Mit einem Handtuch auf dem Kopf und eins um meinen Körper kroch ich auf Damians Bett. Meine Füße kuschelte ich unter die grau-schwarze Decke und traurig blickte ich an die Wand.
Die Tatsache, dass dieses Zimmer wortwörtlich Damian schrie, ließ mich ihn nur noch mehr vermissen. Ich drehte mich zur Seite und kuschelte mich an eines der vielen Kissen.
Mein Blick fiel an das kleine Loch, welches sich ganz unten an der Wand befand. Man konnte es nur erkennen, wenn man wusste, dass es dort war. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen, als ich daran zurückdachte.
Ich lag gähnend in seinen Armen, als Milo und April es für nötig hielten, uns anzugreifen. Warum sie es taten? Ich gehe stark davon aus, dass sie es uns heimzahlen wollten. Wir waren den Abend davor ziemlich laut.
Leider nicht auf die Art, welche dir gerade in deinem perversen Kopf herumschwirrt. Wir hatten uns gestritten. Mit unserer Diskussion hatten wir das andere Paar wohl wachgehalten.
Na ja lange Geschichte, kurzer Sinn. Damian griff nach Milos Handy, dass uns mit der Taschenlampe ins Gesicht leuchtete und warf es in diese Ecke des Raumes. Irgendwie hatte mein Freund es hinbekommen, ein kleines Loch in die Wand zu schießen und Milo? Ja, Milo brauchte ein neues Handy, da der Bildschirm nicht mehr zu gebrauchen war.
Auch wenn ich Damian gleich sehen würde, vermisste ich ihn jede Minute. Seit der Sekunde, in der er mich vor Leo gerettet hatte, nahm er einen großen Platz in meinem Herzen und Leben ein. Ich zwang mich dazu aufzustehen und der einzige Grund, warum ich mich von den Bettlaken trennte, waren die blauen Augen, die mir im Kopf herumschwirrten. Auch wenn ich keine Lust hatte, mir eine Bluse anzuziehen und in hohen Schuhen durch den Knast zu stolzieren, nahm ich es auf mich.
Mein Haar föhnte ich an, ließ es aber an der Luft fertig trocknen und summend zog ich den beigen Rock an der Seite meiner Hüfte zu. Als ich fertig war, verstaute ich meine Locken in einem hohen Zopf und packte meine Tasche. Damians Akte, meine Papiere, die Lora mir gegeben hatte und noch meinen Ausweis. Natürlich nicht mein echter.
Mit verzogener Miene erblickte ich Milo im Türrahmen, als ich auf der untersten Stufe bei der Treppe saß und in die Schuhe schlüpfte. Ihre beige Farbe umhüllte meinen kleinen, zierlichen Fuß und mir war jetzt schon bewusst, dass mein kleiner Zeh das nicht überleben würde. "Du gehst zu ihm." Es war mehr wie eine Festellung. Keine Frage. "Ja, Therapiestunden. Und übrigens. Ich werde Damian darum bitten, diesen Veron ausfindig zu machen. Er ist wahrscheinlich der einzige, der an ihn rankommt, da er... ja... Auch eingesperrt ist."
Milo nickte und richtete seine Uhr, welche er erst trug, seit er Geschäftsleiter war. Warum er es tat? Damian und ich hatten viel darüber spekuliert und kamen auf den Entschluss, dass er einfach cool aussehen wollte.
Wahrscheinlich lag es eher daran, dass er selten Zeit hatte sein Handy mitzunehmen oder er es immer vergaß. "Ich war übrigens heute mit Dylan noch beim KFC und wollte die Überwachungskameras anschauen, aber die meinten, dass der Tag fehlt. Jemand hat diesen Tag, an dem ihr dort wart, herausgelöscht." Ich verarbeitete Milos Informationen... Also musste der Täter Zugang zum KFC haben. Das würde ich mir noch merken.
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Prisoner - I Saved Him
Fiksi Remaja|| Fortsetzung von Hostage - He Saved Me || ~Ich rate dir den ersten Teil zu lesen, da dieses Buch auf ihm basiert.~ Ein letztes Mal sah mir das Blau entgegen, bevor es hinter der Tür verschwand. Ich weinte. Ich schluchzte. Mein Wimmern war nicht zu...