Kapitel 33

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Heikos Sicht:
,,Vermisst du sie auch so?", fragt Roman mich nach einer langen Stille.
Ich drehe mich zu ihm und sehe in sein tränenüberströmtes Gesicht. Sofort nehme ich ihn in den Arm.
,,Ja, natürlich vermisse ich sie.", flüster ich und spüre nun auch meine Tränen aufkommen.
,,Es tut mir so leid.", nuschel ich und die ersten Tränen verlassen meine Augen.
Roman löst sich aus der Umarmung.
,,Was tut dir leid?", fragt er und seine Stimme klingt genauso gebrochen wie meine.
,,Alles. Dass ich dich überredet hab, den Urlaub zu buchen. Dass ich dich mit dem Ganzen allein gelassen hab und dass ich mich immer nur besoffen hab, anstatt mit dir zu reden...", murmel ich und wische meine Tränen weg.
Meinen Blick lenke ich wieder auf das Grab von Mama und Papa.
,,Nein Heiko, das war doch nicht deine Schuld! Wir konnten es doch nicht wissen. Und ich war ja auch nicht für dich da...", Roman legt seinen Arm um meine Schulter.
,,Das hat D/N auch gesagt.", rutscht es mir raus.
,,Du hast es ihr erzählt?", fragt mein Zwillingsbruder mich nun ziemlich überrascht.
,,Ja...", ich zucke mit den Schultern.
Roman dreht mich zu sich.
,,Du magst sie wirklich, oder?", fragt er und lächelt schwach.
Ich nicke.
,,Sie weiß es auch. Aber sie will mich nicht. Sie behauptet, sie habe Angst. Ich glaube aber mittlerweile, dass sie tatsächlich nicht das selbe empfindet wie ich...", füge ich dem Nicken hinzu.
,,Nein, das glaube ich nicht.", Roman schüttelt den Kopf.
,,Du musst ihr vielleicht einfach beweisen, dass du es ernst meinst.", schlägt er dann vor.
,,Glaubst du etwa, das hab ich nicht schon längst?", frage ich nahezu verzweifelt.
,,Da muss was größeres her. Ich glaube, sie ist wie jedes andere Mädchen und will einfach, dass du der ganzen Welt zeigst, was du empfindest.", Roman zuckt mit den Schultern.
,,Nein. So ist sie eben nicht! Ich glaube, sie will kein Aufsehen erregen.", vermute ich.
Bevor wir uns jedoch weiter darüber Gedanken machen können, kommen D/N und Alex schon wieder. Moment, Alex? War der nicht in Wien bei seiner Freundin?
,,Was machst du denn hier Bro?", frage ich und schlage bei ihm ein.
,,Wieso?", fragt er sichtlich verwirrt.
D/N neben ihm seufzt auf.
,,Ich muss dir da was beichten... Mein Opa liegt hier gar nicht begraben, ich kenn ihn nämlich nicht mal. Und das alles war nur, damit du endlich mal mit der Wirklichkeit konfrontiert wirst und anfangen kannst, das alles hier zu verarbeiten...", meldet sie sich zu Wort und grinst nervös.
Ich schweige und betrachte sie prüfend.
,,Es tut mir leid?", versucht sie es nochmal vorsichtig.
Ich beginne zu schmunzeln.
,,Du bist eine gute Schauspielerin.", gebe ich zu und ein Grinsen breitet sich auf D/Ns Gesicht aus.

Nur die Außenseiterin (Heiko Lochmann)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt