Kapitel 9

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Der Morgen war gekommen. Amaimon wollte am liebsten gar nicht erst aus seinem Zimmer kommen, aber sein Magen musste ihn ja unbedingt daran erinnern, dass er Hunger hat. Amaimon schlich auf leisen Füßen in die Küche. Er nahm sich sein Lieblings Müsli aus dem Schrank und bereitete alles vor. Mephisto kam mit verwuschelten Haaren in die Küche gestapft. Unter seinen Augen waren Augenringe, sein Gesicht welches normalerweise ein knuffiges Lächeln Amaimon schenkte, hatte nicht das geringste Interesse sich Amaimon zu zuwenden. Ein kleiner Stich bohrte sich in dessen Herz. Mephisto stank erbärmlich nach Alkohol, was Amaimon zwar Anziehend fand, dennoch hatte er noch immer keine Antwort für ihn, weshalb er sich zurück halten musste. Als Amaimon mit Frühstücken fertig war, rannte er sofort zur Tür hinaus.

„Man das war heute Morgen ja richtig mies. Erst beachtet er mich nicht, obwohl er mich immer so herzerwärmend lächelt. Das war so gemein und hat geschmerzt. Und dann erst dieser betörende Duft von Erbärmlichkeit, der einen Schleier aus Alkohol hat. Also ich mein er ist normalerweise mega nett zu mir. Er ist witzig und  gut gelaunt. Er ist stark und ich kenn ihn schon lang. Er ist ein ausgezeichneter Dämon.Sein Lächeln ist super. Er gibt mir das Gefühl das ich wichtig bin. Ich bin glücklich, wenn ich mit ihm zusammen bin. Durch meinen Körper durchströmt dann ein warmes sanftes Gefühl. Vielleicht …… Oh man ich hab keine Ahnung, ob ich  mich wirklich auf ihn einlassen sollte? Was soll das?! Wieso mach ich mir solche Gedanken drüber? Ich bin ein Dämon, ich habe vor nichts Angst und wenn er mich unbedingt will soll er mich kriegen!!!.“ Mit dem Satz sprang er vom höchsten Baum des Parks direkt auf ein kleines Kind. Er landete auf dessen  Rücken und vernahm ein knackendes Geräusch, welches ihn aber nicht weiter interessierte, deshalb machte er sich sofort auf den Weg nach Hause.

Durch die Tür geschritten sah er kein Anzeichen von Mephisto. „Seltsam…Ich hätte nicht erwartet, dass er in dem Aufzug zur Akademie gegangen wäre..“ Aber als er genauer hinhörte vernahm er  Geräusche aus dem Badezimmer. Er ging direkt auf die Tür zu, stand ihr nun gegenüber und hatte die Hand schon am Griff.  „Nun gibt es kein Zurück mehr… oder vielleicht doch? Ich mein dahinten ist die Haustür ich könnte auch einfach wieder abhauen….. Nein, Nein ich bin viel zu lange weg gelaufen und hab ihm wehgetan.“  Mit einem ernsten Gesichtsausdruck schlug er die Tür auf und schrie: „Wenn du mich unbedingt haben willst akzeptiere ich es und werde so gut wie möglich versuchen,  dir das gleiche was du mir gibst zurück zu geben!“ Der ernste Ausdruck verschwand so schnell wie sich die röte in seinem Gesicht verteilte. Mit weit aufgerissenen Augen sowie Mund schaute er Mephisto an. Dieser stand nackt vor ihm. Sein Handtuch benutzte er in diesem Moment um seine Haare zu trocknen. 

„Weißt du vielleicht sollte ich zurück in die Hölle. Wir sehen uns mein Lieber.“ Mit dieser Aussage und einer Drehung um 180 Grad wollte Amaimon wieder aus dem Bad verschwinden, aber schließlich konnte er keinen Fuß hinaus setzten, denn eine Hand schlug ihm die Tür direkt vor seiner Nase zu. Und bevor er sich versah wurde er mit seinem Rücken zur Tür gedreht. Ein großer Kerl hatte seine Hände links und rechts, auf der gleichen Höhe wie Amaimons Kopf an der Tür platziert. Amaimon zwang sich dazu nach unten zu sehen, weil er im Moment nicht in Mephistos Gesicht sehen wollte, aber der untere Part ist auch nicht unbedingt besser, denn dort sah ihn etwas anderes dafür an. Ein Finger hob Amaimons Kinn an, was zur Folge hatte das sanfte Lippen die seinen berührten. Augen waren geschlossen und die Wärme in dem Raum erhöhte sich. Als Mephisto sich wieder entfernte und der Mund noch immer geöffnet war, erkannte man die Speichelfäden. Die Augenlieder in den jeweiligen Gesichtern  kamen nach der Hälfte nicht mehr höher. „Du akzeptierst es also endlich?“ „Ja aber nur weil…“ Amaimon legte seine beiden Hände an die Seite von Mephistos lächelndem Gesicht.  „…du es bist.“ Mephistos Augen wurden groß und weiche  Lippen setzten sich auf seine.

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