meinem Platz!

Okay, gut, noch saß ich ja nicht dort, aber an dem wollte ich sitzen! ;-;

Er schien bemerkt zu haben, dass ich wahllos im Raum umstand, denn er sah von seinem Laptop auf und an mir hoch. Die Situation war mir schlagartig unangenehm. Ich wollte mich gerade umdrehen, um einen anderen Platz zu suchen, da formten sich seine Mundwinkel zu einem leichten Lächeln.

Er hatte tatsächlich diese tiefen Grübchen, die ich noch aus meinem Traum erkannte...

"Guten Morgen", begrüßte er mich und traf mich damit völlig unerwartet.

"Ähm... Morgen."

Sein Blick huschte kurz über mein Tablett in der Hand, ehe er auf den Platz ihm gegenüber deutete.
"Hier ist noch frei, wenn du willst."

Ich starrte ihn perplex ein paar Sekunden lang an. Hatte er mich wirklich gerade eingeladen, mit ihm an einem Tisch zu sitzen...? Warum...? Was war an mir so besonders, dass er mich einfach so dazu einlud?

Unsicher folgte ich seiner Einladung und stellte das Tablett gegenüber von ihm ab, ehe ich mich hinsetzte. Kurzerhand klappte er seinen Laptop zu und packte ihn zurück in seine Tasche, damit ich mehr Platz hatte.
Seine schmalen Augen verfolgten mich dabei, was mich irgendwie entblößt fühlen ließ, obwohl ich neben meiner Jacke noch einen Schal trug. Irgendwie hatte ich jetzt auch kein Bedürfnis mehr, eins davon auszuziehen.

"Wir kennen uns doch aus dem Einkaufszentrum, nicht wahr?"
Ich nickte nur stumm und begann, mir mein Brötchen zu schmieren.

"Sie haben mir Ihren Namen genannt. Lee Jooheon."

Er grinste leicht, offenbar froh, dass ich mich an seinen Namen erinnerte.
"Wir können uns duzen, meinst du nicht? Es klingt weniger umständlich."
Ich zuckte nur mit den Schultern.
"Na gut."

Sein Lächeln war sanft, sein Blick einladend. Wäre die Situation für mich nicht so unangenehm, könnte ich mich bei ihm wirklich wohl fühlen.

Ich räusperte mich leicht.
"Ähm... W-was treibt dich hier her?"

Er schien einen Moment zu zögern, doch dann lächelte er nur wieder und zeigte mir erneut seinen Laptop.

"Ich bin Songwriter. An Orten wie diesen suche ich Inspirationen für neue Texte."
Ich sah ihn beeindruckt an. Songtexte schreiben klang für mich immer interessant, doch hatte ich selbst kein Talent dazu. Ich würde es niemals können, da beneidete ich ihn schon.

Der Laptop verschwand zumal in seiner Tasche.
"Ich schätze du bist hier, um einfach nur dein Frühstück zu genießen, was?"

Wieder einmal nickte ich.
"Heute hatte ich mal keine Lust, mir selbst etwas zusammen zu suchen. Außerdem hab ich heute sowieso frei."

"Das hab ich mir gedacht."

Ich zog eine Augenbraue hoch.
"Ach ja? Hast du?" Was sollte das jetzt heißen?

"Naja, bedenkt man wie eilig du es bei unserem ersten Treffen hattest, hielt ich es für logisch, dass du heute mal nicht arbeiten musst."

Mir schoss schlagartig die Röte ins Gesicht. Ich dachte, er hätte mich damals nicht erkannt... Aber offenbar lag ich falsch damit.

"I-ich, äh... Ja...", stotterte ich rum. "Ich dachte, du hättest dich nicht daran erinnert..."

Seine Augen verkleinerten sich bei seinem Schmunzeln noch mehr. Allein das war schon traumhaft genug, doch bei dem, was er darauf erwiderte, dachte ich wirklich fast ich würde noch in meinem Bett träumen.

"Wie könnte ich jemanden wie dich nur vergessen?"

A Story of Honey (Jooheon X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt