Unmotiviert nahm ich meinen Rucksack und lief aus der kleinen Wohnung. Heute war der Tag unseres Ausfluges und um ehrlich zu sein bereute ich es etwas, doch nicht mitgekommen zu sein. Nicht das ich meine Zeit nicht mit Taehyung verbringen möchte, ich habe einfach nur keine Lust auf Unterricht.
Ohne mich weiter zu beschweren ging ich mit dem Blick auf dem Boden gerichtet zur Schule, während meine Hände in meiner Jackentasche ruhten. Heute war es etwas kälter als die letzten Tage, weshalb ich mit schnellen Schritten zur Schule lief. Diese war zum Glück auch nicht weit weg, weshalb ich nach einigen Minuten und sogar kurz vor dem Klingeln schon da war.
Unserer Lehrer hatte Taehyung und mir gestern bescheid gegeben, in welche Klasse wir sollten. Ich dachte Taehyung wäre schon längst in der Klasse, doch ich sah ihn verzweifelt Mitten im Flur stehen. Bei diesem Anblick tat mir das Herz weh, weshalb ich auch sofort zu ihm hinging.
„Na du, soll ich dir den Rucksack abnehmen?" fragte ich und hob eine seiner Krücken auf, welche zuvor herunter gefallen war. Er sah mich erschrocken an und wurde deutlich nervös, als ich seinem Rucksack nahm und ihm die Krücke wieder gab.
Er dachte bestimmt, dass ich irgendetwas schlimmes mit seinem Rucksack machen wollte, doch ich hielt ihn nur fest und wartete auf Taehyung, dass er gemeinsam mit mir zur Klasse gehen würde. Er stand da noch für einige Sekunden ganz perplex, doch kriegte sich relativ schnell wieder ein und ging langsam mit mir an seiner Seite los.
Was kann ich denn machen, damit er sich
in meine Nähe wohler fühlt? Ich habe ihm noch nie etwas getan, weder physisch noch psychisch. Ich bin nicht so wie meine Freunde, Taehyung. Ich habe noch nie schlecht über dich geredet..„Warum kann uns Mr. Arschloch nicht einfach erlauben Zuhause zu bleiben? Die anderen haben alle Spaß und wir quälen uns hier acht Stunden, ich könnte kotzen." murrte ich und versuchte somit, ein Gespräch anzufangen, doch Taehyung ging so wie erwartet nicht drauf ein.
Genau in dem Moment als es klingelte, standen Taehyung und ich in der fremden Klasse. Alle Schüler sahen uns entweder genervt, oder angewidert an. Naja, wohl eher Taehyung wurde angewidert angesehen.. scheinbar wird er wohl auch von Schülern aus anderen Klassen gemobbt, oder eher gesagt schlecht behandelt.
Ich spürte sofort den Schmerz, welchen Taehyung empfand, weshalb ich einfach eine Hand auf seinen Rücken legte und ihn nach ganz hinten zu den beiden leeren Tischen führte. Er zuckte bei der Berührung zusammen, doch das war für mich kein Grund, ihn loszulassen. Ich wollte ihn stützen, ihm zeigen, dass ich ihn nicht verabscheute.
Wir setzten uns gemeinsam hin und genau in dem Moment kam unsere ehemalige Deutschlehrerin in den Klassenraum. Scheinbar zeigte diese Klasse ihren Lehrern gegenüber noch etwas Respekt, da sie bei der Begrüßung alle aufstanden. Taehyung und ich hätten ja nicht einfach sitzen bleiben können, das wäre zu asozial gewesen. Doch ich musste ihm wegen seinem Knöchel hoch heben und dadurch auch verspüren, wie unwohl er sich fühlte.
Die restlichen Stunden verliefen ganz still zwischen uns. Ich hatte versucht ab und zu ein Gespräch aufzubauen, aber ohne Erfolg. Er hatte nicht ein Wort mit mir gesprochen, ich habe nicht mal ein ja oder ein nein von ihm gehört. Nichts, da war gar nichts!
Am Ende der letzten Stunde stand ich nach dem klingeln sofort auf und griff nach meinen Sachen. Ich war nicht böse oder frustriert, mir tat es einfach weh, dass Taehyung nicht mit mir redete, obwohl ich mir so viel mühe gab!
Ich verabschiedete mich leise und wollte gerade losgehen, doch dann passierte es endlich. „W-Warte.." murmelte er leise und sofort drehte ich mich wieder um. „K-Kannst du meinen Rucksack nochmal z-zu.. meinem Spind tragen?" fragte er schüchtern und sah durchgehend auf seine Hände.
Lächelnd ging ich wieder zu ihm und hob seinen schweren Rucksack hoch, während er sich seine Krücken nahm und langsam aus der Klasse, zu den Spinden ging. „Danke.." murmelte er und verbeugte sich, bevor er seine Krücken auf dem Boden ablegte und den Rucksack wieder nahm. „Wenn ich dir irgendwie mal helfen kann, dann sag bitte bescheid, okay?" fragte ich ihn, bekam jedoch keine Antwort.
Mein Lächeln verschwand wieder und ich hob einfach noch seine Krücken auf, welche ich gegen den Spind neben an lehnte, um ihm die Sache gleich zu erleichtern. „Wir sehen uns Montag, hab ein schönes Wochenende.." sagte ich und betrachtete kurz noch seinen schmalen Rücken, bevor ich mich auf den Weg nach Hause machte.
Du hast dein bestes versucht, Jungkook.. nicht traurig sein.
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Ich weiß ich sage das bei jeder meiner neuen Storys, but I'm in love- Das ist auch endlich mal eine, wo ich etwas ernster bin xD Mal gucken ob ich das durch ziehen kann uff
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watcher ♡ kookv
Fanfiction‚Heute ist es wieder passiert... und das einzige was ich tun konnte, war zuzuschauen.' Taehyung wird schon seit Anfang seiner Schulzeit gemobbt und niemand, außer seine geliebten Eltern, sind an seiner Seite. Zumindest schien es für den rothaarigen...