Williams Pov:
Sebastian war gerade mal seit zwei Tagen weg und es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Ich habe den Erpresser Brief schon längst gefunden und obwohl er natürlich nicht unterschrieben war (die Vorstellung von einen unterschrieben Erpresser Brief kommt mir so absurd vor) wusste ich, wer ihn geschrieben hat. „Wir wollen unser Geld zurück und zwar doppelt und dreifach als Entschädigung für deinen Verrat! Keine Polizei oder deinen Mann passiert was!“ Das übliche was halt in so einen Brief steht und ich hatte auch nicht vor die Polizei einzuschalten, denn das wäre viel zu riskant. Frustriert sah ich ein, dass ich wohl auf die Forderungen eingehen musste. Neben der Frage ob Sebastian überhaupt noch lebte, quälte mich auch der Gedanke daran, was sie ihn wohl alles erzählt hatten. Ich bezweifelte stark, dass er noch etwas mit mir zu tun haben wollte, wenn er da lebend raus kommen würde. Aber das war mir egal, denn momentan hatte ich nur das Ziel ihm so schnell wie möglich zu helfen und das ging nur, wenn ich mich an die Anweisungen hielt, die in dem Brief standen. Die Übergabe würde am nächsten Tag statt finden, doch ich wusste nicht wie ich das nötige Geld aufbringen sollte. Claude will das doppelte von dem haben, was ich ihn damals abgezogen habe... Blöd nur, wenn ich das nicht habe! Ich musste wohl oder übel alles an Geld zusammenkratzen und einige Verwandte und Freunde fragen, ob sie mir etwas leihen könnten. Ich mussten ihnen ja auch nicht die Wahrheit sagen, ich wollte einfach behaupten, dass ich irgend eine offene Rechnung hatte die beglichen werden müsste... Im wahrsten Sinne des Wortes.
Sebastians Pov:
„Die Zeit mit William wahr immer ganz lustig, vor allem weil er im Gegensatz zu uns immer so Ernst und streng war. Was das anging war er fast schon schlimmer als Claude“, meinte Lizzy kichernd, woraufhin Claude sie wütend ansah. Ich habe nämlich erneut beschlossen Fragen über William zu stellen und nachdem alle wussten, dass Claude mir das wichtigste bereits erzählt hatte, redeten sie auch gerne mit mir darüber. „Naja, als er uns erzählt hat, dass er heiraten würde, hat er uns auch gleichzeitig versprochen uns trotzdem nicht im Stich zu lassen und weiter zu machen wie bevor. Nur ist ihn das scheinbar nicht gelungen“, ergänzte Ciel mit einen düsteren Blick. Grell hingegen gestikulierte dramatisch mit den Händen und ließ sich neben mich auf das Sofa fallen. „Hach, Wills Verrat war wirklich wie ein Schlag in die Magengrube für mich, aber ich kann ihn auch verstehen. Wahrscheinlich wollte er Abstand zu seinen kriminellen Dasein nehmen und ein ruhiges Eheleben führen“, spekulierte der Rothaarige, was Claude nur noch mehr auf die Palme zu bringen schien. „Dann hätte er mit uns reden sollen, anstatt uns um 20.000 Pfund zu betrügen!“ Daraufhin musste Alois amüsiert lachen. „Ich liebe es, wenn du wütend wirst, Claude. Wut scheint eh die einzige Emotion zu sein die du verspürst, seit mit Hannah Schluss ist!“ Kaum hatte er das gesagt legte sich eine unangenehme Stille über das Zimmer und das einzige was zu hören war, war Alois leises Kichern. „Raus!“, meinte der Brillenträger da plötzlich an Alois gewandt. Der Teenager sah leicht perplex aus. „Aber Claude, ich-“ „RAUS!“ Alois zuckte nur mit den Schultern, verabschiedete sich und ging. „Was war das denn jetzt?“, fragte ich, doch Claude gab mir natürlich keine zufriedenstellende Antwort. „Das geht dich gar nichts an!“ Sein Gesichtsausdruck wahr plötzlich so leer, sein Blick nach innen gerichtet, fast so, als ob er sich an etwas erinnern würde. „Ich gehe mich mal etwas hinlegen“, sagte er schließlich ging auf die Treppe zu, die in die erste Etage führte. 'In der ersten Etage war ich noch gar nicht. Wie es da wohl aussieht?', fragte ich mich selbst und sah dabei auf die Treppe. Lizzy schien meine Blick gefolgt zu sein, denn sie sprach sogleich eine Warnung aus. „Denk nicht mal dran! Claude würde dich in der Luft zerreißen.“ Ich nickte, obwohl ich nur halb zuhörte. Ein Verbot machte das ganze doch nur noch interessanter.
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Stockholm Syndrome
Fanfiction„Erst dachte ich, ich wäre gefangen, doch dann lernte ich, dass erst meine Entführung mir die Freiheit geschenkt hat" Sebastian Michaelis führt ein eher spießiges Leben. Seit fast zwei Jahren ist er mit seinen Mann, William, verheiratet und unterric...