Claudes Pov:
Es war früh am Morgen als ich auf wachte, nur um dann mit grausen fest zustellen, dass ich gar nicht hätte einschlafen dürfen. Ich schnellte augenblicklich von meinen Platz auf dem Sofa hoch und sah mich um, doch von Sebastian fehlte jede Spur. „Fuck“, fluchte ich und rief seinen Namen, in der Hoffnung, dass er mir von irgendwo her antworten würde, aber natürlich bekam ich keine Antwort. Welche Geisel würde schon nicht die nächste Chance ergreifen um den eigenen Kidnapper zu entkommen. Ich durchsuchte trozdem vorsichtshalber das ganze Haus, doch Sebastian blieb nach wie vor verschwunden. Was sollte ich jetzt machen? Grell war noch auf der Arbeit und Ciel und Lizzy in der Schule, was heißt, dass ich völlig auf mich allein gestellt war... oder vielleicht doch nicht? Ich habe nicht lange geschlafen, vielleicht ein, zwei Stunden, weshalb er nicht so weit sein dürfte, also bestand eine Chance ihn mit etwas Hilfe einzuholen. Ohne große Nachzudenken griff ich nach meinen Handy und wählte eine Nummer.
Sebastian Pov:
Ich irrte jetzt schon seit guten zwei bis drei Stunden umher und wusste immer noch nicht so wirklich wo ich bin. Ich hätte auch einfach bei einen von Claudes Nachbarn klingeln können, aber erstens wusste ich nicht, ob die nicht auch zu Claude, Grell, Lizzy und Ciel gehörten und zweitens hatte ich in diesen Moment nur noch einen Gedanken: Bloß weg hier! Und jetzt lief ich hier auf irgendeiner Landstraße und hatte schon seit einer gefühlten Ewigkeit kein Auto oder ein Haus mehr gesehen. Umso erleichterter war ich, als ich hinter mir das Brummen eines Auto Motors hörte. Ich drehte mich um, blieb stehen und der Fahrer des Wagens hielt neben mir an und ließ das Fenster herunter. „Hey, brauchst du vielleicht Hilfe?“, fragte der Blonde Teenager hinter dem Steuer. Ich nickte. „Ja, ich habe mich nämlich etwas verlaufen. Könnten Sie mir vielleicht sagen wie weit weg wir von London sind?“ Der Junge lachte erheitert. „Wir sind in London! Allerdings etwas abseits. Ich wollte gerade ins Stadtzentrum und wenn Sie wollen, kann ich Sie ja mit nehmen“, meinte er, woraufhin ich erleichtert auf artmete. Im Stadtzentrum würde ich mich nicht nur zurecht finden, ich wäre dort auch noch wieder in der Zivilisation. „Ja, das wäre wirklich sehr nett!“ Der Junge bedeutet mir mit einer Handbewegung einzusteigen, was ich dann auch machte, aber nicht ohne ihn misstrauisch zu mustern. „Sie sehen ziemlich jung aus. Dürfen sie überhaupt schon Auto fahren?“ Der Blonde nickte. „Yep, ich bin siebzehn und habe vor zwei Monaten meine Führerscheinprüfung bestanden“, meinte er. Ich nickte und sah ihn mir noch mal genauer an: Blonde Haare, blaue Augen, lila T-Shirt und extrem kurze Shorts. Warum nicht? „Ich bin übrigens Alois“, sagte er, startete den Motor und fuhr los. „Sebastian“, erwiderte ich. Alois grinste und sah mich aus dem Augenwinkel an. „Ich weiß“, murmelte er, was mich ein wenig verunsicherte. „Was meinst du damit?“ Er antwortete nicht sondern redete munter weiter. „Hübsches Hemd trägst du da, auch wenn es dir etwas zu groß zu sein scheint. Weißt du, ein Freund von mir hat ein ähnliches Hemd, das fast genauso aussieht wie deins“, er legte eine kurze Pause ein, in der er, meine Meinung nach, wirklich creepy grinste, bevor er weiter redete, „Manche würden es vielleicht für verrückt halten, aber als mein Freund mal nicht Zuhause war, habe ich in die die Etiketten seiner Hemden kleine Peilsender eingenäht, um ihn immer zu finden. Es hat sich nie als nützlich erwiesen, bis jetzt.“ Ich sah ungläubig auf das Hemd das ich trug und schüttelte kaum merklich den Kopf. 'Das kann nicht sein. Er kann nicht von Claudes Hemden reden!' Ich wollte gerade wieder das Gespräch mit Alois suchen, als ich einen stechenden Schmerz an meinen Hals spürte und meine Sicht daraufhin verschwommen wurde. Bitte nicht schon wieder! „Ich bringe dich besser zurück zu Claude. Er hat sich bestimmt schon Sorgen um dich gemacht", höre ich Alois sagen, bevor mir, mal wieder, schwarz vor Augen wurde.
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Stockholm Syndrome
Fanfiction„Erst dachte ich, ich wäre gefangen, doch dann lernte ich, dass erst meine Entführung mir die Freiheit geschenkt hat" Sebastian Michaelis führt ein eher spießiges Leben. Seit fast zwei Jahren ist er mit seinen Mann, William, verheiratet und unterric...