Flüchtig lächelnd nahm ich meine Karte entgegen und sagte leise tschüss. Dieser scheiß Preis des Benzins war in letzter Zeit echt angestiegen und ich konnte mein Portemonnaie schreien hören.
Als ich dieses in meine Hoodietasche fallen gelassen hatte, zischte ich leise auf, als ich den provisorischen Verband an meiner Hand ausversehen verschob.
Ian hatte sich selbst unterschätzt. Beim Rausgehen war er mir gefolgt. Zu Beginn blieb er ganz ruhig, aber als wir in Mitten des langen Ganges waren, stoppte er und zog mich an sich ran.
Lange Rede, kurzer Sinn.
Ich hatte mich gewehrt, ihm eine Backpfeife verpasst, einen Tritt gegen das Schienbein und als ich meine Hände anhob, da es so aussah, als würde er mich schlagen, blieb ich am Gitter einer leeren Zelle hängen und riss mir meinen Handrücken auf.
Was mich am wütendsten gemacht hatte, war, dass Ian eiskalt meinte, dass Damian mir das angetan hatte, als mir die anderen Beamten am Empfang halfen meine kleine Wunde zu verbinden.
Damian hatte vielleicht das nicht getan, aber er würde vieles anderes machen, wenn er wissen würde, dass Ian mich grob angefasst hatte.
Langsam wurde mir alles zu blöd und ich ahnte schon, dass Milo keine guten Nachrichten mit nach Hause bringen würde.
Was dann so viel bedeuten würde, wie, dass Damian lebenslänglich festhocken würde, ich einen verdammten Anfall bekommen würde, selbst auf Lora losgehen würde und schlussendlich auch im Knast sitzen würde.
So viele würde hatte ich noch nie in einem verdammten Satz ausgesprochen.
Ich redete mir aber ein, dass es mittlerweile gar keinen Unterschied mehr machen würde, wie Damians Strafe ausfallen würde.
Ich würde ihn so oder so da herausholen, da interessierte es mich einen winzigen Scheißdreck, was der Richter entschied.
Mit einer schwungvollen Bewegung zog ich die Autotür zu und fuhr an. Jason wartete schon eine Ewigkeit auf mich und ich wollte das alles so schnell wie auch nur möglich abschließen.
Mein Geduldsfaden wurde nur noch von ganz feinen Fasern zusammengehalten und ich neigte dazu, ihn selbst zu reißen.
Die Straßen waren relativ ruhig, was mich überraschte. LA war immer sehr belebt. Jetzt waren nur wenige Autos vor mir und vielleicht ein oder zwei hinter mir. Ab und zu fixierte ich meinen Blick auf die Umgebung und erwischte mich dabei abzuschweifen, was man am Steuer natürlich nicht tun sollte.
Es gelang mir immer wieder, meine Aufmerksamkeit an einer Wolke oder einem Baum zu verlieren, bis mich die lauten Sirenen eines Polizeiwagens zurück in die Realität peitschten.
Ich hob meinen Blick an und erkannte, dass man mir anwies auf den Seitenstreifen zu fahren.
Ein genervter Seufzer entfloh meinem Mund und ich rollte langsam das Fenster herunter.
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Prisoner - I Saved Him
Teen Fiction|| Fortsetzung von Hostage - He Saved Me || ~Ich rate dir den ersten Teil zu lesen, da dieses Buch auf ihm basiert.~ Ein letztes Mal sah mir das Blau entgegen, bevor es hinter der Tür verschwand. Ich weinte. Ich schluchzte. Mein Wimmern war nicht zu...