E L E V E N

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Abseits von den anderen Insassen lehnte ich an der Wand, neben dem hängendem Telefon

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Abseits von den anderen Insassen lehnte ich an der Wand, neben dem hängendem Telefon.

5 Minuten hatte ich.

Ich nahm meine Hand von der Stirn und tippte Milos Nummer ein. Dass ich sie noch wusste, kam mir ziemlich zugunsten.

Ich war immer noch müde. Diese kleine Attacke hatte mir schon mehr Energie geraubt als gedacht. Als es begann zu tuten, legte ich meinen Kopf in den Nacken und hoffte, dass er auch wirklich rangehen würde.

Seine Stimme hatte ich schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gehört. Erst, als er abnahm und seinen Namen sagte, wurde mir klar, wie sehr ich meinen Bruder vermisste.

"Milo." Er klang zögerlich.

Mein Mund wurde trocken und ich stieß mich von der Wand ab. Ich sah dem Typen, der neben mir stand und ebenfalls den Hörer am Ohr hatte, kurz in die Augen und drehte mich dann weg.

"Ich bin's", brachte ich mit meiner gebrochenen Stimme zustande. Kurz war es ruhig, bis ich meinen Bruder laut atmen konnte.

"Ti prego, dimmi che stai bene."

Milo klang besorgt. Ich hörte, wie er lauter atmete und im Hintergrund erkannte man, dass er die Etage verließ und im Treppenhaus stand. Seine Stimme hallte zischen den Wänden.

"Es geht mir gut... Teilweise."

"Bist du verletzt? Haben sie dich angegriffen?" Mein Blick blieb an Josh kleben, der mich besorgt musterte.

Einerseits war es sicherlich nützlich, dass er sich um mich sorgte, aber ich konnte auf mich selbst aufpassen.

Das nächste Mal würde ich einfach besser reagieren, wenn ich wieder eine Panikattacke bekommen würde.

"Was das angeht, geht es mir blendend, nur habe ich hier niemanden, der mir bei einer PA helfen kann." Milo atmete laut aus.

Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie er sich durch sein Haar fuhr und seine Schuhe anvisierte.

"Du hattest eine Attacke. Soll ich Alexis sagen, dass sie einen Zusatztermin arrangieren soll?" Sofort unterbrach und zerbrach ich seinen Gedankengang. "Nein! Sag ihr bitte nichts. Sie macht sich sowieso schon viel zu viel Sorgen."

"Damian! Es geht hier um deine Gesundheit. Du weißt, dass es auf längere Zeit immer mehr auf deine Psyche gehen wird. Vor allem entsaugen dir diese Attacken deine Kraft. Irgendwann wird das dein Körper nicht mehr mitmachen."

Ich hielt mir die Stirn und dachte über seine Worte nach. Er hatte recht, aber ich wollte Alexis nicht auch noch mit nach unten ziehen.

Wenn ich untergehen würde, musste das nicht heißen, dass sie mitsinken sollte. Ich wusste, dass sie es, ohne mit der Wimper zu zucken, tun würde, aber ich wollte es nicht zulassen.

Prisoner - I Saved HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt