Er griff nach meiner Hand. Ich spürte, wie warm und weich sie war. Ich zog ihn langsam vom Bett hoch. Komischerweise wunderte ich mich gerade gar nicht darüber.
Es fühlt sich so an, als wenn es das normalste auf der Welt sei, seine Hand zu halten und für ihn da zu sein.
Wir gingen langsam zurück auf den Flur, allerdings blieben wir davor stehen. Ich bemerkte, wie er mich ansah und ich sah ihm tief in die Augen.
"Kann es los gehen?", fragte ich ihn. Er nickte und ging einmal durch seine Haare, was er gar nicht nötig hätte, schließlich sieht er immer gut aus.
Ich lächelte ihn an und richtete seinen Kragen. "Mach dir keine Gedanken Alexander. Du siehst perfekt aus", versicherte ich ihm, während ich ihn anlächelte. Er lächelte zurück. Er sah so süß aus, wenn er lächelte.
"Danke Magnus. Danke für alles." Ich streichelte über seine Wange. " Kein Problem. Lass uns nach unten gehen." Wir lösten uns aus unserem Blick und er ging voraus.
Er machte sich auf die Suche nach Izzy, um zu überprüfen, dass sie keinen Schwachsinn machen würde. Ich ließ mich erstmal auf das Sofa fallen.
Was ist gerade passiert? Hat sich Alec sich gerade wirklich ausgerechnet mir geöffnet? Und seit wann bin ich so mutig? Ich konnte es noch nicht wirklich fassen, was gerade passiert war.
Um meinen Kopf frei zu kriegen, blickte ich in die Runde. Es waren deutlich weniger Leute als vorhin. Nun war es viel übersichtlicher und ich konnte jeden genau beobachten.
Ich sah, wie Alec mit Izzy irgendwas besprach, Jace und Clary rum knutschen, Simon und Maia rum turteln und dann war da noch Raphael, der gerade auf mich zukam.
"Ich glaube ich habe es verkackt", sagte er. Ich sah ihn verwirrt an. "Wieso? Was hast du getan?", fragte ich ihn. "Alec kam gerade an und sagte, ich solle verschwinden. Und naja, wenn mich Alec nicht mag...", fing er an.
"Aber das liegt doch nicht an dir. Er wollte einfach nur mit ihr unter vier Augen reden. Vertrau mir", unterbrach ich ihn. "Und wenn sie die Richtige ist und du sie wirklich liebst, dann sind die Familie und Freunde auch nicht wichtig. Wichtig ist dann nur die Tatsache, dass du sie liebst und sie auch dich", beendete ich meinen Kommentar.
Ich schaute zu Alec und Izzy rüber und bemerkte, wie er mir ein kleines Lächeln zu warf. Mir fiel jetzt erst auf, dass Camille und Lydia wohl bereits gegangen waren, denn ich konnte sie hier nirgendwo mehr sehen.
"Magnus, wie kannst du nur immer die richtigen Worte treffen?", fragte er mich. "Naja. Ich denke das ist meine Gabe", antwortete ich ihm und lachte.
"Aber sag mal, wo warst du eigentlich gerade die ganze Zeit? Mir war aufgefallen, dass du nicht mehr da warst und Alec habe ich auch nirgendwo gesehen. Lief da was?", fragte er mich.
Etwas laufen? Bei Alec und mir? Ich wurde rot bei dem Gedanken. "Nein, natürlich nicht. Wir haben nur geredet und außerdem ist er heterosexuell und hat auch noch eine feste Freundin", erklärte ich ihm.
Ich war mir nicht sicher, ob da was zwischen uns lief. Sein großes Vertrauen zu mir hat schon einiges zu bedeuten. Ich kann aber noch nicht einschätzen, was.
Nach einer Weile sind nun alle Gäste gegangen, bis auf Clary, Jace, Simon, Maia, Raphael und ich. Da wir nur noch unter uns waren, beschlossen wir Flaschendrehen zuspielen. Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee war.
Wir saßen also nun alle in einem Kreis und vor uns in der Mitte lag eine leere Glasflasche. Wir spielten es so, dass einer die Flasche drehen muss und auf den die Flasche zeigt, muss von der Person dann auf den Mund geküsst werden.
Ich hab mich nicht auf das Spiel gefreut, da Alec sich bestimmt weigert mich zu küssen oder von mir geküsst zu werden. Also hatte das Spiel nur Nachteile für mich.
Am Anfang wollte zuerst keiner so richtig starten, da sie alle ein bisschen Angst hatte, die Flasche könnte auf jemanden falschen zeigen.
Doch dann entschloss sich Jace anzufangen. Er drehte die Flaschen und alle guckten gespannt, auf wen die Flasche zeigen würde. Sie drehte und drehte sich und blieb letztendlich stehen. Sie blieb bei Maia stehen.
Ich sah in Simons Gesicht, dass er nicht sehr erfreut war, genauso wie in Clarys. Sie zögerten zuerst, doch gedreht ist gedreht und sie küssten sich. Simon und Clary sahen ganz gelassen aus, doch ich sah, wie Wut geladen die beiden eigentlich waren.
"Wirklich? Lasst mich mal ran", sagte Izzy entschlossen. Es erstaunte mich jedes Mal wieder, wie mutig Izzy ist. Sie nahm sich die Flasche und drehte. Für Raphael hoffte ich, dass die Flasche auf ihn zeigen würden, doch das passierte nicht.
Sie zeigte auf Clary. Sie sahen sich gegenseitig an und Izzy beugte sich zu ihr herüber. Clary hatte mir früher erzählt, dass sie und Izzy früher das Küssen geübt hatten, also dürfte der Kuss nicht so schlimm für die beiden sein.
Izzy strich Clary eine Strähne aus dem Gesicht und strich leicht über ihre Wange. Clary tat nicht viel und ließ es mehr oder weniger einfach geschehen. Als sie sich dann küssten, sah ich zuerst zu Jace und dann zu Raphael.
Dem Blick von Jace zu urteilen, fand er es anscheinend nicht schlimm und war eher beeindruckt. An dem Blick von Raphael konnte ich nicht sehen, was er denkt oder fühlt. Aber was soll denn passieren? Sie sind schließlich beide heterosexuell und haben früher nur miteinander geübt, weil sie noch keinen festen Freund hatten.
Als nächstes war ich dran. Ich hatte eigentlich gar keine Lust. Ich hätte zwar kein Problem jemanden von den anderen zu küssen, doch eigentlich wollte ich jetzt nur einen küssen. Nämlich Alec. Ich nahm mir die Flasche und drehte sie...
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Come with me
FanfictionMagnus erzählt von seinem Leben als bisexueller Teenager. Er ist in den beliebtesten Typen der Schule verknallt, der auch noch eine feste Freundin hat. Doch das hindert ihn nicht es zu versuchen. Sie kommen sich oft näher, allerdings stößt Alec ihn...