Kapitel 4

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Die Sonnenstrahlen schienen ihm ins Gesicht und zusammen mit den Streicheleinheiten des Windes, der durch das Fenster in sein Zimmer wehte, weckten sie Neville auf sehr angenehme Art und Weise.

Es ist schon komisch, was für einfache Dinge einem ein Lächeln auf das Gesicht zaubern.

Pfeifend ging er ins Bad und erledigte das, was zu erledigen war. Er zog sich seine Sachen an. Muggelsachen. Keinen Umhang, sondern einen Anzug, indem er sich erhoffte, seriös auszusehen. Anders als sonst, richtete er seine Haare mit Gel.

Er zauberte sich einen Kaffee, während er nochmal den Inhalt seiner Aktentasche überprüfte, die er sich vom Lehrer für Verwandlung ausgeliehen hatte.

Der Brief mit seinem Auftrag und der für Zoé, ein Notizbuch und ein Stift. Alles da und mehr sollte er eigentlich nicht brauchen.

Mit einem Wink des Zauberstabs flog die dampfende Tasse auf ihn zu. Geschickt, anders als früher, fing er sie auf und schritt die Treppen runter. Unten stand zufällig ein Hauself, den er höflich darum bat, seine Tasse in die Küche zu bringen.

Mit einem Ja Herr flitzte er auch schon davon. Lächelnd sah er der kleinen, hässlichen, aber gütigen Kreatur hinterher und dachte an Hermines B.ELFE.R. Auch wenn sie es nicht geschafft hatte, die Hauselfen zu befreien, was eher an den Elfen selbst als an den Zauberern lag, schaffte sie es, mit ihrer Position im Ministerium, dafür zu sorgen, dass sie anständig behandelt wurden.

Fröhlich ging er weiter und durchquerte das Schloss. Nach einigen Minuten war er am Gewächshaus angelangt, wo er die Pflanzen begrüßte und versorgte.

Auf dem Weg zur Appariergrenze von Hogwarts begegnete er Pearl Blackwood, Lehrerin für Alte Runen.

„Guten Morgen, Neville", rief sie und winkte freudig.

„Hallo Pearl!", antwortete er ihr, immer noch beschwingt von seiner guten Laune heute.

„Wie waren deine Ferien?", fragte er sie. Pearl hatte ihre Großmutter besucht, was ihn daran erinnerte es selbst mal zu tun.

„Wundervoll! Es ist angenehm mal nach einem langen Schuljahr zu verschnaufen. Großmutter grüßt dich und lädt dich für übermorgen zum Tee ein", berichtete sie mit einem breiten Grinsen.

Seine Großmutter und die von der jungen Frau hatten sich während der Eröffnungsfeier der Zauberuniversität der Beiden angefreundet, genau wie die jungen Lehrer auch. Seitdem luden sich die beiden alten Frauen und ihre Enkel gegenseitig ein. Sei es zum Tee oder zu einer Grillparty im Sommer.

„Ich muss erst schauen. Ich habe was zu erledigen und weiß nicht, ob ich Zeit habe", meinte Neville.

„Du weißt, dass Oma kein Nein akzeptiert. Was willst du überhaupt so nah an der Appariergrenze?"

„Genau das hat damit zu tun, warum ich vielleicht nicht zum Tee kommen kann."

„Jetzt rede' nicht, um den heißen Brei rum. Spuck's aus", ärgerte sie sich und rüttelte ihn fordernd an der Schulter.

Er grinste und löste erst langsam ihre Finger von seiner Schulter, bevor er zu reden anfängt.

„Ich soll ein Mädchen namens Zoé Jackson in die Zauberwelt einführen und sie in Hogwarts unterstützen."

Plötzlich stürzte sie sich auf ihn und haute ihn mit ihrer Umarmung beinahe um.

„Ich bin so stolz auf dich! Du musst dich geehrt fühlen. Minerva würde nicht so eine Aufgabe irgendjemanden vertrauen."

Verblüfft hielt er inne. So hatte er das noch nie gesehen.

„Du hast diesen Gedanken noch nie gehabt, stimmt's oder hab ich recht?", lachte sie.

Todesserin?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt