Kapitel 22 - Das Quidditch-Spiel

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Heute war es soweit.
Das Quidditch-Spiel.
Gryffindor gegen Slytherin.

Als Draco aufstand, brauchte er erst einige Sekunden um diese Tatsache zu realisieren.
Er gähnte.

Das würde anstrengend werden, denn so sehr er sich auch sträubte es zuzugeben, Harry Potter war ein verdammt guter Sucher.
In wenigen schwachen Momenten wünschte er sich manchmal ebenfalls so gut zu sein wie er.

Meistens rief er sich jedoch schnell zur Ordnung.
Er würde nicht in Selbstmitleid ertrinken.
Er war genauso gut, wenn nicht sogar besser.

Du bist ein Malfoy!, hallte die Stimme seines Vaters in seinem Kopf wieder.

...und Malfoys ertrinken nicht in Selbstmitleid, fügte er gedanklich hinzu.

Selbst nach seinem Tod befand sich sein Vater immernoch viel zu oft in seinen Gedanken.

Ob er wohl jemals ein normales Leben führen würden könnte?
Ohne andauernd an die ihn so plagenden und oft verletzenden Worte seines Vaters denken zu müssen und diese immer wieder in seinem Kopf zu hören?

Wer weiß...

Er schob seine Gedanken beiseite um momentan viel wichtigerem Platz zu machen.

Quidditch.
Das Spiel.

Und der Pokal würde heute am Ende des Tages im Slytherin Gemeinschaftsraum stehen.

...

Alle Spieler auf ihren Besen schwitzen wie nach fünf Stunden Krafttraining.

Zwei ganze Stunden dauerte das Spiel nun schon an und vom Schnatz keine Spur.

Selbst Harry hatte ihn noch nicht gesichtet, aber er war sowieso etwas ,,abgelenkt"...
Andauernd blieb er mit seinem Besen in der Luft stehen und versank ganz in dem Anblick von Ginny, die mit ihrem Besen hin- und herflitzte, als gäbe es kein morgen.

Verknallter Trottel, dachte Draco nur genervt und hielt weiter nach dem Schnatz Ausschau... und da!

Ein goldenes Aufblitzen, der Schnatz!

Sofort brauste er los.
Bereits nach wenigen Sekunden war Harry ihm jedoch bereits dicht auf den Fersen, doch seine kurze Unachtsamkeit war Dracos' Vorteil.

Der Schnatz war direkt vor ihm.
Es konnte sich nurnoch um Sekunden handeln.
Er streckte seinen Arm aus.

Nurnoch ein paar Zentimeter...

...

Unterdessen saß Hermine in den Zuschauerreihen und verfolgte Draco aufmerksam mit ihren Augen.
Und dann sah sie etwas, was sie mehr als nur beunruhigte.

Ein Gryffindor-Spieler holte mit seinem Schläger aus und wehrte einem Klatscher ab.

Nichts ungewöhnliches, eigentlich.

Wäre da nicht die Tatsache, dass dieser Klatscher nun mit doppelter Geschwindigkeit und somit auch doppelter Schlagkraft geradewegs auf Draco zuraste. 

Hermines' Atem stockte und sie dachte ihr Herz würde stehen bleiben.

Nein, nein, NEIN!

Niemand sonst schien es zu bemerken.

Draco fing den Schnatz und tosender Applaus aus den Reihen der Slytherin brach aus.
Hermine hatte as Gefühl als würde alles in Zeitlupe passieren, was sie sah, dabei waren es nur wenige entscheidende Sekunden.

Draco war viel zu hoch in der Luft.
Einen Sturz aus dieser Höhe würde er nicht überleben.

Hermine sprang auf und rief Dracos' Namen, was in dem Jubel jedoch kläglich unterging.

Draco riss seinen Besen herum in Richtung Publikum.
Die geballte Faust mit dem Schnatz darin streckte er als Zeichen des Sieges in die Höhe.
Dann sah er Hermine.

Er wollte ihr ebenfalls freudestrahlend zulächeln, als er wegen ihres Gesichtsausdrucks und ihrer weit aufgerissenen Augen stockte.

Was zum...-

Plötzlich spürte er etwas mit gewaltiger Kraft gegen ihn prallen und er hatte noch im selben Moment das Gefühl einige seiner Rippen brechen hören zu können.

Er bemerkte noch wie er von seinem Besen geschleudert wurde und tief fiel.
Sehr tief.
Dann wurde er von Dunkelheit umhüllt...

,,Aresto momentum!"

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