Ich möchte nicht sagen, dass ich noch nie so schnell gerannt bin, doch das bin ich gerade. Ich wusste ungefähr wo Taehyung lebte, doch nicht ganz genau, weshalb mir das etwas erschwert wurde. Jedoch wollte ich noch vor Hoseok und Jimin da sein.
Ich stand vor den großen, hintereinander gereihten Häusern und war kurz davor zu verzweifeln. Jedoch tippte mich jemand an der Schulter an, ich drehte mich um in der Hoffnung es sei entweder Hoseok oder Jimin. Aber nein, sogar viel besser!
„Oh mein Gott Taehyung.. Lass uns in deine Wohnung gehen, schnell!" sagte ich panisch und packte ihn am Arm, jedoch wehrte er sich sofort und blieb stur stehen. Seufzend drehte ich mich wieder zu ihm um und sah ihm dieses mal auch das erste mal richtig in die Augen.
Als ich sah das diese mit Tränen gefüllt waren, zog sich mein Herz sofort zusammen. Ich wollte ihn in meine Arme nehmen, jedoch wich er sofort zurück. Nun war ich komplett verwirrt, er wollte nicht nach Hause und auch keinen Schutz, vielleicht hat ihm irgendwer was angetan?
Er schüttelte etwas seinen Arm, den ich fest hielt, aber auch sofort wieder losließ, als er das Gesicht vor Schmerzen verzog. „Bitte rede mit mir." murmelte ich besorgt und wollte meine Hand auf seine kleinen Pausbäckchen legen, jedoch unterbrach mich jemand bei meinem vorhaben.
„Los Jungkook, zeig ihm wer der Boss ist!" lachte Hoseok und kam mit Jimin an seiner Seite auf uns zu. Taehyung spannte sich noch mehr an und nun war auch der Zeitpunkt gekommen, an welchem er sich freiwillig an mich klammerte und Schutz suchte.
Er.. er vertraut mir.. verbock es nicht Jungkook!
Nun bat sich mir die Chance, Taehyung das erste mal so richtig zu beschützen. Hoseok's Blick war verwirrt, während der von Jimin finster wurde. „Was wird denn das?" fragte Hoseok und sah zwischen seinem Opfer und mir hin und her.
„Ich.. ich.. uhm.. er.. er macht sich an mich ran!" log ich und ging ein wenig von Taehyung weg. Sein Blick konnte ich nicht definieren, jedoch konnte ich mir schon denken, dass er traurig, verletzt und wahrscheinlich sogar wütend war.
„Hah.. jetzt macht sich die Schwuchtel auch schon an meinen besten Freund ran, ich glaube da spinnt doch jemand!" brummte Hoseok und ging auf Taehyung zu, welcher wie versteinert an seinem Platz stand und seinen Blick nicht mehr von mir nahm.
„Das ist deine Schuld" murmelte er leise, jedoch so das ich es noch hören konnte. Hoseok hob die Hand an, doch bevor ich dem Geschehen zusehen konnte, kniff ich meine Augen zu und zog mir meine Kapuze so weit wie möglich runter.
Verwirrt setzte ich mich auf und sah mich einige Sekunden stumm in meinem Zimmer um, ehe ich nach meinem Handy griff. Ich wollte wissen, ob es irgendwelche Beweise dafür gab, dass dieses Geschehen auch wirklich passiert ist. Der Anruf vor ungefähr zwei Stunden war Wirklichkeit, doch Hoseok's Nachricht, die gerade durch kam, ließ mich erleichtert seufzen.
Allein schon die Vorstellung, das ich nicht mitten beim Telefonat eingeschlafen wäre, machte mich wahnsinnig. Was ist, wenn ich irgendwann wirklich Taehyung hinter mir stehen habe und ihn für sonst was schützen müsste und es dann.. naja, total verbocke?
Ach Quatsch, das würde ich niemals zulassen. Never ever!
Ich schreib Hoseok noch kurze eine Nachricht und entschied mich dann dazu weiter zu schlafen, da es schon relativ spät war und ich sonst auch nicht wusste, was genau ich machen sollte.
Also machte ich es mir wieder bequem und schloss meine Augen. Diesmal schlief ich friedlich ein, ohne irgendwelche Schuldgefühle oder Ängste. Einfach mit dem Gedanken, das ich Taehyung beschützen werde, egal was passiert.
-
„Als ob schon wieder Montag ist.." jammerte Jimin und zündete sich eine Zigarette an. „Heute wieder zwei Stunden Mathe." murrte ich und wühlte in meiner Tasche mit Klamotten rum.
Jammernd sah mir Jimin beim umziehen zu und rauchte dabei genüsslich seine Zigarette. „Hast du was von Hoseok gehört bekommen? Er wollte ja gestern nach der Party unbedingt selber nach Hause gehen." murmelte Jimin und packte sein Handy wieder weg.
„Nö, bei mir auch nichts." murmelte ich und scrollte kurz durch meine ganzen Nachrichten. „Hm, der meldet sich bestimmt noch.." murmelte ich und ging ins Badezimmer, während Jimin anfing sich umzuziehen.
Wenn Hoseok heute nicht zur Schule kommt, dann kann ich nicht mit Taehyung essen gehen.. Fuck alter, wir hätten gestern echt nicht feiern gehen sollen!
„Kook, bist du fertig?" fragte mich Jimin und kurz wusch ich mir noch die Hände, ehe ich das Badezimmer verließ. „Meine Mutter hat Frühstück gemacht, Ehrenfrau." murmelte Jimin und ging gemeinsam mit mir die Treppen runter.
„Guten Morgen Schatzi.." sagte Jimin's Mutter und begrüßte ihren Sohn mit einem dicken Kuss auf die Wange. „Aish, hör auf." jammerte er und drückte sie weg. „Oh, hallo Jungkook." sagte sie lächelnd und höflich begrüßte ich sie ebenfalls.
Sie klärte uns noch kurz über das Essen auf, ehe sie ihre Tasche nahm und zur Arbeit los ging. Wir hatten nicht besonders viel Hunger, weshalb wir uns das Zeug einpackten und uns auch schon ein wenig hetzen mussten, da wir sonst zu spät kommen würden.
Wir schnappten uns unsere Rucksäcke und liefen zur Bushaltestelle, da Jimin relativ weit weg von der Schule wohnte. Ich hätte zwar keine Fahrkarte und auch kein Geld, doch ich werde schon nicht bei einmal schwarzfahren in große Schwierigkeiten geraten.
Zum Glück hatte ich auch keine und konnte mit gutem Gefühl die Schule betreten. „Guten Morgen." begrüßten wir unsere Lehrerin, mit welcher wir gemeinsam die Klasse betraten. Sofort wurde es in dem lauten Raum relativ still und ich musste mit bedauern feststellen, dass Hoseok nicht in der Schule war.
„Wir machen heute eine neue Sitzordnung, da ich von vielen Lehrern gehört habe, dass diese hier die pure Katastrophe ist." sagte die Lehrerin kurz nachdem Jimin und ich uns hingesetzt hatten. „Entscheiden Sie oder wir?" fragte eine der Schülerinnen, deren Name ich nicht einmal wusste.
Als die Lehrerin meine, dass sie entscheiden wird, stöhnten alle genervt auf. „Mir sind alle außer Schwuchtel Taehyung recht." murmelte Jimin und lippenbeißend sah ich zu Taehyung, welcher nervös mit seinen Händen herum spielte.
Sollte ich..?
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watcher ♡ kookv
Fanfiction‚Heute ist es wieder passiert... und das einzige was ich tun konnte, war zuzuschauen.' Taehyung wird schon seit Anfang seiner Schulzeit gemobbt und niemand, außer seine geliebten Eltern, sind an seiner Seite. Zumindest schien es für den rothaarigen...