Was ist los?

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Thorins POV

Ich konnte bloß hören wie sich die Tür zu meinen Zimmer öffnete und wieder schloss. Erschrocken hob ich den Kopf und blickte einem komplett verwirrten, aber gleichzeitig auch besorgten Hobbit ins Gesicht. Er stand da wie fest gefroren.

Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir uns jetzt schon anstarrten. Verdammte Hobbits, sie sind wirklich so leise wie Gandalf immer sagte.

Langsam schien Bilbo aus seiner Starre wieder zu erwachen. Er machte ein paar schnelle Schritte auf mein Bett zu und blieb dann direkt vor mir stehen.

Bilbos POV

Ich sah Thorin genauer an. Er sah furchtbar aus. Er hatte rote geschwollene Augen und immer mehr Tränen liefen seine Gesicht herunter. Er sah beschämt auf die Seite und seufzte traurig.

"Ich bin ja echt ein toller König", sagte er seufzend. Dieser Satz löste in mir ein bisschen Wut aus und ich setzte mich neben ihn auf sein Bett. "Thorin was soll das? Du bist der größte und stärkste König den die Zwerge jemals hatten und haben werden". 

Vorsichtig legte ich eine Hand auf seine Schulter. "Bitte sieh mich an Thorin". Er ging meiner Bitte nach. Doch sein Anblick ließ mich ebenfalls fast in Tränen ausbrechen. "Hast du jemals einen starken Anführer weinen sehen"?, fragte er. Man konnte hören das er sich ein weiteres Schluchzen verkneifen musste.

Ich dachte gar nicht darüber nach und zog Thorin einfach in eine lange und intensive Umarmung. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern erwiderte er diese und schloss mich noch fester in seine Arme. 

Er drückte mich gegen seine warme und sehr muskulöse Brust. Es fühlte sich beinahe so an als würde er mich nie wieder loslassen wolle.

"Thorin was ist denn los"?, flüsterte ich nach einer Ewigkeit in sein Ohr. Schniefend löste er sich von mir und sah mir lächelnd in die Augen.

"Ach...mir g-geht es schon gu-ut". Das Lächeln kam mehr als nur gezwungen herüber.

"Thorin ich kann auch noch Stunden neben dir sitzen und dich danach fragen was los ist, also rede, ich habe Zeit". Ich sah ihm streng in die Augen. "Also gut, obwohl es ziemlich niedlich ist wie du hier so neben mir sitzt".

Peinlich berührt sah ich auf die Seite. Ich war mir ganz sicher das meine Wangen jeden Moment dunkelrot anlaufen würden wenn er nicht sofort still sein würde.

"Ok also, ich bin zurück ins Zimmer gekommen und habe gesehen das du nicht mehr da warst. Ich wusste das du im Garten warst und frische Luft gebraucht hast da es hier drin ziemlich stickig werden kann.

Also da ist etwas.....etwas was ich dir und auch den anderen sagen muss...aber ich bitte dich das du es für dich behältst...zu mindestens erst einmal für jetzt". 

Gespannt verfolgte ich jedes seiner Worte. Was wird er wohl sagen? Mag er mich vielleicht doch etwas.....mehr?

"Ich....habe seit sehr langer Zeit schon regelmäßig Albträume. Diese reichen von der Drachenkrankheit bis zu das ich einen von euch verliere....und das will ich um jeden Preis verhindern. Aber sie gehen einfach nicht weg.

Die einzige Nacht die ich seit langem wieder durchschlafen konnte war die in der, naja, in der du bei mir geschlafen hast". Thorin hörte sich beim letzten Satz fast schon ein bisschen schüchtern an.

Er begann wieder leise zu schluchzen. "Ach Gott jetzt geht das schon wieder los", sagte er verzweifelt. Vorsichtig nahm ich seine Hände, lehnte meine Stirn an seine und flüsterte etwas. "Du wirst nie alleine sein, die anderen und ich werden dich nie alleine lassen, Wenn so etwas nochmal passieren sollte dann stehen wir das gemeinsam durch. Und wenn es dir hilft dann.....also....ich habe kein Problem damit noch einmal bei dir zu schlafen". 

Die letzten Worte waren so leise geflüstert das ich schon dachte Thorin hört mich nicht. Doch als ich in sein Gesicht sah fing er nur breit an zu grinsen und umarmte mich wieder ganz fest.

Es ist so ein schönes Gefühl einfache hier zu sitzen und ihn einfach nur zu umarmen. Irgendwie fühlte sich das gerade intimer als ein Kuss an. Es gab einem diese Schmetterlinge im Bauch welche weggehen wollte.

"Danke Bilbo. Für alles. Ich danke dir von ganzem Herzen", flüsterte Thorin. "Bitteschön, aber das ist doch das mindeste was ich tun kann". 

Und so saßen wir noch eine ganze Weile da, einfach die Gesellschaft, nähe und die Wärme des anderen genießend.

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Eyes like an angelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt