Kapitel 28

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Deine Sicht:
Erst ein Windzug holt mich in die Realität zurück und lässt mich vor Kälte erzittern. Ich gehe also wieder rein, wo Heiko mich schon mit zwei Tassen dampfenden Tee erwartet.
,,Ich hätte auch heißen Kakao gemacht, aber es ist eigentlich fast nur Tee hier.", er zuckt mit den Schultern.
,,Wieso?", frage ich.
,,Weil hier keiner wohnt?", antwortet Heiko mit fragendem Unterton.
,,Nein, warum hast du Tee gemacht?", frage ich erneut.
,,Weil es kalt draußen ist.", Heiko zuckt wieder mit den Schultern und geht zu dem Sofa, das links neben mir steht.
,,Komm und setz dich.", fordert er mich auf und ich folge der Anweisung.
Ich nehme Heiko eine Tasse ab und puste das kochendheiße Getränk.
,,Warum machst du das? Ich hab dir gerade gesagt, dass wir nicht zusammen sein können und du tust so, als wenn nichts passiert wäre.", hake ich dann nach und stelle den Tee weg, ich will nichts trinken.
,,Du verstehst es wirklich nicht, oder?", fragt Heiko nach und stellt seine Tasse ebenfalls weg.
Ich schüttel den Kopf.
,,Ich meinte das vorhin ernst D/N. Ich liebe dich und ich werde dich nicht einfach aufgeben. Und wenn du glaubst, eine Beziehung zwischen uns hält nicht lang, dann beweis ich dir gern das Gegenteil. Gib mir doch wenigstens eine Chance. Du kannst jetzt nicht sagen, du empfindest nichts für mich. Denn das stimmt nicht, das hat mir der Kuss gerade bewiesen. Ich habe doch etwas zwischen uns gespürt und ich bin mir sicher, du hast es auch bemerkt...", er legt seine Hand an meine Wange und lächelt sanft.
,,Wie soll ich dir glauben?", hauche ich fast kraftlos.
Meine Hoffnung ist schon vor Jahren gestorben. Heiko nimmt seine Hand wieder runter.
,,Vor kurzem noch hast du mit Sara geknutscht. Und gestern warst du auch bei ihr...", setze ich fort.
,,Ich war gar nicht bei ihr...", wendet Heiko ein.
,,Trotzdem lief oder läuft da was. Ich bin doch das komplette Gegenteil von ihr. Was willst du schon von mir? Du wirst eh wieder aus meinem Leben verschwinden, das dauert keine zwei Monate.", unterbreche ich ihn und wende den Blick ab.
,,Ich war gestern nicht bei Sara. Ich wollte dir gestern auch was ganz anderes sagen D/N. Aber ich hab mich nicht überwinden können und dann bin ich hierher gefahren...", murmelt Heiko nun auch ziemlich zerknirscht.
,,Was wolltest du mir sagen?", ich schaue Heiko wieder an.
Dieser schaut sich fast schon nervös um.
,,Ich wollte dich nach einem Date fragen verdammt... Aber wie du schon sagtest, was willst du schon von mir? Einem Achtzehnjährigen, der sein eigenes Leben nicht auf die Reihe kriegt und seine Probleme im Alkohol ertränkt."

Nur die Außenseiterin (Heiko Lochmann)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt