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Dieses Mal musste es klappen.
Dieses Mal würde er das Siegel brechen.
Dann würde er zu ihrer Hochzeit gehen. Er würde sich ihr zeigen. Sie entgültig loslassen, sich von ihr verabschieden. Danach würde er zu seinem Meister zurückkehren und ihn in die nächstbeste Grube werfen.

Ja, das klang nach einem Plan, dachte sich der weiß Haarige als er zum 100 Mal gegen die, von Exorzisten versiegelte Tür sprang.
Wie er Sensei doch nur um die Gabe beneidete, Siegel jeder Art einfach auflösen zu können.

Eigentlich hätte er dies auch gekonnt.
Eigentlich hätte ihm das hier gar nichts anhaben sollen.
Er würde seinen Meister in eine ziemlich tiefe Grube werfen.

Natürlich musste er ihn rechtzeitig auffangen (Menschen zerbrachen wirklich schnell), aber so konnte er sich zumindest an dem geschockten Gesichtsausdruck erfreuen.
Und das war auch wirklich das Mindeste - wie konnte es dieses Menschenkind bloß wagen ihn einfach einzusperren?!
Auch nach dem 100 Mal passierte rein gar nichts mit der Tür.
Er würde noch zu spät kommen, wenn er hier weiter fest saß, aber der Zauber schien kein Bisschen schwächer zu werden.
Wütend fing er an zu Knurren.
Was fand sein Meister überhaupt darin, ihn hier einzusperren?
War er denn wirklich so lebensmüde?

Denn sollte er die Hochzeit tatsächlich verpassen, würde er mit all seiner Kraft (und jeder wusste wie stark er war) dafür Sorgen, dass das Menschenkind es bereute.

"Matoba! Ich weiß nicht was ich diesmal gemacht haben soll was deinem Willen nicht entspricht und es tut mir auch nicht leid! Jetzt lass mich raus!"

Keine Antwort. Nicht mal ein schadenfrohes Lachen konnte er hinter der Tür vernehmen.
Das konnte doch nicht wahr sein!...
Müde ließ sich der weißhaarige Dämon gegen das schwarze stück Holz sinken. Es war auch wirklich nicht das erste Mal, dass dieses Balg es nicht für nötig hielt ihn mit dem gebührenden Respekt zu behandeln.

Ihn wegen eines Kommentars, oder einer abfälligen Geste irgendwo versiegelte, lachte, wenn der Ayakashi, welcher sich selbst befreit hatte, wütend und knurrend vor ihm stand.
Dennoch, was hatte das Kind denn davon ihn wirklich, wirklich wütend zu machen?
Sein Meister war unverschämt, natürlich, aber nicht mal er konnte so bescheuert sein!

"Gib es endlich auf Junge, hier kommst du nicht raus."

Ein Ayakashi, welcher die ganze Zeit im Schatten gewesen war (der weiß Haarige hatte ihn zwar bemerkt, sich aber nicht die Mühe gemacht ihn anzusprechen), trat nun hervor, gab sich Mühe, nicht vornüber zu kippen.
Ein Krug befand sich auf seinem Kopf, und mit seinen Händen schien er nicht selbst dran zu kommen. Das aber interessierte den Dämon nicht.

"Was meinst du? Sprich!"

"Das Siegel der Tür wird jeden Tag erneuert, wenn auch nicht von hier. Ich kann spüren, wie jemand von Oben aus einen Pinsel zückt und anfängt zu schreiben. Wahrscheinlich werden wir hier erst herauskommen, wenn die Tür völlig verrottet ist."

Soviel Zeit hatte er aber nicht! Dieser wahnsinnige Mensch legte es auch wirklich drauf an!

Nach einem weiterem Anflug voller Tritte, wandte er sich wieder dem Topf zu, musterte ihn genauer.
War das vielleicht doch sein Kopf? Oder steckte das Kerlchen wirklich bloß in einem der Menschengefäße drin fest?
Der Topf sprang auf sein Klatschen in zwei, enthüllte das Gesicht des Ayakashi's. Es sah nicht gerade anders aus.

"Na sieh mal an, genau so hässlich wie erwartet! Aber da ich gerade gnädig bin, lasse ich dich trotzdem am Leben.
Dafür, dass ich dir geholfen habe, will ich was! Her mit deinem Namen!"

Natsume YuujinchouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt