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Dad schloss auf und wir traten in die Wohnung. "Tut mir Leid, dass wegen eben. Aber es war wirklich ein wichtiges Gespräch", sagte er entschuldigend. Die Polizei hatte ihn angehalten, da er mal wieder mit dem Handy am Ohr am Steuer gesessen hatte. "Schon gut, aber pass auf, dass du", fing ich an, da klingelte sein Handy schon wieder. Er nahm an. "Johnson? Ja, wegen der Börse..", mit diesen Worten verschwand er einfach aus der Tür. Es würde mich nicht wundern, wenn er heute erst nach Mitternacht wiederkäme.

Mein Vater arbeitete an der Börse, mit Millionen Menschen unter ihm. Er verdiente zwar gut, aber er war fast nie da. Manchmal wusste ich gar nicht, wo er sich gerade rumtrieb. Ich stellte mein Zeug an die Wand und hängte meine Jacke in den Schrank, bevor ich zum Kühlschrank ging.

Nichts da. Wie auch sonst immer, Dad hatte vergessen einzukaufen. Ich nahm ihm das nicht übel, aber ich konnte mich ja nicht um alles kümmern. "Wärst du bloß noch da", murmelte ich und sah nach oben.

Ich konnte mir wirklich nichts warmes zu Essen machen, wir hatten 0,0 da. Also öffnete ich die oberste Schublade und holte eine Keksdose raus, in der jedoch keine Kekse waren. Sie war mit Geld voll, sozusagen die Spardose der Familie. Zurzeit waren da um die 730 Dollar drinnen, für Großeinkäufe, Essen bestellen, sowas halt.

Ich holte mir 30 Dollar raus und packte mir dann mein Zeug für Hausaufgaben, mein Zeichenbuch, einen Bleistift, mein Handy, Kopfhörer und das Geld in meine schwarze Handtasche.

Ich zog mir meine Serpents-Lederjacke an und band mir die Haare zu einem hohen Zopf. Dazu holte ich mir meine flauschigen Ohrenschützer und verließ dann das Haus.

Ich hörte meine "Calm down" Playlist mit lauter traurigen Liedern und lief irgendwo hin. Ich hatte Kohldampf und irgendwie zog es mich zu einem Dönerstand. Es roch herrlich, dazu war es warm.

"Hey, ich hätte gern einen klassischen Döner mit Kräutersauce, bitte", sagte ich zu dem Typen an dem Stand, er nickte gelangweilt. Der liebte seinen Job bestimmt. NICHT. Er klatschte die Zutaten auf das Brot, während ich wartete. "Heyy, Süße", sagte eine dreckige Stimme hinter mir und eine Hand landete klatschend auf meinem Hinterteil. "Lass mich los, du Bastard", schrie ich den schmierigen Typen an, doch der ließ nicht locker. "Hab dich nicht so, Süße. Du siehst heiß aus", grinste er dreckig. Also landete meine Hand auf seiner Wange. "Du Bitch!", schrie er und packte mich am Arm. "Lass mich los, du ekelhafter Idiot!", brüllte ich zurück und versuchte, mich zu befreien, doch er war einfach zu stark. "Du sollst sie loslassen", sagte eine Stimme hinter dem Typen bedrohlich. Diese Stimme kannte ich doch!

Ian.

"Und warum sollte ich irgendwas machen, was du mir sagst?", fragte der Junge gehässig. Daraufhin landete eine Faust in seinem Gesicht. "Verpiss dich, oder ich breche dir die Arme", sagte Jan bedrohlich leise und der Junge zog ab. "Danke", murmelte ich. "Warum hast du das gemacht?", fragte ich. "Bitte, und ich lasse den nicht so ein Mädchen wie dich anfassen", sagte er grinsend. "Hast du das für mich gemacht?", fragte ich ungläubig. "Ich hätte das für jeden Idioten gemacht"; sagte er plötzlich wieder eiskalt.

Autsch.

"Gut, dann verpiss ich mal", sagte ich verletzt, bezahlte den Döner und lief an ihm vorbei. Er schien etwas sagen zu wollen, doch ich lief einfach weiter.

Arsch.

Ich lief schneller, mit gesenktem Kopf und setzte mich irgendwann in ein Café, meinen Döner hatte ich gegessen. Es war klein und als ich rein ging, umschloss mich sofort die Wärme und es stiegen mir hunderte Gerüche in die Nase.

Ein Platz am Fenster was frei, es war ein Sessel mit Kunstfellüberzug, auf dem man eine perfekte Sicht auf die Stadt hatte. Dort setze ich mich hin, gegenüber war noch ein Sessel, vielleicht setzten sich da sonst nur Paare hin. Ich kuschelte mich in den Sessel und packte meine Englischhausaufgaben aus. Ich sollte ein paar Zeilen einer Geschichte analysieren, damit war ich relativ schnell fertig.

Eine junge Frau kam auf mich zu und fragte mich, was ich denn bestellen wollte. Nach einem kurzen Blick auf die Karte bestellte ich einen Kamillentee und wand mich dann meinem Skizzenbuch.

Ich verfeinerte gerade eine Zeichnung von mir selbst beim Geige spielen, als ich ein Hi hörte. Ich sah auf und Vanessa stand vor mir. "Kann ich mich setzen?", fragte sie und ich nickte und packte mein Zeichenbuch ein, da ich ihr von Ian erzählen wollte.

"Vanessa, du glaubst nicht, was passiert ist. Ich war vor ner halben Stunde am Dönerstand und da hat mich so ein ekelhafter Junge angemacht. Der ist nicht weg, also hab ich ihn geschlagen. Dann hat der mich festgehalten und beschimpft. Und dann war da plötzlich Ian und hat dem die Nase gebrochen! Ich hab gefragt, ob er das für mich gemacht hat, weil er noch so gefragt hatte, ob es mir gut geht. Und dann meint der knallhart, er hätte das für jeden Idioten gemacht." "Arsch", sagte Vanessa empört. "Also mal ehrlich, der ändert seine Meinung ja so schnell!" "Ja, vor allem als würde man irgendwie einen Schalter umlegen!"

Wir saßen noch eine Stunde in dem süßen, kleinen Café, als ich mich verabschiedete. "Wir sehen uns morgen und ich frag Jake mal, ob der weiß, was mir Ian los ist. Er hat nämlich gesagt, dass er ihn so gar nicht kennt", überlegte Vanessa laut. "Mach das. Ich muss dann"; sagte ich und umarmte sie schnell zum Abschied.

Aber mal ehrlich. Was war das Problem von Ian? Wenn der immer so war, dann hatte der echt zwei Persönlichkeiten oder so!

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Hallo, Menschen<3

Erstmal sorry für die Ausdrucksweise, hihi

Was denkt ihr, geht mit Jan ab und warum ist er immer so kalt?

Byee, bis zum nächsten Kapitel<3

xoxo~Gracie

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Just another Badboystory...|Wattys19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt