N I N E

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Ein lauter Knall ertönte

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Ein lauter Knall ertönte. Die ersten Tage hatte ich mich immer erschreckt. Nach der ersten Woche gewöhnte ich mich aber daran, so geweckt zu werden.

Jeden morgen, um halb 8 schlugen sie gegen deine Tür und schrien irgendwas. Verstehen tat ich es heute noch nicht, aber ich stand trotzdem immer auf.

Ich setzte mich auf und fuhr mit meinen Fingern durch meine Locken. Ich hatte letzte Nacht fast kein Auge zugebracht, weil irgendein Vollidiot die ganze Nacht weinte. Gott hätte ihn verlassen oder so. Auch mit dem Kissen auf dem Kopf hörte ich ihn verdammt klar.

Noch dazu vermisste ich Alexis.

Die kleine Klappe an meiner Tür ging auf und jemand schob einen kleinen Umschlag hinein. Zögerlich erhob ich mich von meinem Klappbett und nahm das Papier entgegen.

Es stand nichts auf dem Couvert und mit verwirrtem Blick öffnete ich den Brief. Was darin stand, ließ mich komplett erwachen.

Ich hoffe, du hast dich gut in deinem Todesort eingelebt, Bastard.

XOXO

L

Wer war L?

Die Zellen wurden entsperrt und ich hörte, wie sich die Insassen auf den Weg zum Duschraum machten. Die meisten gingen immer um diese Zeit, damit sie sehen konnten, was die anderen so zu bieten hatten.

Ich jedoch ging Abends oder Mittags. Ich brauchte niemanden, der mich unter die Lupe nehmen würde.

Kopfschüttelnd schob ich den Brief wieder in den Umschlag und warf ihn auf den kleinen Tisch neben meinem Bett. "Gut geschlafen, Frischfleisch?" Josh stand an meiner Zelle und hatte seine Arme verschränkt. "Nein..."

Ich hielt mir meine rechten Rippen und verzog mein Gesicht. Dieses Bett war zum Kotzen und du Blutergüsse taten auf dem Brett nur noch mehr weh. "Hier. Ich habe was für dich." Immer noch mit schmerzverzerrtem Blick, sah ich auf seine Hand und hob eine Augenbraue.

"Was soll die bewirken?"

"Für deine Schmerzen. Henry schmuggelt die immer rein. Sie helfen echt." Er hielt mir die kleine Tablette vor die Nase und zögernd musterte ich das kleine, weiße Ding.

Als ich keine Anstalten machte sie einzunehmen, versorgte Josh sie wieder in seiner Hosentasche. "Selber Schuld..."

Ich zog mir mein Shirt über den Kopf und warf es in die Ecke.

In einem ganz kleinen Schrank, der mir bis zur Kniekehle ging, hatte ich ein, zwei weitere Shirts verstaut. Ich zog mir ein Shirt an und dann noch eine dünne Jacke. Hier drin war es ziemlich kalt. Ich denke aber nicht, dass dies wirklich am Klima lag. Nein, eher daran, dass alles aus Metall und dunkel war. Es ließ dich denken, dass es kalt war.

"Wirst du hingehen?" Josh folgte mir aus meiner Zelle und ich nickte, als ich mich an ein paar Insassen vorbeidrückte. Ich hatte Hunger.

"Bist du dir sicher?"

Prisoner - I Saved HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt