Die Königin der Nacht

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Nach dem Training taten mir alle Knochen weh. Und das seltsamerweise nicht, weil ich wirklich hart gekämpft oder trainiert habe. Ja, Juliet hatte mich schon ziemlich hart rangenommen, aber ich befürchte, dass lag an mir. An mir und meiner wundervollen Ungeschicklichkeit. Also mal kurz gefasst, was neben dem fehlgeschlagenen Training passiert ist:
Erstens hatte sich herausgestellt, dass Juliet ein riesiger (!) Berglöwe ist. Und dann habe ich mich auch noch blamiert, als ich mich vor lauter Aufregung fast nicht verwandeln konnte, und als ich es dann endlich schaffte, war das Chaos perfekt.
Manche sind vor mir geflüchtet, so als ob sie vor mir Angst hätten, eigentlich konnte ich ja keiner Fliege etwas antun, aber das wusste ja keiner.
Aber die Stoffpuppe, die wir zum trainieren mit dem Schwert beutzten, die hat es ziemlich übel erwischt. Ihr habe ich nämlich fein säuberlich mit den Zähnen den Kopf abgerissen, weil ich so wütend auf mich selbst war.
Und als dann, während ich so auf dem Puppenkörper herumkauend um meinen Frust abzubauen, am Boden gelegen bin und mit meiner Größe ca. ein Viertel des kleinen Trainingsplatzes eingenommen hatte, ein Junge auf meinen Schwanz trat, (der ihm NICHTS getan hatte!!) hat er das Fass endgültig zum überlaufen gebracht.
Die Lehrer mussten das gesamte Camp evakuieren und als ich mich dann endlich beruhigt hatte, war es später Nachmittag und ich bin vor Erschöpfung eingeschlafen.
Mr. Burks hat mich dann (so hat es mir Leon erzählt), sobald ich mich im Schlaf zurückverwandelt habe, in seine Arme genommen und mich in mein Haus gebracht, wo ich dann bis zum nächsten Morgen ruhig und endlich ohne Alpträume schlief.

Als mich Leon endlich aufweckte war es schon neun Uhr und ich hatte einen riesigen Hunger. Schnell verschlang uch mein Frühstück.
Danach sagte Leon mir, dass ich zum Campleiter musste, denn er müsse etwas sehr wichtiges mit mir besprechen. Oh je, jetzt bekomme ich bestimmt Ärger.
Und so war es dann auch, nach einer langen und durchdringlichen Predikt bekamm ich die Aufgabe das ganze Geschirr des Camps abzuspülen. Normalerweise hab ich mit so etwas kein Problem, aber für so viele Leute war das schon ziemlich viel Arbeit.
Aber ich war nicht nur hierher bestellt worden um meine Strafe zu bekommen! Nein, Mr. Hill wollte das ich etwas erfahre und es hörte sich so an, als wäre es etwas sehr wichtiges, denn Mr. Hill's Blick war todernst.
»Also Lucy!«, begann er, »Du weißt bestimmt schon von Leon, dass du etwas ganz besonderes bist, nämlich ein Wolf.« Ach was! Hätt ich mir jetzt aber nicht gedacht. Ich zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Er starrte mich strafend an, so als ob er wüsste, was ich gerade gedacht habe und redete weiter.
»Wölfe hatte es hier schon seit Jahrhunderten nicht mehr gegeben, und es gibt etwas, oder eigentlich jemanden, der daran Schuld ist.
Wir nennen sie die Königin der Nacht!«



Bei diesen Worten lief es mir eiskalt den Rücken hinunter.
So wie Mr. Hill es erzählte, klang es wie eine Schauergeschichte.
»Und wer ist das?«, fragte ich vorsichtig.
»Die Schattenkönigin, so nennen wir sie auch des öfteren, wohnt in einem großen Schloss hinter den Mitternachtsgipfeln und haust dort schon seit Jahrhunderten.« Er deutete mit der Hand in Richtung Norden des Landes, wo man gerade noch so tiefschwarze Berge erkennen konnte.
»Also heißt das, dass sie unsterblich ist? Und was hat das alles eigentlich mit dem Verschwinden der Wölfe zu tun?«, fragte ich.
»Keiner weiß, was die Schattenkönigin eigentlich für ein Wesen ist, wir haben keinerlei Informationen darüber. Und ja, das Verschwinden ist das Problem!«, sagte Mr. Hill und seufzte, »In alten Sagen hieß es, dass die Königin Gestaltenwandler, in dessen Adern Wolfsblut fließt, auf ihr Schloss lockte und sie danach nie wie gesehen worden waren.«
»Das ist ja schrecklich!«, rief ich, »Bestimmt hat sie auch meinen Onkel!« Mr. Hill sah mich an.
»Dein Onkel......heißt er zufällig Henrik Harf?« Ich grinste. »Ja, das stimmt! Kennen sie ihn?«
Er lachte leise. »Ja ich kenne ich durchaus. Wir waren mal gute Freunde.« Er wirkte traurig.
»Waren? Ist etwas....passiert?«, fragte ich und sah ihn an.
Er seufzte. »Das ist jetzt nicht so wichtig, aber es könnte durchaus sein, dass er dort ist. Ich hoffe er...........ach egal.«
»Sie wollten sagen, sie hoffen, dass er noch lebt nicht wahr?« Er schaute zu Boden. »Ich werde ihn retten, und wenn es das letzte ist was ich tue. Auch, oder besser gesagt vorallem wenn er der letzte überlebende Wolf außer mir ist. Es ist meine Plicht!«
Er atmete tief durch und lächelte leicht. »Gut, ich weiß auch schon wer dich begleiten wird, aber bitte Lucy, du musst mir versprechen, dass du auf dich selbst aufpasst! Mit Sicherheit will sie auch dich, vergiss das nicht.«
» Natürlich, ich verspreche ihnen, ich werde zurückkommen. Wann sollen wir aufbrechen?«
»Morgen bei Sonnenaufgang, und bis dahin wirst du anständig trainieren, hörst du, das ist kein Spiel, ihr könntet von ihren Kreaturen verletzt, wenn nicht sogar getötet werden.«
»Ja Sir! Ich habe verstanden!«

Vor dem Eingang wartete Leon auf mich. Irgendwie hatte ich Angst, dass Leon und ich draufgehen könnten, aber ich freute mich auch auf meine erste Mission, obwohl sie vielleicht auch die Letzte sein könnte.

~ INFO: Das Bild am Anfang hab ich selbst gezeichnet, Lucy in ihrer verwandelten Form als Wolf. Vielleicht könntet ihr ja sagen wie ihr es findet und wenn es gut ankommt könnte ich bei jedem Kapitel einen Charakter versuchen zu zeichnen. Sagt es mir einfach. Danke fürs Interesse

So ein neues Kapitel wuhu endlich fertig. Ich muss leider sagen dass ich in nächster zeit nicht weiter schreiben kann das tut mir sehr leid wird aber nicht lange dauern.......glaub ich! Aber auf jedenfall viel spaß beim Lesen hoffe es gefällt euch <3

-Kelly


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 24, 2015 ⏰

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