Die Wölfin und der Fuchs

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Ich blinzelte.

Direkt über mir brannte die Sonne erbarmungslos auf dir Erde herab (oder wo ich auch war). Ich streckte mich und seufzte zufrieden. Ich hatte gut und vor allem lange geschlafen! Der Sonne nach zu urteilen war es schon Mittag. Aber besorgt war ich noch immer. Ich wusste nicht wie und ob ich überhaupt nach Hause kommen konnte. Ich war noch immer ein Wolf und ich wusste nicht, ob ich mich zurückverwandeln konnte.

Vor lauter Grübeln merkte ich gar nicht, dass mich jemand ganz genau beobachtete. Ein kleines Tier mit leuchtend rotem Fell huschte leise durch Unterholz, immer näher an mich heran. Der Fuchs hätte gegen mich keine Chance gehabt, wenn er mich angegriffen hätte. Aber er hatte auch nicht vor mich anzugreifen, er war nur neugierig, sehr neugierig! Der Fuchs hatte schon viele Tiere zu Gesicht bekommen, die meisten davon waren wie er, Gestaltenwandler, die anderen waren nur ganz normale Tiere. Aber er wusste nicht, was ich für ein Tier war, so eines hatte er  noch nie gesehen.

KRACK!

Er war auf einen Zweig getreten! Ich schreckte auf! Der Fuchs kam aus seinem Versteck gekrochen. Aus meiner Kehle stieg ein tiefes Grollen auf. Ich knurrte, und es gefiel mir, denn der Fuchs duckte sich vor mir und das bedeutete ( ich hatte etwas darüber gelesen ), dass er sich mir unterwarf. Ich war jetzt die Chefin. Ich packte den Fuchs am Genick und schüttelte ihn ein bisschen.

»Bitte, bitte tu mir nichts, ich sage dir alles was du willst!«, winselte der Fuchs. Ich bekam große Augen, konnten wir miteinander kommunizieren? Ein bisschen misstrauisch war ich aber immer noch und knurrte zwischen den Zähnen hindurch. »Wer bist du, und was willst du von mir?« »Bitte, lass mich los!«, flehte er. Ich ließ ihn fallen. Sofort begann er seine Wunde zu säubern. Ich setzte mich auf den Boden, legte den Kopf schief und schaute den Fuchs vorwurfsvoll an. Er schaute zu mir, seufzte und begann zu erzählen:

»Ich wollte dich nicht angreifen, ich war nur neugierig. Und hör bitte auf zu knurren!« Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich ihn die ganze Zeit leise anknurrte. Sofort hörte ich auf und winselte leise. »Tut mir leid, ich bin noch nicht lange ein Wolf!« Der Fuchs stellte die Ohren auf. »Du...du bist ein Wolf....und ein Gestaltenwandler?« »Ähm....keine Ahnung, also für einen normalen Wolf bin ich glaube ich etwas zu groß.« »Ich weiß es auch nicht, ich habe noch nie einen echten Wolf gesehen, die leben hier schon lange nicht mehr!« Ich seufzte. Ich musste mehr erfahren, sonst komme ich hier nie weg. »Und was ist jetzt ein Gestaltenwandler, ich habe es schon in einem Brief von meinem Onkel gelesen, aber wissen, was das ist, tue ich nicht!«, sagte ich dem Fuchs. Er legte den Kopf schief, es sah so aus, als würde er überlegen. Dann wusste er, wie er es sagen sollte. »Also.....ein Gestaltenwandler ist halb Mensch halb Tier, ein einzelner kann sich immer nur in ein bestimmtes Tier verwandeln, das steht schon bei der Geburt fest. Und zu jedem einzelnen Tier dieser Tierart hat er dann eine gute Beziehung!«

Ich nickte langsam, ich hatte verstanden. »Und......, (ich zögerte).....könnt ihr, also besser gesagt wir Gestaltenwandler uns auch wieder, naja du weißt schon, können wir uns wieder zurückverwandeln?« Der Fuchs starrte mich an, als hätte ich nicht mehr alle Taschen im Schrank. Ich erschrak! »Hab ich was falsches gesagt, 'tschuldigung, ich bin mit dieser Welt noch nicht so vertraut!« Er schüttelte schnell den Kopf. »Nein, nein, es ist nicht deine Schuld, wie ich sehe bin ich dir noch einige Erklärungen schuldig, keine Angst, ich bin ein Fuchs, ich werde dir alles sehr gut erklären!«

Er lachte und ich lachte mit (obwohl mein Lachen sich eher wie ein alter Hund mit Lungenentzündung anhörte), und als er das hörte, lachte er erst recht! »So!«, sagte er und ich sah ihn fragend an, »Die beste Methode, etwas zu lernen ist immer noch die Praxis, oder? Also schau zu und lerne!« Und so verwandelte er sich, vor meinen Augen in einen großen, rothaarigen Jungen. »Hi, ich bin Leon!«, sagte er und grinste mich mit seinen strahlend weißen Zähnen an.

~So! Das nächste Kapitel ist endlich fertig! Hoffe es gefällt euch! <3~

-Kelly

Der weiße Wolf (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt