Kapitel 12 - Einfach nur Ruhe

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Hermine hockte immernoch auf dem Boden im Gemeinschaftsraum.
Sie war fassungslos.

Ich brauche keine Hilfe von einem Schlammblut wie dir!

Schlammblut

Schlammblut

Schlammblut

Die Worte brannten sich in Hermines Gedächtnis und sie fühlte unwillkürlich zurück in die 2. Klasse in Hogwarts zurück versetzt.

Du dreckiges, kleines Schlammblut!

Aber was hatte sie denn auch anderes erwartet.
Es war immerhin Draco Malfoy!
Muggelhasser Nummer Eins!

Du dachtest, dass er das mit dem Neuanfang ernst meinen würde.
Dass er sich geändert hätte.

Hermine schluckte.
Es tat einfach nur weh.

Nein!
Du wirst jetzt nicht anfangen zu weinen!
Das ist er nicht wert!

Wenn Hermine so nachdachte, konnte sie seine Reaktion fast verstehen.
Aber eben nur fast.
Sie war einfach zu weit in seine Privatsphäre eingedrungen, das war klar.
Jedoch hätte sie nicht gedacht, dass er wieder auf alte Methoden zurückgreifen würde.
Er fühlte sich angegriffen, keine Frage.

Aber trotzdem.
Sie fing doch auch nicht an Leute zu beleidigen oder runterzumachen, wenn sie sich angegriffen fühlte.

Schluss jetzt!
Hier bleibst du keine Minute länger!

Hermine rappelte sich umständlich auf, ließ ihre Sachen liegen und stürzte beinahe fluchtartig aus dem Gemeinschaftsraum.

Erst streifte sie ein wenig planlos durch die Gänge, bis ihre Füße dann doch einen ganz bestimmten weg einschlugen.
Den Weg zum Astronomieturm.

Sie ging recht nah an den Rand des Turmes und setzte sich einfach auf den Boden.
Ein eisiger Wind wehte und Hermine bekam in ihrem dünnen Shirt Gänsehaut.
Aber so wirklich spürte sie die Kälte nicht.
Ihr Körper fühlte sich irgendwie taub an.
Und so saß sie da.
Die Beine angewinkelt und die Arme eng um den Körper geschlungen.
Eine Stunde.
Zwei Stunden.
Völlig in Gedanken versunken.

Hermine genoss die die Stille in vollen Zügen.
Einfach mal Ruhe haben.
Niemand, der irgendwas von einem wollte.

Plötzlich vernahm sie das Geräusch von Schritten, welche die Wendeltreppe zum Turm herauf kamen.
Sie zuckte jedoch nicht mit der Wimper.
Wer immer da auch gerade hoch kam, würde hoffentlich auch möglichst schnell wieder verschwinden.
Die Schritte kamen näher.

Hermine legte den Kopf in den Nacken und blickte in den sternenübersähten Himmel.
Diese unendliche Weite war einfach unglaublich.
Sie vernahm ein leises Räuspern hinter sich.
Offensichtlich ein Junge.

,,Hm?", machte Hermine, drehte sich jedoch nicht um.
Keine Antwort.
Da merkte sie plötzlich, wie sich jemand neben sie setzte.

,,Hi... wie lange bist du schon hier?
Ist dir nicht kalt?", fragte die Person neben ihr.
Hermine zuckte nur unbestimmt mit den Schultern.
Sie schwenkte mit dem Kopf zur Seite.
Neben ihr saß...

Blaise Zabini.

Sie drehte ihren Kopf wieder zurück.
Lange schwiegen sie zusammen.

,,Warum bist du hier?", fragte Zabini.
,,Mir war nach Ruhe. Ich musste einfach mal raus", erwiderte Hermine schlicht.
Sie wusste nicht genau, wieso sie überhaupt mit ihm sprach.
Sie kannte ihn ja eigentlich gar nicht.

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Mal wieder ein kürzeres Kapitel. Wahrscheinlich kommt morgen aber noch eins.
Was meint ihr zu dem Kapitel?

Ansonsten wünsch ich euch noch eine gute Nacht und bis morgen!
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