Schlittschuhfahren

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Wenig später ziehen wir uns warm an und fahren zu der Eishalle. Dort angekommen holen wir uns Schlittschuhe und ziehen uns die an. Patricia sieht mit einem mulmigen Gefühl zur Eisfläche. Ich muss lachen. "Komm, so schwer ist das nicht." "Du bist ja noch jung. Du kriegst das auch hin.", erwidert Patricia. "Du bist auch nicht so alt.", zwinker ich ihr zu. "Du bist jung, hübsch und sportlich. Komm jetzt!", lache ich. Patricia seufzt. "Na gut." Auch mein Papa muss lachen. Zusammen gehen wir zur Eisfläche und ich gehe aufs Eis. Ich warte auf die zwei anderen und fahre dann schon ein paar Runden.

Nach einer Weile sehe ich mich um und suche mein Papa und Patricia. Als ich sie nicht sehr werde ich plötzlich von jemandem angerempelt und falle auf das Eis. "Pass doch auf.", sage ich leicht verärgert und sehe die Person an. Es ist Roxana aus der elften Klasse. "Die kleine Russin ist wieder da.", lacht sie und streckt mir ihre Hand hin. Ich stehe ohne ihre Hilfe auf und sehe sie an. "Was willst du?", frage ich verärgert. "Na, ist dein Papi nicht da um dich zu beschützen?", lacht sie weiter. Ich will ihr eine Backpfeife geben, doch meine Hand fest. "Wage es dir ja nicht.", zischt sie und sieht mich wütend an. Ich reiße mein Handgelenk aus ihrem festen Griff und sie schubst mich nach hinten. Ich falle auf meinen Po und sehe ihr nach. Sie fährt von der Eisfläche zum Ausgang auf der anderen Seite.

Plötzlich stehen mein Vater und Patricia bei mir und helfen mir hoch. "Alles okay?", fragt er und ich nicke leicht. Immernoch sehe ich zu Roxana. "Wer war das?", fragt Patricia und nimmt meine Hand. "Ach, nur eine Bekannte.", lüge ich und fahre zu dem einen Ausgang, wo unsere Sachen sind. Immer wieder denke ich an Roxana. Papa und Patricia setzen sich neben mich auf die Bank. "Leni? Bitte sei ehrlich. Wer war das Mädchen?", fragt mein Papa und sieht mich ernst an. "Können wir das zuhause besprechen? Bitte. Ich will jetzt nicht drüber reden.", sage ich und stehe auf. Auf den Schlittschuhen gehe ich zum Kiosk und hole mir einen warmen Kakao. Mit der Tasse Kakao in der Hand gehe ich zurück auf die Bank. Da lasse ich mich nieder und trinke einen großen Schluck.

Patricia, welche mir gegenüber sitzt, sieht mich besorgt an. "Wenn du nach Hause willst, musst du es sagen.", sagt sie. "Ich will jetzt nicht heim. Es ist alles okay, mir geht's gut. Ihr müsst euch keine Sorgen machen.", sage ich genervt, stehe auf und gehe zur Eisfläche. Dort gehe ich aufs Eis und fahre wieder.

Nach einer Weile hab ich keine Lust mehr und fahre zum Ausgang. Plötzlich kommt Roxana wieder auf mich zu. Sie stellt sich vor mich und grinst mich an. "Was?", frage ich genervt. "Wer ist die schöne Frau an der Seite deines Papis?", grinst sie. "Meine Mom.", sage ich gereizt und will an ihr vorbei. "Ich denke deine Mutter ist tot. Sie hat sich doch wegen dir das Leben genommen. Sie wollte dich nicht haben.", sagt sie und sieht mich gespielt bemitleidend an. "Hat sie nicht! Spar dir das dumme Gequatsche!", fahre ich sie an. "Wow, ich hab dir nichts getan. Werd nicht aggressiv.", lacht sie fies. "Lass mich einfach in Ruhe. Und meine Familie geht dich gar nichts an.", sage ich wütend und gehe von der Eisfläche. Schnell wische ich mir noch die Tränen weg, die mir über die Wangen gerollt sind. Dann gehe ich zu Papa und Patricia. "Können wir heim? Jetzt?", frage ich und bin schon dabei meine Schlittschuhe auszuziehen.

Die Freundin meines VatersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt