Die Sanduhr

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Die Vögel zwitscherten.

Als ich die Augen aufmachte, war die Sonne schon fast untergegangen. Schnell weckte ich Leon, der neben mir noch immer schlief. Ich drängte ihn, bis er endlich auf  "allen Vieren" stand. »Los, wir müssen mein Armband suchen!« Er nickte und schüttelte sich. »Du suchst hier und ich suche dort drüben bei den Büschen.« Ich stimmte ihm zu und begann zu suchen. Ich schnüffelte, meine Nase dicht am Boden haltend. Wie roch das Armband eigentlich? Der Anhänger war aus Holz. Also musste ich mich am Holzgeruch orientieren, tja aber neben einem Wald war das ja so einfach. Ich suchte weiter ........und fand etwas. Aber es roch nicht nach Holz, eher nach Metall. Diesen Geruch kannte ich, denn den mochte ich schon als Mensch nicht besonders. Ich folgte der Geruchsspur und kam zu einer kleinen Anhöhe. Und da lag es, das Kettchen mit der Sanduhr. Obwohl das Kettchen war leider kaputt wie es scheint. Ich stupste die Sanduhr mit der Schnauze an und plötzlich begann der Sand darin zu rieseln. Komisch, ich dachte sie würde nicht funktionieren?

Aber viele Gedanken konnte ich mir darüber nicht machen, denn da hörte ich Leon rufen. Schnell eilte ich zu ihm, mit der Sanduhr im Maul. Aber vorsichtig, dass ich sie nicht zerdrückte. Leon hielt triumphierend das Armband mit dem Anhänger in der Hand, (er hatte sich wieder in einen Menschen verwandelt) aber leider war das Armband auch gerissen. Sie mussten beide kaputt gegangen sein, als ich mich unfreiwillig verwandelt habe. »Cool!«, rief ich und ließ dabei die Sanduhr fallen. Leon beobachtete das ganz genau. Ich wollte mir schon den Anhänger schnappen, als Leon mich zurückhielt. »Warte!«, sagte er. »Hast du da gerade eine Sanduhr fallen gelassen?« Ich nickte eifrig. »Ja, wieso? Ich habe sie im Labor gefunden, dort habe ich gedacht sie sei kaputt und wollte sie liegen lassen, aber dann ist sie geschrumpft, also habe ich sie mitgenommen, und jetzt gerade habe ich sie berührt und plötzlich hat sie funktioniert!«

Leon holte tief Luft um das alles mal zu verdauen, was ich da heruntergeleiert habe, aber dann begann er zu erzählen: »Es ist so, ich habe einmal in einem Buch gelesen, dass manche Menschen in unsere Welt kommen, so wie du, die vorher nicht wissen, dass sie etwas Anders sind wie andere Menschen. Diese Menschen nehmen immer einen Gegenstand mit, der etwas mit der Zeit zu tun hat. Ich habe auch noch gelesen, dass diese Menschen, wann immer der Gegenstand sagt, sofort in ihre Welt zurückkehren müssen!« Er hob die Sanduhr auf und betrachtete sie. »Und das hier ist so ein Gegenstand. Immer wenn der Sand durch ist, wirst du zurück in deine Welt geschickt, so vermute ich es jedenfalls.« Ich nickte »Ich habe verstanden! Und....kann ich jetzt den Anhänger haben?« Er nickte und und streckte seine Hand vorsichtig aus. Langsam näherte ich mich mit meiner Schnauze dem Anhänger. Ich roch das Holz, und zum ersten Mal (obwohl ich mir nicht ganz sicher bin) roch ich wundervollen Geruch meines Onkels. Er roch genauso wie ich! Natürlich, er war auch ein Wolf! Aber mehr konnte ich nicht mehr darüber nachdenken, denn ganz von alleine hatte ich den Anhänger berührt, und alles war fort. Mir kam es so vor als würde ich schweben.

~Und hier ist wie versprochen das 2. Kapitel. Wie immer viel Spaß beim Lesen und ich hoffe , dass es euch auch gefällt! <3~

-Kelly

Der weiße Wolf (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt