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Hand in Hand machten wir uns langsam auf den Weg zurück zur Halle. Seine warme Hand in meiner, die ich nie wieder loslassen wollte. Eine angenehme Stille hatte sich nach dem Kuss über uns gelegt und ich fühlte mich einfach nur so, als würde ich vor Glück platzen.
Vor den Türen durch die der gedämpfte Lärm der vielen Leute drang, blieben wir stehen und Jimin wuschelte sich durch seine Haare, um die zierlichen Schneeflocken loszuwerden, woraufhin er mich ansah und kommentarlos meine Haare ebenfalls in ein wirres Chaos verwandelte.

„He!", protestierte ich, musste aber dennoch lachen. Eigentlich war mir gerade alles egal.
„Ich bin dein Freund, ich darf das", grinste er hämisch und obwohl diese Aussage nur die Wahrheit beschrieb, versetzte es mich wieder in Aufregung. Ich kämmte mir mit meinen Fingern durch die vom Schnee leicht feuchten, etwas verknoteten Haare um sie wieder halbwegs normal aussehen zu lassen, bevor wir die Halle betraten, wo uns eine angenehme Wärme und der Geruch von Essen begrüßte. Die Masse war dicht, weshalb ich Jimins Hand nur noch fester hielt, damit wir nicht getrennt wurden.

„Wohin geht's?", wollte Jimin wissen, als ich mich in Bewegung setzte und ihn mit mir zog. „Zu Yerin. Außer, du weißt wo Jessie und Tae gerade sind." Jimin schüttelte den Kopf und so quetschte ich mich weiter durch die Stuhlreihen, bis wir Yerin erreicht hatten.
Sie blickte von ihrem Handy auf zu uns und ihre Augen huschten zwischen Jimin und mir hin und her, bevor ihr Blick auf unsere Hände fiel.

„...Warte. Y/N, ist es das was ich denke?", fragte sie verwirrt und steckte ihr Handy weg, um uns im Gesamtbild zu betrachten.
„Keine Ahnung, was denkst du denn?", fragte ich so unschuldig wie möglich, um Yerin ein bisschen auf die Palme zu bringen.
„Ihr zwei... Ihr habt heute Mittag schon Händchen gehalten aber jetzt ist das irgendwie anders!" Sie musterte Jimin kritisch mit verschränkten Armen, bevor sich ihre zusammengekniffenen Augen etwas weiteten. Dafür, dass sie mich die ganze Zeit mit dem Thema Liebe und Jungs aufgezogen hatte, raffte Yerin die Situation gerade amüsierend langsam.
„Ihr... was habt ihr draußen getrieben?"

Ich blickte meine ältere Freundin leicht schmunzelnd an, doch während ich noch am Überlegen war, ob ich weiterhin die Unwissende spielen sollte, spürte ich Jimins freie Hand an meinem Kinn als er mein Gesicht zu sich drehte und mir vor Yerins Augen einen sanften, behutsamen Kuss auf meine Lippen gab. Vor Überraschung setzte mein Herz einen Schlag lang aus und meine Backen glühten. Hier waren so viele Menschen...

Yerin sah uns mit offenem Mund an und so wie ich sie kannte, hätte sie jetzt am liebsten losgeschrien vor Aufregung, allerdings war sie genauso baff wie ich vorhin.
„Warte... Ich dachte, das wäre ein Witz gewesen..."
Jimin zwinkerte ihr verschwörerisch zu. „Du wolltest wissen, was wir draußen gemacht haben. Ungefähr das." Er grinste und ich war froh, dass die Menschen um uns rum uns keinerlei Beachtung schenkten.

„Ja aber... Was meinst du mit ungefähr?" Yerin verhielt sich wie eine Mutter, die den Freund ihrer Tochter zu Rede stellte, was mich innerlich schmunzeln ließ. Immerhin hatte sie seit Beginn unserer Freundschaft auf Jessie und mich aufgepasst und uns vor den ‚großen bösen Jungs' beschützt, während sie eine Beziehung nach der anderen gehabt hatte.
Jimin fuhr sich durch seine dichten Haare, so wie er es immer tat, wenn er gleich etwas sagte, was jedes Mädchen aus dem Konzept bringen würde, wenn es nicht schon diese Pose allein getan hatte.

„Ach... Ungefähr ein Kuss, nur etwas länger? Romantischer? Intensiver? Vielleicht sogar dreckiger und versauter? Such dir was davon aus, oder vielleicht sogar all das zusammen...." Jimin grinste, während er sprach und ich würde mit jedem Wort röter.
„D-Das stimmt doch gar nicht... Er war nicht versaut..." murmelte ich leise, während Jimin voll in seinem Element war, Yerin von innen heraus zu verwirren.

Jimin drückte liebevoll kurz meine Hand, die noch immer in seiner lag.
„Hast Recht. Er war nicht versaut. Aber vielleicht unser nächster?", zwinkerte er und hüpfte zur Seite, als ich ihm meinen Ellbogen in die Seite rammen wollte.
„Jetzt reicht's aber!" Ich würde niemals zugeben, dass diese Worte ein riesiges Chaos aus Hormonen aus mir gemacht hatten aber ich war mir sicher, Jimin wusste mittlerweile gut genug, wie er mich aus dem Konzept brachte.

Autumn Leaves || BTS Jimin x Reader ✔ #Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt