Sein verräterischer Diener schmeckte nicht.
Natsume frass ihn trotzdem vollständig auf, gab sich Mühe alles in ihm drinnen zu halten.
Den bestimmten Ort zu finden, war ein Kinderspiel. Hätte das Balg ihn frei gelassen, bevor er entführt wurde, wäre es ein Leichtes gewesen, ihn wieder zu befreien.
Die Tür schien im Holz verschmolzen zu sein, trug ein mächtiges Siegel in sich drinnen. Doch dieses, bot ihm keinerlei Widerstand, nicht vor seiner Kraft.
Der schwarz (mittlerweile grau) Haarige lag dort tatsächlich, an Beinen und Hals ans Bett gefesselt (blaue streifen zeigten, wie lange er sie schon trug), schien zu schlafen. Ebenfalls ein Zauber, dessen Siegel er ohne weiteres zu Staub zerfallen ließ.Langsam öffnete der Exorzist seine Augen, kurz darauf weiteten diese sich zu runden Kugeln.
Er trat näher zu ihm hin, grinste."Was mach ich bloß mit dir, jetzt wo ich frei bin, Meister? Immerhin hast du es hinbekommen Taki Tooru vor dir sterben zu lassen, nicht wahr?"
Nicht, dass der Mensch davon was wissen könnte, hatte er seine Zeit hier unten verbracht.
Hatte geschlafen, hatte gewartet.
Hatte wachgelegen (dieses Siegel wurde gerade erst wieder aufgesetzt), wurde erneut in den Schlaf gezwungen.
Doch lag da keine Angst in den Augen, die ihn ansahen.Er wusste nicht ob er genervt oder amüsiert darüber sein sollte - er würde seine Drohung wahr werden lassen, diesmal wirklich. Schließlich war alles die Schuld des (ehemaligen) schwarz Haarigen, der ihn (ohne verdammten Grund!) eingesperrt hatte.
Wäre er frei gewesen, wäre sein Meister niemals entführt worden, wäre Jun niemals eine Waise geworden. Er wäre da gewesen. Er wäre da gewesen!Er hätte da sein müssen.
Er hätte das lächerliche Siegel des Menschen brechen sollen, so wie er es immer gemacht hatte. Das arrogante Geschöpf vor ihm hatte wahrscheinlich damit gerechnet, hatte ihm zugetraut, so mächtig zu sein. Hatte ihm vertraut.Während er seine Hand nach seinem heutigen Abendmahl ausstreckte, malte er sich aus wie der schwarz Haarige in dieser winzigen Zelle nach ihm gerufen haben musste, sich über sich selbst geärgert und Stück für Stück den Verstand verloren hatte.
Er hätte da sein, ihn auslachen und retten sollen. Da sein sollen.
Seine Hand wurde von der, des Menschen berührt, welche ganz zitterig war. Würde er um sein jämmerliches, restliches Leben flehen?
Wenn er sich gut genug anstellte, würde der Dämon es in Erwägung ziehen. Andererseits wäre ein schneller Tod die viel größere Gnade in diesem Stadium des Lebens.
(Denn auch wenn es ein Zauber war, 12 Jahre ohne Nahrung und Wasser, würden den Körper zu Grunde richten.) Sein Meister lächelte, sah ihn spöttisch an."Du bist wunderschön, Takashi."
~...~
Ein schwarzhaariger Junge saß auf seiner Schaukel. Oder eher auf der Schaukel, die mal seine gewesen war. Vielleicht sollte er ihn einfach auffressen. Ja, vielleicht. Dennoch kam er nicht drum herum, sich zu ihm zu gesellen.
Einen Moment wurde er misstrauisch vom Jungen betrachtet, dann bot dieser ihm an, sich zu ihm zu gesellen.
Sie sprachen nicht viel. Als die Sonne untergegangen war, verabschiedete sich der Junge und eilte nach Hause, unwissend dass kleine Ayakashi (Sensei hatte sie Shiki genannt. Er war stolz auf ihn gewesen dass er sie bereits nach so kurzer Zeit heraufbeschwören konnte) ihm beschützend folgten.
Am nächsten Tag trafen sie sich wieder.
Und am Tag darauf. Schließlich war es schon so weit, dass der weiß Haarige gar nicht schnell genug von Sensei's Unterricht wegkommen konnte, das Menschenkind, das ihn sehen konnte und schon am Spielplatz auf ihn wartete, im Kopf. Genau wie jedes Mal war der Junge schneller als er. Doch diesmal schien er überhaupt nicht froh zu sein, ihn zu sehen.
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Natsume Yuujinchou
FanficAuch so, war es schön friedlich hier im Wald. "Uhm... Verzeihung?" Aber irgendwas musste den Frieden ja immer stören.