🌹Kapitel 1🌹

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Der Morgen wurde zum Mittag als Felian endlich aus dem Wald ritt. Er war schon des öfteren außerhalb des Waldes gewesen, aber nie weiter, als er es heute sein würde. Zu groß war die Gefahr ihn würde einer erkennen. Felian konnte sich zwar wehren, war auch nicht unbedingt schwach, aber einem Kampf wollte er trotz allem aus dem Weg gehen um nichts zu riskieren. Tolfdir hatte es ihm schließlich wortwörtlich eingeprügelt, bis auch noch so die kleinste Bewegung saß. Langsam ritt Felian einen alten Feldweg entlang, der allerdings vollkommen unter dem Schnee zu verschwinden drohte. Nur das leise Geräusch, das von Sugars hufen ausging, hörte man. Es wehte kein bisschen Wind und auch sonstige Geräusche blieben aus. Nach weiteren Stunden, in denen Felian kaum eine Pause gemacht hatte, spaltete sich der Weg vor ihm. Es fing bereits an leicht zu dämmern und auch der Schneefall wurde stärker. Felian ritt bis zur weggabelung und blieb an dem kleinen Wegweiser stehen. Dieser war bereits mit Schnee bedeckt. Der Blauäugige fuhr mit seinen schlanken Fingern über das alte Hols, und strach den Schnee zur Seite. Zur alten Taverne nach rechts und zur Schwarzlandstraße nach links. Felian entschied sich für die Taverne. Es wäre sicherer die Nacht dort zu verbringen, als weiter zu Reisen und wohlmöglich dem Schneesturm der sich anbahnt ausgesetzt zu sein. Und auch sicher würden es Sugar und Snow als angenehm empfinden, die Nacht in einem Stall zu verbringen. Er tireb Sugar ein wenig an, so das sie nun rechts am Wegweiser vorbei trabten. Snow lief flott neben Sugar und Felian her. Der Schnee peitschte Felian in das Gesicht. Auch seine Klamotten fühlten sich bereits etwas durchnässt und klam an. Der weißhaarige war froh als er die kleinen lichter in der Ferne erblickte. Ein seufzer verließ Felian's Lippen als er schließlich an der großen Hütte ankam. Mit Schwung stieg er vom Sattel ab und legte die zwei Stricke, die am Ende zusammengebunden waren über Sugar's Hals. Eine kleine Holztreppe mit drei Stufen führte zu einer art kleinen Terasse hinauf. Als Felian die Stufen betrat, dicht gefolgt von Snow, kamen ihm ein paar Gedanken, die er lieber gleich wieder verworfen hätte. Würden sie mich erkennen, sind vielleicht Wachen in der alten Taverne? Schließlich stand der Blauäugige vor der großen Holztür. Von drinnen kam ihm ein großes Stimmengewirr entgegen. Laute Stimmen hallten hinaus und durch die Fenster sah Felian, das die Taverne gut besucht war. Der weißhaarige klopfte sich den Schnee von seinen armen und beinen und zog noch einmal seine Kaputze zurecht. Zum Schutz, damit seine leicht spitzen Ohren nicht auffielen und für mögliche unruhe sorgten. Er schaute einmal zu seinem grauen Wolfshund hinunter und drückte dann seine Hand gegen das Holz. Ein leises quietschen verließ die Tür. Ehe Felian sich versah lief Snow an ihm vorbei und trat vor dem weißhaarigen in die Taverne ein. Ein ermahnendes 'Snow' seinerseits und der Wolfshund blieb stehen. Er Schloss die alte Holztür hinter sich und genoss die wärme die ihm sogleich entgegen strahlte. Bereits jetzt spürte er einige Blicke auf sich. Fragende, erniedrigende, ja sogar hasserfüllte blicke trafen ihn. Er konnte sich nicht ganz erklären warum die Menschen ihn so musterten. Vielleicht weil er so verhüllt war, vielleicht aber lag es auch an Snow. Wolfshunde sind in diesem Land sehr selten und gelten zu dem als sehr aggresiv. Für uns Schneeelfen gelten Wilde Tiere als Besonders. Wir haben eine gewisse, ja sogar eine spezielle Bindung zu Ihnen. Felian lief weiter in Richtung Theke, wo ein paar Männer saßen. ,,Es kommt selten vor, das man hier einen Fremden zu Besuch hat. Und dann auch noch einen Wolfshund an seiner Seite führt, der sehr gesellig scheint." Er war sich nicht sicher ob er sich zu dem älteren Herren umdrehen sollte, der ihn gerade ansprach. Es wurde still in der Taverne und nun lagen wohl sogut wie alle Blicke auf dem Jungen Mann. ,,Und dann auch noch jemand in schwarz gekleidet, mit Schwert und Bogen bewaffnet. Du machst keinen guten ersten eindruck Junge." Sprach der alte Mann weiter. ,,Ich bin bloß auf der Durchreise. Und wollte um eine Möglichkeit bitten, hier zu übernachten." Sprach Felian nun an. Niemand sagte ein Wort. Weiteres schweigen herrschte, bis ein Junger Mann mit braunem Haar sprach. ,,Für Fremde haben wir hier keinen Platz! Nicht einmal die scheune würdest du von uns bekommen!" Überrascht blickte Felian ihn mit seinen Blauen Augen an. ,,Du hast blaue Augen..." ,,Ähm ja... Sieht wohl so aus." Sagte Felain etwas verunsichert über diese Aussage. Sprach dieses Thema aber nicht weiter an. ,,Zieh dir erstmal die Maske vom Gesicht. Dann sieht das ganze vielleicht etwas anders aus." Ein weiterer Junger Mann mit braunem Haar und braunen Augen sprach zu ihm. Felian zögerte einen Augenblick, zog sich dann aber die Maske vom Gesicht. Nur die Kaputze behilt er auf. ,,Was macht den so ein hübscher Junger Mann hier?" Eine ältere Frau trat von einem Raum hinter der Theke hinein und blickte zu Felian. ,,Ich bin bloß auf der Durchreise. Gehört ihnen die Taverne?" ,,Ja sie gehört mir. Was kann ich für dich tun?" Überrascht blickte Felian zu der Frau. ,,Ich habe bereits gehört, das Fremde hier nicht gerne gesehen werden. Dennoch hätte ich die bitte mein Pferd und mein Hund eine Unterkunft in der Scheune für heute Nacht zu geben. Ich würde auch vor der Scheune draußen bleiben." Hoffnungsvoll blickte Felian zu der alten Frau. ,,Nun gut, meine Erlaubniss hast du." sie lächelte ihn freundlich an. ,,Abe-!" ,, Nein Trev. Meine Taverne, meine Regeln." Zum dritten mal schaute Felian überrascht zu der Frau. Das sollte wohl sein Glück für heute sein.

Felian der letzte Schneeelf (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt