🌹Kapitel 5🌹

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Fertig gesattelt und getrenst führte Felian Sugar aus dem Stall. Vor der Taverne blieb der Weißhaarige stehen und legte den Strick über Sugars Hals und sein Blick huschte wieder in die Richtung des Himmels. Es würde bald wieder zu schneien beginnen, die frische Kälte lag noch tief in der Luft und vereinzelte Wolken legten sich vor die aufgehende Sonne. Der Neunzehnjährige drehte sich zurück zu Sugar, die geduldig im Schnee stand und leicht ihre Ohren hin und her bewegte. Er nahm das, ins Tuch gebundene Elfen Schwert und band es seitlich an Sugar's Sattel. Er zog noch einmal daran um zu prüfen ob es auch fest war und machte dann kert zur Taverne. Er trat auf die einzelnen Stufen der Taverne und lief dann hinein in diese. Evie stand mit dem Rücken zu Felian gedreht und sah ihn nicht sofort kommen. ,,Hey ihr zwei! Solltet ihr nicht die Tische reparieren?" Evie brüllte in eine Ecke der Taverne und tadelte schimpfend mit ihrem Finger auf die zwei Jungen Männer. Diese sahen sehr gedankenlos aus und schreckten auf, als Evie auf sie zu maschierte und weiter auf sie ein tadelte. Ein lächeln huschte auf die Lippen des weißhaarigen. Obwohl er sie erst so kurz kannte und auch der Anfang etwas holprig verlief, würde er es vermissen. All die Jahre war er mit Tolfdier alleine gewesen und hatte gelernt, viel gelernt. Aber nie war er in einer Gesellschaft und konnte das miterleben, wie es so verläuft mit vielen Menschen. Bis heute. Er lief auf Evie zu und erlöste die beiden jungen Männer, die sich bereits unter Evie klein gemacht hatten. ,,Evie? Ich glaube sie haben es verstanden." Ein Lachen verließ seine Kehle. Sie dreht sich zu Felian um und die beiden Männer nutzen diese Chance der unachtsamkeit und schlichen an Evie vorbei. Zumindest versuchten sie es. Jedoch ohne Erfolg. ,,Ihr beide bleibt da, glaubt nicht das ihr mir entkommt." Felian war froh, das der Blick nicht ihm galt, mit dem Evie die zwei betrachtete. ,,Junge, brichst du nun auf?" Er nickte einmal. ,,Gut. Nimm das doch noch mit, wer weiß wann du das nächste mal etwas zu Essen bekommst." Sie lief zur Theke und hob eine kleine Tasche vom Boden auf, zudem nahm sie mein Schwert, das ich am Abend zuvor abgegeben hatte. Zuerst drückte sie mir die kleine Tasche in die Hand und dann mein Schwert. ,,Vielleicht brauchst du es doch nocheinmal." ,,Danke." Er schnallte das silberfarbende Schwert an seine Hüfte. Überrascht blieb Felian steif stehn. Er zuckte kurz, erwiederte dann aber Evies Umarmung. ,,Pass auf dich auf, du bist die letzte Hoffnung dieses Landes." Er löste sich leicht von der alten Frau - ,,Ich werde mein bestes geben." Doch leicht gequält lächelte der weißhaarige und löste sich ganz. Er drehte sich um, lief zum Ausgang und blieb noch einmal an der Schwelle der Tür stehen. Ein zweites mal drehte er sich um und sprach an alle gewand - ,,Danke nochmal. Vielleicht sieht man sich noch einmal." Noch während Felian sich umdrehte, zog er sich seine Kaputze über den Kopf und lief hinaus. Der Wind fegte über sein bleiches Gesicht und er zog sich seine Maske über. Sugar stand noch wie zuvor dort und Felian ging auf die Stute zu, strich ihr über den Hals und stieg schließlich auf. Auch Snow trat an seine Seite und stand dicht neben dem Gold farbendem Pferd. Aufbruchbereit und wartend auf sein Komando. Seine blauen Augen fixierten noch einmal die alte Taverne als er seine Hand hob. Gleichzeitig trieb er Sugar ein wenig an und sie lief in einem gleichmäßigen Schritt weiter. Ohne sich noch einmal umzudrehen ritt er weiter den Weg zurück, bis zu der Anfähnglichen Kreuzung. Inzwischen war von dem blauen Himmel nichts mehr zu sehen. Man konnte nur noch erahnen, wo sich die Sonne gerade befand. An der Kreuzung ritt er dieses mal in die andere Richtung. Die Schwarzlandstraße entlang. Es würde noch etwas dauern bis er die nächste Stadt erreichen würde. Vielleicht zwei, vielleicht aber auch drei Tage. Das schwert klapperte leise an seinem bein als es die Metallschnallen seines Stiefels berührte. Die Zeit in diesem Landesabschnitt lief schneller. Es war nur wenige Stunden hell, deshalb war es auch wenig verwunderlich, das es sich alles bereits langsamverdunkelte. Seit geraumer Zeit rieselte es ein wenig Schnee, aber nur so wenig, dass es dem jungen Schneeelfen wenig bedenken machte. Die Tannen um sie herum fingen an leichte Schatten zu werfen und trotz dessen, das Felian auf dem Land, in der Wildniss groß geworden ist, lag etwas unbehagen auf ihm. In einem dichten Wald erkennt man oft erst sehr spät, wenn sich dort Banditen oder andere Gruppen auftaten. Er muss jederzeit darauf vorbereitet sein, das er angegriffen werden könnte. Gerade noch hatte er nur darüber nachgedacht und schon hörte er ein alarmierendes Rascheln im Gebüsch. Ein leises 'hoo' huschte über seine vollen Lippen und seine Stute blieb im Schnee stehen. Seine Hand fand schnell den Griff zu seinem Schwert und er Zog es ein wenig hinaus. Seine blauen Augen wanderten immer wieder von links nach rechts um seine Umgebung genau im Blick zu behalten. Snow bewegte sich schleichend in die richtung des raschelns. Mit einem mal sprang ein kleiner weißer Hase aus dem Gebüsch und rannte auf die andere Seite des Waldes. Felian konnte spüren wie die gesammte anspannung von seinem Körper wich und er erleichtert aufatmete.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 11, 2020 ⏰

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Felian der letzte Schneeelf (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt