Bad Boy. Rawwr.

Schwanger

Elaines Sicht

Ekelhaft.

Als Logan mit Christin verschwand, zuckte ich zusammen. Deja-vu.

Drei Jahre zuvor...

Ich kippte mir den vierten Shot rein und verzog dabei das Gesicht zu einer hässlichen Fratze. Ich schwang die Hüften zu der dröhnenden Musik die aus den Lautsprechern dröhnte. Meine Füße taten weh vom Tanzen auf den hohen Absätzen. Ich vertrug Alkohol ziemlich gut, weshalb ich noch nicht torkelte. Heute bin ich siebzehn geworden. Ich lächelte bei diesem Gedanken wie ein Honigkuchenpferd vor mich hin. Mom und Dad versprachen mir erst morgen spät Nachmittags nach Hause zu  kommen, damit meine Party in vollem Ausmaße gefeiert werden konnte. Mein Dad, Bob, bezahlte mir sogar meinen ziemlich teuren Friseurbesuch, weshalb ich jetzt hellblaue Spitzen hatte. Henry musste hier auch irgendwo noch rumsitzen.
Als nächstes erinnerte ich mich nur daran wie ich mich auf dem Schoß eines fremden Typens wiederfand. So war das oft. Seitdem ich fünfzehn geworden bin. Zurückblickend musste ich zugeben, ich wählte den falschen Freundeskreis. Damals liebte ich meine Freunde die sich mit mir betranken und ihre älteren Geschwister Alkohol und Partydrogen besorgen ließen. Zurück zu dem Typen. Ich kannte ihn vage aus meiner High School. Sein Gesicht schwebte irgendwo in dem Korridor mit dem hässlichen Linoleumboden der High School und jetzt hier.
Jedenfalls betreibten wir gerade so etwas wie Zungensex nur im Mund. Einige Leute hinter uns grölten und sangen zu der Popmusik schief und falsch mit.
"Lass uns nach oben verschwinden, Geburtstagkind. Ich zeige dir mein Geschenk.", flüsterte er mit rauer Stimme an meinem Ohr. Willig ließ ich ihn mich nach oben ziehen. Ich spürte das vertraute Brennen zwischen den Schenkeln und das Ziehen im Unterleib.
Am nächsten Morgen erwachte ich zeitig, mit einem Karter. Mike oder so war verschwunden.
Ich kotzte mir die Seele aus dem Leib. So verließ fast jedes Wochenende. Eingeklemmt zwischen dem eigenen zerstörten Ichs und dem dagegenankämpfenden Ichs. Ein Ich gewinnen zu lassen war so sinnlos wie unter Wasser zu atmen.
Eine Woche später, erfuhr ich es.

Ich war schwanger. Und ich habe nicht abgetrieben.

Plötzlich wurde mir speiübel. Nein. Diesem Lebensstil hatte ich abgeschrieben. Er existierte nicht mehr. Dieses ewige Betrinken, rummachen mit fremden Männern und >Ich will keine Beziehung<-Dingsbums. Nun heute wollte ich immer noch keine. Darin versteckte sich zu viel schmerzliche Erfahrung.
Damals als ich es erfuhr, fasste ich mir an die Brust und spürte mein Herz brechen. Es brach in unzählige Teile. Und ich dachte. Das wars, Es kann immerhin nicht  zwei Mal brechen. Doch ich irrte mich. Es kann. Und danach noch Millionen Mal.
Man versucht es zu verdrängen und es ist Schwachsinn zu denken dass es eines Tages ein Ende finden wird. Menschen fragten mich wie es mir ging, aber ehrlich gesagt, glaubte ich nie daran, dass sie es wirklich wissen wollten.
Alle sagen immer das sie jemanden verloren haben, der ihnen nicht einmal gehört hat. Mir hat jemand gehört und ich habe diesen jemand verloren.

Wo, verdammte Scheiße, steckten meine Freundinnen?

Ich wurde zurück in die Realität gerissen. Jadens makelloses Gesicht tauchte vor mir auf. Entgegen aller Meinung meiner Freundinnen interessierte Jaden sich nicht auf diese Weise für mich. Jaden studierte Kunst, weshalb Sophia Cavanaugh sich ziemlich an ihn ranschmiss (sie stand auf Kunststudenten) und er nahm mich hin und wieder gerne als Modell. Er sagte immer ich wäre die einzige Person die für lange Zeit ruhig und ohne Mimik dasitzen könne und ich würde sowieso nichts in dieses Porträt hineininterpretieren, was gar nicht existierte. (Boahh, diesen Satz grammatikalisch richtig hinzukriegen, hat 'ne Ewigkeit gedauert)

Jaden war ein stiller vielbeschäftigter Typ. Die meiste Zeit verbrachte er mit Kaffee, seinem Bleistift und Smartphone. Niemand wusste so richtig mit wem er die ganze Zeit schrieb aber wir hatten auch kein all zu enges Verhältnis, weshalb ich mir nicht gestatte, ihn danach zu fragen, zu mal ich selber Geheimnisse hatte.