TÜR 9

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"So...", Roxanne klatscht noch während des Frühstücks in die Hände und sorgt so für Stille: "Wir haben ja gestern Kekse gebacken. Oder es zumindest versucht. Die gute Nachricht ist das wir zumindest einige haben."
Hier muss sie kurze Zeit pausieren weil rufe nach den Keksen laut werden.
Kurzerhand nutzt James eine altbewährte "McGonagall-Methode" und klopft mit dem Löffel (okay es war ne Gabel.) gegen sein Glas. (okay ne Tasse.)
"Danke James. Pass auf das da kein Sprung reinkommt. Also. Jetzt zu euren Fragen und meinem zweiten Punkt. Die Kekse werden... Verkauft!"
Bei diesen Worten wird es erst ganz still und urplötzlich fangen die Proteste an. Hier kommt ihre sadistische Seite durch und sie schließt die Augen genießerisch und grinst böse.
Dann aber öffnet sie sie wieder und klatscht nochmal laut in die Hände.
"Wir werden die Kekse auf dem Weihnachtsmarkt verkaufen und von dem Geld macht ihr einen Ausflug oder ähnliches."

Nachdem die größten Differenzen geklärt sind (und ein zweiter Backtag irgendwie nicht ganz versprochen aber auch nicht ganz ausgeschlossen wurde), machen sich alle an die Verpackungsarbeit. Spontan wurde entschlossen das ganze in Umweltfreundlichen Papiertüten zu verkaufen und nicht in den zuerst geplanten Plastiktüten.
Aus diesem Grund bilden sich schnell drei verschiedene Gruppen. Eine zur Herstellung der Tüten, eine für die Grußkarten und eine die die Kekse sehnsüchtig anstarrend in dir Tüten packt.

"Donna! Nicht naschen!", ruft Gabriel laut und sie guckt mit einem Engelsausdruck auf ihrem Gesicht zu ihm rüber: "Tu ich nicht du Petze"
"Machst du woohlll!"
"Nein!"
"Ja!"
"Tu ich niiichhttt!"
"Tust du wohhhhlll!"
Bevor das ganze noch weiter ausarten konnte, geht jedoch Rose dazwischen und klärt das, in dem sie die beiden auseinander stellt. Gabriel stellt sie neben San, der ihn freudig begrüßt und Donna stellt sie zu Martha. Beide fangen an sich sofort über "den voll unfairen Gabe" zu unterhalten und kommen irgendwie zu den unendlichen Weiten des Weltraums.

Aber auch am Grußkartentisch geht es nicht so ab, wie man es eigentlich gewollt hatte. Dean hatte begonnen auf jede Karte einen Davidstern zu malen und hört einfach nicht mehr auf damit. Und um das abzurunden malt sein bester Kumpel fein sorgsam meist perfekte Kreise drumherum und ergänzt ein Symbol aus Kreisen, Dreieckslinien und altgrieschichen Buchstaben.
Als Albus das bemerkt ist es zu spät. Zwei Drittel der Karten hat dieses Symbol auf der Karte.
"Verdammt. Die halten uns doch alle für Satanisten! Was habt ihr euch nur gedacht?", fragt er verzweifelt, muss aber bei den unschuldigen Gesichtsausdrücken, die beide zu Tage legen irgendwie lachen.
"Das Symbol ist kein Zeichen Luzifers!", erklärt Dean mit erhobenen Finger: "Das ist eine Dämonenfalle, damit die Leute in der Zeit sicher vor denen sind."
Beide nicken synchron und Cas deutet auf sein Symbol: "Und das ist ein Engelbansymbol. Wenn ein böser, böser Engel da ist, muss der damit gehen." Stolz guckt er Albus an und schiebt hinterher: "Und der Teufel ist Luzifer, ein gefallener Erzengel!"
Albus guckt verwundert. Das hatte er alles gar nicht gewusst.
"Na gut. Beim Verkauf müsst ihr beiden das aber erklären, ja? Und große Güte, woher wisst ihr das nur?", stellt er klar und klingt zu Ende hin baff. Es kommt schließlich auch nicht oft vor, daß einem Kinder Dinge des Teufelkultes erklären.

Am Tütenherstellungstisch läuft es zur großen Überraschung aller am besten. Hier hat Claire das größte Streitpotential gesehen, aber es brach keiner aus. Nachdem kurz erklärt wurde, wie das ganze zu falten ist, macht sich jeder dran und faltet für sich selber die Tüten.

"Haben alle ihre Jacken an?", fragt Claire und hält die Tür auf.
"Gabe! Jacke an!"
"Michael! Benjamin! Stehen bleiben.", ruft Hugo und jagt mit Louis beiden hinterher um sie einzufangen.
Nach einer viertel Stunde stehen alle vor der Tür und die altbekannte und unglaublich gehasste Zweierreihe wird gebildet. Mit dicken Jacken bewaffnet bewegt sich die Zweierreihe durch die Stadt. Vorweg gehen Lucy und Fred, die die Kekstüten in zwei Stoffbeuteln tragen.

Am Markt angekommen steht der Stand schon, da Harry und Ron nach ihrem Nachtdienst schnell den Stand aufgebaut hatten.

"Hallo, da sind ja unsere Übeltäter", begrüßt Harry seine Kinder und Nichten und Neffen.

Viele der Waisenkinder sehen sehr überrascht aus. "I-Isssst das Harry Potter?", fragt Michael verwundert. "Ja", antwortet James, "haben wir euch das noch gar nicht gesagt? Dad und Onkel Ron helfen uns." "Ich glaube dieses Detail hast du ihnen verschwiegen", sagt Roxanne die Gesichter richtig deutend. "Du bist James Sirius Potter?", fragt der verblüffte Michael weiter. "Ja, und das sind meine Geschwister Lily Luna Potter und Albus Severus Potter. Außerdem ist mein Zwillingscousin Fred Weasley und seine Schwester Roxanne Weasley hier. Dann haben wir noch Hugo und Rose Granger-Weasley, Louis Weasley und Molly und Lucy Weasley unter uns", erklärt James den Kindern rasch, "Scorpius Malfoy, bester Freund von Albus, ist ebenfalls da."

Langsam erholen die Kinder sich von ihrem Schock und machen sich ans Auspacken der Keksetüten. Am Anfang passiert nichts. Ab und zu kommt mal jemand und schaut sich die Kekse an; verkauft haben sie aber bisher nur ein paar Tütchen. So beschließen Roxanne und Claire eine Gruppe zur Werbung zu gründen.

Benjamin, ein kleiner schmächtiger Junge, ist euch Feuer und Flamme. Gemeinsam mit Dean und Cas gehen sie auf Jagd. Roxanne hat ein Schild heraufbeschworen, welches sie jetzt in die Höhe halten und laut "Kekse! Leckere selbstgemachte Kekse vom
Whalestreet Waisenhaus, zu verkaufen!" rufen. Ein wenig scheint es zu bringen, aber viel mehr werden sie nicht los. So müssen sie sich einen neue Strategie ausdenken.
Da hat Scorpius die Idee: "Wir nehmen die Melodie von der Weihnachtsbäckerei und schreiben einfach einen neuen Text!" Und schon sitzen die Vier zusammen und denken sich den Text aus. Dann geht es wieder los, jetzt singen sie dabei:

"In der Whalestreet Bäckerei
Gibt es manche Leckerein
Da sind Kinder die machen
Furchtbar dumme Sachen
In der Whalestreet Bäckerei
In der Whalestreet Bäckerei

Brauchen wir nicht Lappen
Die sind bei den Mappen
Und gleich nebenan
Der Nhan

Den könnt man benutzen
Und jetzt weiter backen
Bis fertig sind

In der Whalestreet Bäckerei
Gibt es manche Leckerein
Da sind Kinder die machen
Furchtbar dumme Sachen
In der Whalestreet Bäckerei
In der Whalestreet Bäckerei

Fertig sind wir bald
Dann gehen wir in den Wald
Und kaufen leck're Sachen
Die wir dann verkaufbar machen
Kauft sie alle ein
Ist fein

Gibt es manche Leckerein
Da sind Kinder die machen
Furchtbar dumme Sachen
In der Whalestreet Bäckerei
In der Whalestreet Bäckerei"

Und tatsächlich es scheint zu klappen. Immer mehr Leute strömen zu ihrem Stand und bald schon sind sie alle Türen los. Erschöpft vom langen Tag gehen sie in den gehassten Zweierreihen heim.

Advent, Advent mein Christbaum brennt... Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt