Autumn Leaves || BTS Jimin x Reader ✔ #Wattys2019

.19.

Ich hatte mal wieder keine Ahnung, wieviel Zeit vergangen war aber es schien wieder dunkel zu werden. Mit Jimin schien die Zeit einfach schneller zu vergehen. Ich schwitzte unangenehm viel und musste mit dem Gedanken leben, dass ich mich erst heute Abend duschen konnte. Jimin ließ sich auf den Boden fallen und grinste mich an.

„Klappt doch gut. Es wird schon nichts schiefgehen."
Ich lächelte, hegte aber dennoch Zweifel. Wir hatten die Hallentüren mit Absprache von Mr Kim geschlossen, damit wir Ruhe beim Üben hatten, deshalb erschreckte ich mich etwas als sie knarrend aufgezogen wurden.

Eben genannter Lehrer kam lächelnd auf uns zugelaufen.
„Hallo, Mr Kim", begrüßte Jimin ihn direkt und ich tat es ihm nach und stand auf, um mich zu verbeugen.
„Hallo, ihr beiden." Er lächelte freundlich.

„Es sind schon einige Gäste gekommen, und da es schon fast Zeit ist, mit dem Orchester zu starten, muss ich euch nun leider von der Bühne verscheuchen", lächelte er.
Hatten wir wirklich den ganzen Mittag geübt?

Ich nickte schnell und hüpfte zusammen mit Jimin von der Bühne hinunter. Wir griffen unsere Sachen und da kamen auch schon die Mitglieder unseres Schulorchesters in die Halle, hauptsächlich jüngere Schüler. Sie spielen nicht wirklich gut... Aber der Wille zählte.
Wir quetschten uns durch die uns entgegenströmende Menge hinaus auf den Hof, wo sich schon einige Leute aufhielten und sich mit Fingerfood begnügten.

„Willst du auch was essen?", fragte Jimin und blickte mich von der Seite an.
„Klar... Warum nicht?"
Wir schlenderten über den belebten Hof und entdeckten einen Stand für Hweroi Gamja, der von einer der Schulklassen organisiert worden war. Wir beide kauften uns etwas von den gedrehten Kartoffelstangen und entschieden uns dazu, durch das Schulgebäude zu schlendern, da es uns draußen zu kalt wurde. Wie jedes Jahr waren die Gänge bis zum Erbrechen überfüllt und man konnte sich kaum bewegen, ohne jemanden anzurempeln.

„Sieh, da können wir uns hinsetzten, Y/N", meinte Jimin, als wir in den hintersten Teil der Aula gegangen waren, wo sich die Massen etwas spalteten. Eine der Bänke war tatsächlich noch frei.
Wir setzten uns hin und endlich konnte ich in Ruhe etwas von der riesigen Kartoffelstange essen ohne zu befürchten, dass ich sie ausversehen jemandem ins Auge stach.
Nach einigen Minuten der Stille sagte Jimin endlich etwas, um diese komische Anspannung aufzulösen.

„Sag mal, du benimmst dich etwas merkwürdig heute. Hast du Angst vor nachher?"
Ich zögerte.
„Naja... Ja, schon. Irgendwas muss doch schiefgehen, ich habe bei sowas nie Glück." Ich schluckte schwer und Blickte an die Uhr an der gegenüberliegenden Wand der Halle. So viel Zeit blieb uns tatsächlich nicht mehr.
„Y/N?", fragte Jimin.
„J-ja?", meinte ich nur unsicher und blickte kurz zu ihm herüber. Ich wollte einfach nicht die ganze Zeit rot werden.
„Schau mich mal an."

Haha, genau das was ich mein ganzes Leben gerne tun würde aber einfach nicht konnte. Ich verharrte in meiner Position, bis ich auf einmal seine Hände an meinen Wangen spürte. Mein Herz machte einen erschreckten Sprung und er drehte meinen Kopf sanft zu ihm herüber, sodass ich gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen. Diese schönen, mandelförmigen Augen. Das rechte Auge hatte eine etwas andere Form als das linke aber es sah irgendwie so viel schöner aus als wenn sie symmetrisch gewesen wären. Seine silberweißen Haare bedeckten seine Stirn und ich gab mein bestes, seinem Blick standzuhalten. War er tatsächlich so nah, oder war das nur meine Fantasie, die sehnlich ihren Träumen hinterherjagte?

„Hör zu. Du hast mit mir trainiert. Und mit Hobi. Und du hast diesen Tanz eindrucksvoll perfektioniert, weil du ein Gefühl für ihn entwickelt hast. Es wird super klappen, da bin ich mir sicher. Und selbst wenn du einen Fehler machst, ja und? Niemandem wird es auffallen und sie werden uns trotzdem zujubeln und applaudieren. Okay?" Er gab mir ein aufmunterndes Lächeln und mein Herz schmolz einfach nur noch dahin. Er ließ seine Hände von meinen Wangen ab und ich war mir sehr sicher, dass sie glühend rot sein mussten. Was machte er nur mit mir?
„Genug der Worte, wir sollten uns langsam mal umziehen..."