Chapter 8

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POV: Namjoon:
Lächelnd schalte ich mein Handy aus und wende mich Tae zu, der gerade in mein Zimmer gekommen ist. „Was gibt´s denn?“ „Jungkook zieht hierheeeeeeeeeeeerrrrrrr!“ Freudig strahlt er mich an. „Das ist toll! Ich freu mich für dich!“ „Danke danke danke!“ So aufgedreht habe ich ihn lange nicht gesehen. Endlich ist er wieder glücklich. Ich habe ihn so wahnsinnig lieb. Tae hat die ganze Welt verdient! Ist das so ein Gefühl was man als großer Bruder einfach hat? Ohne Tae hätte ich es die ganzen Jahre in diesem Irrenhaus nicht ausgehalten! Ich frage mich ob Jeonghan einen Bruder hat… Vielleicht hat er niemanden. Er tut mir leid. Ich will ihn kennenlernen und ihm helfen. Das ist eigentlich nicht meine Art, aber für ihn mache ich eine Ausnahme. Er wirkt so zerbrechlich. Ich muss sehr vorsichtig mit ihm umgehen. Wenn ich ihm zu viel zumute könnte er kaputtgehen, das spüre ich. „Worüber denkst du nach?“, fragt Tae mich während er mit seiner Hand vor meinem Gesicht rumfuchtelt. „Ich habe nur an jemanden gedacht den ich vorhin kennengelernt habe.“ „Ouu!“ Pervers grinsend zwinkert er mir zu. „Nein! So ist das nicht!“  Abwehrend schmeiße ich meine Hände nach oben. „Ganz sicher?“, hakt er nach. „Ja!“ Wie verrückt nicke ich mit dem Kopf. „Schade.“ Schmollend verzieht er seinen Mund. „Ich dachte schon, du verliebst dich auch endlich mal.“ „Darauf kannst du lange warten! Sowas wie Liebe brauche ich nicht! Ich habe meine Freunde!“ Siegessicher grinse ich ihn an. „Eisklotz…“, murmelt er und verschwindet in sein Zimmer. „Mach meine Tür zu!“ Aber er hört mich schon gar nicht mehr. „Sowas…“ Seufzend erhebe ich mich und schließe sie selbst. Warum sollte ich denn bitteschön eine Beziehung brauchen? Ich habe doch alles. Zigaretten, Alkohol und Freunde… Das ersetzt Liebe für mich. Meine Eltern können diesen Teil ja leider nicht ausfüllen. Mir fällt eh niemand ein der in Frage kommen würde. Offenbar geht es Jeonghan ganz genauso. Sympathisch… Ich könnte ja einen Club für fröhliche Single eröffnen. Wie lange bin ich schon Single? Ich glaube seit einem Jahr oder so. Den restlichen Tag verbringe ich über Skype mit Hoseok. Yoongi hat mal wieder irgendwas Romantisches mit Jimin vor. Also echt… Wenn das so weitergeht sehe ich ihn gar nicht mehr. Alleine deswegen will ich keine Beziehung. Ich will noch genug Zeit für meine Freunde haben. Naja, wenn Hoseok eine Freundin hat nimmt er sich trotzdem genug Zeit für uns. Dennoch… Ich brauche so etwas nicht. Am nächsten Tag mache ich mich gutgelaunt auf den Weg zur Schule. Ich sollte mich bei Jeonghan melden. Also hole ich mein Handy raus und gehe auf unseren Chatverlauf. „Hey. Wie geht´s dir?“ „Ganz gut. Konnte die Nacht endlich wieder richtig schlafen. Und dir?“ „Auch gut. Davon abgesehen das heute Schule ist.“ „Magst du Schule nicht?“ „Nein. Du etwa?“ „Naja, sie lenkt mich etwas von meinen Problemen ab.“ „Achso. Dann verstehe ich das natürlich. Willst du mir vielleicht von deinen Problemen erzählen?“ Es dauert etwas bis er antwortet. „Du willst echt was von meinen Problemen hören?“ „Ja. Ich will dir helfen. Schon vergessen?“ „Also naja… Es ist alles etwas kompliziert.“ „Kein Problem.“ „Na gut. Also vor ein paar Jahren ist mein Vater abgehauen und letztes Jahr ist meine Mutter gestorben. Meine Tante schickt mir monatlich Geld. Eigentlich reicht es zum Leben, aber manchmal wird es mir von irgendwelchen Idioten abgezogen. Mein bester Freund ist, wie ich dir gesagt habe weggezogen als sich seine Eltern getrennt haben. Ich vermisse Jungkook (das ist übrigens sein Name). Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört. Weil mein Geld so oft geklaut wird muss ich manchmal meinen Körper verkaufen wofür ich beleidigt werde. Und weil mir alles zu viel ist, ritze ich mich.“ Okay… Das ist heftig! Aber mit Jungkook… Könnte er den Jungkook von Tae meinen? Oh mein Gott! Jeonghan tut mir so leid! Wie kann man einem Menschen nur so etwas antun?! Ich werde ihn da definitiv rausholen! „Das tut mir leid. Echt! Ich hatte nicht mit sowas Schlimmen gerechnet! Aber wir können das zusammen schaffen, okay? Du bist nicht mehr allein.“ „Warum bist du so nett?“ „Ich weiß es nicht… Vielleicht weil mein Bruder sich auch ritzt und ich jedes Mal, wenn ich seine Wunden sehe ausrasten könnte. Und vielleicht weil meine Eltern einfach scheiße sind. Mein Vater ist nie da und meine Mutter interessiert sich nicht für uns. Deswegen kann ich dich ein bisschen verstehen.“ „Mir tut es auch für dich leid. Ich muss jetzt in die Schule… Bis dann.“ Ich mag diesen Jungen. Er scheint echt nett zu sein. Vielleicht kann ich mich irgendwann mit ihm treffen. „Hoseok!“ Freudig winke ich ihm zu. „Na guten Morgen.“ Lachend laufen wir gemeinsam ins Schulgebäude. „Ich muss noch wohin… Geh schonmal vor.“ „Okay du Verrückter.“ Alleine setze ich meinen Weg zu meinem Zimmer fort.

My little princess♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt