Konzentriert stützte ich meinen Kopf auf meinem Handballen ab, während ich mich über den Überraschungstest beugte, den Mr Kim vorbereitet hatte. Gegen Ende des Schultages noch ein Test. Echt jetzt?
Dennoch war ich überrascht von mir selbst, dass ich die meisten Lücken mehr oder weniger problemlos ausfüllen konnte. Das Geräusch der kratzenden Stifte auf Papier ebbte nach und nach ab, bis schließlich nur noch ein frustriertes Schnauben ab und zu die Ruhe störte.
Ich legte meinen Stift zur Seite und sofort drifteten meine Gedanken wieder ab. Es war bereits Donnerstag. Jimin war immer noch krank, zumindest war er nicht in der Schule und mir graute es vor morgen.Irgendwas musste schieflaufen. Ich hatte absolut kein Vertrauen in mein Schicksal und ich wünschte, es wäre Freitagabend. Dann hätte ich den Tanz hinter mir und wusste Jimins Antwort, vorausgesetzt ich hatte den Mumm ihn tatsächlich zu fragen.
Die Blätter wurden wieder eingesammelt und ein sanftes Fingertippen meines Banknachbarn ließ mich wieder in die Gegenwart zurückkehren.„Und, wie war der Test?", murmelte er und nahm seine Lesebrille ab, um sie mit dem Saum seines Uniformärmels zu reinigen.
„Öhm... ganz gut sogar, glaube ich. Wenn mich mein Gefühl nicht wieder betrügt." Taes Mundwinkel wanderten erfreut nach oben.
„Na das sind doch mal gute Neuigkeiten!", jubelte er mit gedämpfter Stimme und ich musste darüber schmunzeln, dass sich mein bester Freund anscheinend mehr Sorgen um meine Noten machte als ich es tat.Der Rest des Unterrichts dehnte sich wie Kaugummi und ab und zu drehte ich meinen Kopf unauffällig nach hinten, um mit Jessie verschwörerische Blicke auszutauschen. Wir hatten die glorreiche Idee gehabt, heute nach der Schule zum Friseur zu gehen, was zumindest bei mir auch mal dringend nötig war. Mein letzter Besuch war gefühlt Jahrzehnte her und immerhin musste ich Morgen anständig hier aufkreuzen.
Das erlösende Klingeln beendete den Schultag und ich kramte aufgeregt meine Sachen zusammen, wickelte mir den Schal eines gewissen Jemands um und zusammen mit Jessie verließ ich das Gebäude. Die Tage wurden immer kürzer und es war ein verdammt ungemütliches Wetter draußen.
„Irgendwie riecht es nach Schnee", stellte Jessie fest, als ich stehen bleib.
„Hm? Was ist?" meine kleine Freundin hatte bemerkt, dass ich stehen geblieben war. Gedanken versunken galt mein Blick dem großen Ginko in der Mitte des Hofes, dessen gelbe Blätter schon zur Hälfte abgefallen waren. Schmunzelnd seufzte ich, als ich mir in Erinnerung rief, was für einen dummen Satz ich hier mal gesagt hatte.Ich weiß nicht, ich stehe einfach gerne hier.
Ich betete inständig zu meinem Zukunfts-Ich, morgen nicht etwas genauso dummes rauszuhauen, wenn es drauf ankam.
„Nichts", lächelte ich. „Musste nur gerade an was denken."
Jessie fragte nicht weiter nach und wir setzten unseren Weg fort.
Glücklicherweise ließ der Bus in der Kälte nicht allzu lange auf sich warten und wir fuhren in die Innenstadt.Wir stiegen aus, noch bevor das große Verkehrschaos anfing und ich nahm Jessie an der Hand, damit wir uns in der dichten Menge nicht verloren.
„Wir haben noch Zeit bis zum Termin. Lass uns noch was trinken gehen", schlug ich vor und wir quetschten uns an einer Gruppe Passanten vorbei, bevor sich die Menge lichtete.
„Gerne. Und wo?", wollte Jessie wissen, als wir die Kreuzung bei grün überquerten.
Ich schmunzelte. „Wir sind gleich da."Als wir die graue nasse Straße hinuntergelaufen waren und der Block geendet hatte, bog ich ab und wir standen vor dem Eingang des wunderbaren kleinen Cafés, in welches ich mich damals mit Jimin gesetzt hatte.
Der vertraute gemütliche Geruch von Kaffee und warmer Schokolade begrüßte uns und ich fühlte mich sofort wie zuhause. Dieser Laden hatte einfach etwas Gemütliches.Erfreut bemerkte ich, dass sogar der Tisch am Fenster frei war, welchen wir benutzt hatten und ich steuerte ihn ohne zu zögern an, bevor jemand anders ihn mir wegschnappen konnte.
Seufzend ließ ich mich auf die gepolsterte Bank fallen und stellte meine Sachen ab, während Jessie es mir gleichtat. Der Nieselregen benetzte die Scheibe und nachdem wir bestellt hatten, lehnte ich mich seufzend zurück.
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Autumn Leaves || BTS Jimin x Reader ✔ #Wattys2019
FanficABGESCHLOSSEN (10.02.19) „Sag mal, macht dich das echt so nervös, wenn ich deine Hand halte?", fragte er mit gesenkter Stimme, aber dennoch mit einem Hauch von Belustigung. „Naja..." Ich versuchte, irgendwas normales zu antworten. Ich konnte jetzt n...