erwischt

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"Lena? Komm, aufstehen!" Sanft weckt mich mein Vater. Ich öffne meine Augen und sehe ihn an. "Guten Morgen, Prinzessin.", lächelt er. "Morgen Daddy.", nuschel ich und kuschel mich an ihn. "Gut geschlafen?", fragt er mich und streicht über meinen Kopf. Ich nicke. "Ich bring dich heute zu deinem Freund, okay?" Leicht verwirrt nicke ich. "Okayyyy. Aber warum?", frage ich ihn. "Weil ich danach noch was erledigen muss.", antwortet er und steht auf. Wieder nicke ich. "Los, es ist schon nach 1. Du hast genug geschlafen. Essen ist auch schon fertig.", lacht mein Papa und klatscht in die Hände. Ich stehe widerwillig auf und wir essen gemeinsam.

Danach mache ich mich fertig und mein Papa bringt mich zu David, meinem Freund.
"Na, meine Prinzessin.", begrüßt er mich und küsst mich. Ich erwidere kurz den Kuss und löse mich dann. "Alles klar?", fragt er lächelnd und ich nicke. "Ja, sicher. Und bei dir?", frage ich zurück. "Bis auf das ich dich vermisst habe, schon.", grinst mein Freund ich küsse ihn wieder. "Lass uns ins Kino gehen. Es kommt nachher ein schöner Film.", schlage ich irgendwann vor und David nickt. Ich setze mich auf das Sofa während er sich fertig macht und wenig später gehen wir zum Kino. Wir kaufen uns die Karten, Popcorn und etwas zu trinken und setzen uns in den Saal.

Als der Film zu Ende ist, verlassen wir das Kino und gehen wieder heim. "Kommst du noch mit zu mir? Wir haben noch Essen von Mittag übrig und mein Dad hat sicher nichts dagegen wenn du da bist.", schlage ich vor. David nickt und nimmt meine Hand. "Sehr sehr gerne. Da freue mich mich.", grinst er. Also gehen wir zu mir nach Hause. Ich schließe die Wohnung auf und höre ein herzliches Lachen, von einer Frau. Erschrocken sehe ich zu David. Ich lege meinen Schlüssel zu den anderen, ziehe meine Schuhe aus und gehe dahin wo das Lachen herkommt.

Als ich meinen Vater mit einer Frau im Wohnzimmer sehe, bleibe ich wie angewurzelt stehen und sehe ihn an. Mein Vater, der mich bemerkt hat, sieht ebenfalls zu mir. Hinter mir spüre ich David, welcher seine Hand auf meine Schulter legt. Mein Papa springt auf und geht langsam auf mich zu. "Lena...ich kann dir das alles erklären...ich.", stottert er. "Erspar dir das! Ich will nichts davon wissen! Wie lange geht das schon, hm? Wann wolltest du mir davon erzählen? Glaubst du, dass du die gleiche Scheiße hier nochmal abziehen kannst? Reicht es nicht, wenn du Mama und mich schon einmal verletzt hast? Ich fass es nicht!", sage ich und werde lauter. Außerdem fange ich an zu weinen. "Lena bitte! Ich hätte es dir doch gesagt! Außerdem ist das Jahre her! Ja, ich hab deine Mutter und dich verletzt und ja, ich bereue es aber wir hatten uns getrennt und sie ist tot! Versteh es doch bitte!", versucht Papa ruhig zu sagen.

"Du hast mir doch gesagt das du mit meiner Frau mehr zusammen sein willst, weil es dir unendlich leid tut mit Mama!", weine ich und David nimmt mich tröstend in den Arm. "Ja, schon. Aber ich hab mich neu verliebt. Freu dich doch für mich.", erwidert mein Papa. "Sie ist wegen dir gestorben!", schreie ich ihn an. "Das stimmt doch überhaupt nicht! Sie war schon seit dem sie mit dir schwanger war so depressiv und irgendwann immer mehr bis sie sich das Leben genommen hat! Ich trage vielleicht Schuld, aber nicht so viel wie du denkst! Außerdem wäre deine Mutter sowieso gestorben! Sie hatte Krebs und nur noch ein paar Wochen zu leben! Versteh es doch bitte!", sagt er auch lauter. "Willst du damit sagen, dass ich der Grund war, das sie sich das Leben genommen hat?! Weil sie mit mir schwanger war?!", schluchze ich. Mein Papa sieht verzweifelt zu mir. "Nein, Helena! Sie hat dich geliebt, trotzdem kam sie mit allem nicht klar. Es ist nicht wegen dir! Es tut mir leid das du ohne sie aufwachsen musstest! Es tut mir leid, dass du nie wirklich eine Mutter hattest", sagt mein Papa. Schluchzend renne ich in mein Zimmer und werfe mich aufs Bett.

Die Freundin meines VatersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt