2. Kapitel

879 54 3
                                    

Konzert endet in Schiesserei

 

Viele kreischende Fans waren auf dem Konzert von »Every Possibility«, jedoch galten ihre Schreie, als das Ende des Konzertes nahte, nicht mehr den Bandmitgliedern, Riley, Nolan, Aeden und Skyler, sondern den Schüssen, die fielen.

Glücklicherweise schoss der Schütze bloss auf die Bühne, sodass niemand, der sich im Publikum befand, verletzt wurde. Doch bei denen, die sich auf der Bühne aufhielten, sah dies schon ganz anders aus. Dem Schlagzeuger, Skyler Walsh, wurde ins Bein geschossen, als dieser versuchte einen weiblichen Fan, den Riley Cooper zuvor auf die Bühne geholt hatte, zu retten. Sie erlitt an einer schweren Seitenwunde und befindet sich momentan noch im Krankenhaus. Ihr Zustand sei stabil und nun warten sie nur noch darauf, dass sie aufwacht.

Die Familie des Mädchens sorgt sich sehr um sie und auch die vier Musiker hoffen darauf, dass sie wieder gesund wird. Da ist es ein Trost für die Angehörigen, dass der Täter nicht mehr auf freiem Fuss steht. E. Cronin, wie der Täter hiess, war gerade dabei gewesen dem Fluchtversuch Skylers ein Ende zu bereiten, indem er nicht mehr wahllos darauf los schoss, sondern den 20 jährigen ins Visier nahm, als einer der Sicherheitsbeamten ihn noch rechtseitig erschoss.

Das Motiv des Täters ist noch unbekannt. Genauere Informationen werden folgen.

Nun bleibt uns nichts Weiteres übrig als zu beten und zu hoffen, das Mädchen öffne wieder ihre Augen. Möge Gott auf ihrer Seite sein.

 

A. Lee

 

Skyler warf die Zeitung weg. Möge Gott auf ihrer Seite sein, dass er nicht lachte. Natürlich lag es auch in seiner Absicht, dass Summer aus dem Koma erwachte, in dem sie nun schon seit einem Tag fest hing. Ansonsten hätte er sie nicht gerettet.

»Riley, bring mir ein Wasser und zwar schnell«, rief er einem seiner Bandkollegen zu, mit denen er eine Wohnung teilte.

Da seine Schusswunde nicht besonders tief gewesen war, musste er bloss über Nacht im Krankenhaus bleiben, sodass er am gestrigen Vormittag wieder nach Hause konnte. Sein Bein schmerzte immer noch, jedoch halfen die Tabletten, die ihm auf Grund seiner Schmerzen verschrieben wurden, ein wenig dagegen. Dies alles wäre nicht passiert, wenn Riley, dieser verdammter Feigling, sich nicht alleine verzogen hätte, sondern Summer gleich mitgenommen hätte, verfluchte er seinen Mitbewohner innerlich.

Es war nicht seine Pflicht gewesen, das Mädchen zu retten. Dennoch hatte Skyler es getan, da es eben selbstverständlich war, dies in einer solchen Situation zu tun. Zumindest für ihn war es dies, Riley hatte nicht einmal eine Sekunde daran gedacht, dass diese Möglichkeit auch nur bestand. Auch wenn sie sich praktisch schon von klein auf kannten, so konnte Skyler diese Eigenschaft von ihm noch nie verstehen.

Riley war einer, der mehr an sich selbst, als an seine Mitmenschen dachte. Er stand immer an erster Stelle. Alle anderen kamen nach ihm. Dennoch zog er jedes Mädchen in seinen Bann mit seinen dunkelblonden Haaren und seinen hellgrünen Augen. Rein sein Lächeln genügte, damit sie ihm verfielen.

Deswegen war Skyler auch erstaunt gewesen, als Summer sich gegen ihn gewehrt hatte, erst auf der Bühne stand, nachdem die anderen Fans sie hinaufgeschubst hatten.

»Riley! Verdammt noch mal; wo bleibst du?!?«, rief Skyler erneut.

Als hätte sein Freund nur auf dieses Zeichen gewartet, stürmte dieser schon mit einer Flasche Wasser herein. Barfuss durchquerte er den ganzen Raum bis zum schwarzen Ledersofa, das in einer Ecke stand und auf dem ein aufgebrachter, nur mit Trainerhosen bekleideter Skyler lag. Skylers dunkelbraunen, fast schwarzen Haare, die er normalerweise niemals ungestylt trug, blieben heute unberührt. Mit grosser Wahrscheinlichkeit sahen sie noch genau so aus, wie sie es beim Aufstehen schon getan hatten. Augen, die in einem hellen Grün um die Iris herum anfingen und in einem dunklen Blau endeten, blickten genervt drein. Schmal, wie sie waren, vermittelten sie auch ohne diesen Blick, dass der Träger ernst zu nehmen war, mit ihm war dies nur noch offensichtlicher. Auf seiner hellen Haut waren die feinen Sommersprossen, die sich über seine Nase verteilten, nur all zu gut erkennbar. Auch auf seinen vollen, rosa Lippen, waren sie abgebildet. Er hatte ein kantiges Gesicht, seine Wangen wirkten ein wenig eingefallen, aber so war sein Knochen gebaut. Im Allgemeinen war er derjenige, der den Badboy in der Band verkörperte. Vielleicht war er mit seinen 1.75m nicht unbedingt der grösste, aber mit seinem Temperament war nicht zu Spassen. Schon viele Male hatte er damit Leute in die Flucht geschlagen, wobei seine Fäuste ein wenig nachgeholfen hatten.

Hide and SeekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt