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Eine Woche später hatte sich zwischen Jay und Lee nicht mehr viel geändert. Jay war sich aber sicher, dass er sich in Lee verliebt hatte. Allerdings schienen auch ihre Mitschüler zu akzeptieren, dass Lee mit Jay befreundet war.

Lee war einfach ein toller Mensch. Er war selbstbewusst, hatte das Selbstwertgefühl, das Jay fehlte und war höflich. Er war nicht so verwöhnt wie andere mit reichen Eltern und war super gut in der Schule. Jay redete wieder. Er redete zwar nur mit Lee. Aber er redete.

Als nächstes wollte Lee, dass Jay besser in der Schule wurde. Jay wollte an dem heutigen Schultag Lee sagen, dass er auch schwul sei. Es war 10:00 Uhr und sie befanden sich gerade in Latein. Es war furchtbar langweilig.

Sobald die Stunde vorbei war, nahm Jay den Mut, es Lee zu sagen. Er zog Lee auf die Toiletten, da er sich sicher war, dort mit ihm alleine zu sein. "Lee, ich muss dir da was sagen", murmelte Jay und sah vorsichtig Lee an. "Hau raus, Jayie", grinste dieser schief.

Jay atmete tief durch und sagte dann: "Nachher." Jay wollte doch noch warten. "Bitte?", Lee wollte es definitiv wissen. "Ich bin, ähm, schwul", kam es von Jay. Was dann passierte, war nicht vorhersehbar. Die Tür einer Toilettenkabine wurde aufgerissen und Henri kam raus. "Ich hab's doch gewusst!", rief er und rannte raus.

Jay sah unsicher um sich und setzte sich dann auf den Boden. Er winkelte seine Beine an und drückte sein Gesicht in seine Knie. Lee kniete sich vor Jay hin und legte seine Hände um Jays Unterarme. Er zog sie auseinander und zog anschliessend Jay auf die Beine.

"Geht es?", Lee sah ihn besorgt an. Jay sagte nicht. Er umarmte Lee einfach. Er wollte nichts sagen. Lee erwiderte die Umarmung. "Wir sollten in den Unterricht", er löste sich von der Umarmung. Jay nickte, war aber gebrochen.

Sie liefen sofort zurück zu Latein. Viele riefen Jay "Schwuchtel" zu. Die Lateinlehrerin war gerade was kopieren gegangen und Jays Klasse nutzte die Zeit, um ihn fertig zu machen. In Latein sass Lee vor Jay. Lee wurde recht aggressiv.

"Dich kann eh keiner lieben!", rief Brian. Lee schlug fest die Faust auf den Tisch. Alle verstummten. "Hört auf! Ihr in seiner Lage wärt auch nicht begeistert, wenn das euch passieren würde!" "Wir werden ja nie so eklig werden", kicherte Jennifer.

"JETZT HALTET EURE DRECKSFRESSE!", schrie Chantal. "Hört mit den Verurteilungen und Vorurteile endlich auf!" "Was ist mit dir?!", Jennifer sah empört ihre beste Freundin an. "Ich finde das Verhalten nicht okay und bevor das mit Jonas war, war er mein bester Freund! Du hast gesagt, ich solle mich von ihm fern halten! Wozu denn?!"

Die Brünette stand auf und setzte sich neben mich. "Er hat Jonas verdammt nochmal nicht umgebracht. Es stand auch nie im Raum, dass er etwas damit zu tun hatte!", Chantal legte einen Arm um Jay. "Chantal, lass es bleiben", flüsterte er.

"Der Mörder ist aber in seiner Familie!", rief Antonio. "Nein, ich habe keine Lust mehr. Am ersten Schultag. Lee hat gesagt, er verurteilt Menschen erst, wenn er sie kennt. Wie viele sind innerhalb vor eineinhalb Jahren neu dazu gekommen?! Nicht wenige und trotzdem verurteilt ihr ihn", Chantal stand auf und verliess den Raum.

"Bitch", kam es aus Jennifer, die heute sowieso schon wieder sich freizügig wegen Lee angezogen hat. Wenige Sekunden später flogen wieder Beleidigungen an seinen Kopf. Seine Kraft, weiter zu kämpfen, wurde immer geringer. Er stand auf und verliess das Gebäude mit all seinen Sachen. Chantal fing ihn am Eingang ab: "Wo willst du hin?"

"Ist doch egal...", murmelte er. Gleich darauf kam Lee. "Jay." Jay sah ihn an und lief aus dem Gebäude. "Gehen wir hinterher?", Chantal sah Lee an. Dieser nickte und fand Jay an der Bushaltestelle, wo in wenigen Minuten der Bus kommen würde. "Jay, beruhig dich doch", kam es besorgt von Lee. Der Bus kam und alle drei stiegen ein.

Glücksgefühle || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt