Johann spähte durch den Türspalt ins Zimmer. Da lag sie, seine Tochter. Jetzt gab es keine Zweifel mehr. "Wie sollen wir ihr nur erklären, dass wir ihre Eltern sind?" fragte Syndra " Wird sie das überhaupt verstehen?". Johann blieb still. Er schaute immer noch auf das Bett und dachte nach. Syndra ging unruhig auf und ab. Nach einer Weile sagte Johann schließlich: "Ich fürchte wir müssen warten bis sie älter ist. Dann werden wir ihr alles erklären und sie wird es verstehen". Syndra blieb stehen, schaute Johann eine Weile an und nickte dann langsam. "Es war ein langer Tag und die Sonne wird bald aufgehen. Gib Klara das Medaillon zurück und leg dich hin. Ich werde noch mit dem Rudel reden". Mit diesen Worten verließ Johann das Zimmer in Richtung Krater und ließ Syndra zurück. Sie öffnete leise die Tür zum Schlafzimmer und schaute zuerst auf Klara und dann auf das Medaillon. "Wer hätte das gedacht" sagte sie zu sich selbst und lachte. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl durchströmte sie. Wieder mit Hilfe ihrer Magie legte Syndra Klara das Medaillon wieder an. Klara drehte sich im Schlaf zu Syndra um als sie gerade fertig war. "Mama" nuschelte sie. Syndra stockte der Atem und ihr traten Tränen in die Augen. "Weiß sie es etwa?" dachte sie. Vorsichtig hob sie die Decke und legte sich zu Klara. Diese kuschelte sich sofort an Syndra. Gerade als sie die Augen schloss hörte sie Wolfsgeheul. "Ah, der Rat tritt zusammen".
Johann ließ Syndra im Zimmer zurück und lief zum Krater. Dort angekommen heulte er mit aller Kraft in den Nachthimmel. Sofort kamen die Antworten. Es dauerte ein paar Minuten und der Krater füllte sich mit Werwölfen. Es waren mindestens 50 Stück. Johann stand ganz unten im Krater auf einer Art runder Bühne. Die Werwölfe sammelten sich um die Bühne oder auf den unteren Felsterrassen. Sieben Werwölfe die fasst genauso groß waren wie Johann gesellten sich zu ihm auf die Bühne. Nach und nach verwandelten sich alle in ihre menschliche Form. Die Sieben die bei Johann standen waren deutlich älter als er selbst doch hatte keiner von ihnen etwas von seiner Kraft eingebüßt. "Es ist lange her, dass du uns gerufen hast. Was gibt es, Leader?" sagte der erste der Sieben. "Das ist wahr. Es ist gut zehn Monde her, dass ich das gesamte Rudel herbei gerufen habe" antwortete Johann "Es gibt etwas, dass ich euch sagen will. Vielleicht habt ihr schon den fremden Geruch bemerkt der in den Höhlen umher schwebt". "Jetzt wo du es sagst ist da tatsächlich ein fremder Geruch. Auch wenn ich schwören könnte, dass ich ihn kenne" gab ein zweiter zurück. "Ganz genau Terk. Ich kenne diesen Geruch auch. Erinnerst du dich daran als ich deinen Sohn schickte meine Tochter zu schützen und er fliehen musste?" "Natürlich weiß ich das noch. Wir alle erinnern uns noch an diesen Tag. Es war die schlimmste Auseinandersetzung mit einem feindlichen Rudel seit Jahrzehnten. Du warst gerade zum Leader ernannt worden nachdem du Erkam in einem fairen Kampf besiegt hattest. In dieser Nacht hast du dir unseren Respekt verdient. Du hast mit ganzer Kraft das Rudel verteidigt so wie es keiner von uns gekonnt hätte. Selbst Erkam hast du beschützt obwohl er sich bis dahin geweigert hat dich anzuerkennen". "Das ist wahr Johann. Ich wäre vermutlich tot hättest du die drei Werwölfe nicht so schnell ausgeschaltet" warf Erkam ein. Johann schaute seinen Vorgänger erstaunt an. "Warum hab ich mir nur all die Jahre Vorwürfe gemacht?" fragte er sich. "Wie auch immer. Ich habe Terhack gefunden". Im Krater wurde es unheimlich still. Alle schauten erstaunt auf Johann. "In einem Dorf nicht weit von hier hat man sein Fell als Jagdtrophäe aufgehängt. Allem Anschein nach war er schon schwer Verwundet als man ihn dort fand. Ich versprach dem Leiter des Dorfes, dass sie von uns in Ruhe gelassen werden. Natürlich nur solange sie auch uns in Ruhe lässt". Im Krater wurde es unruhig. " Sie haben meinen Sohn getötet und ich soll sie in Ruhe lassen?" brüllte Terk. "Hör mir erstmal zu und ihr auch" entgegnete Johann. Sofort wurde es wieder still. "Ich habe meine Gründe dafür. Terhack hat seine Pflicht erfüllt und meine Tochter bis zum Schluss beschützt. Sie wuchs in den vergangenen Jahren in diesem Dorf auf und heute ist Klara wieder heim gekehrt. Darum wisst dass der vermeintlich fremde Geruch zu meiner Tochter gehört. Nehmt sie bitte in unsere Gemeinschaft auf so wie ihr mich und Syndra damals aufgenommen habt". Die sieben Ältesten nickten zustimmend. Auch Terk schien die Anordnung seines Leaders zu verstehen und zu akzeptieren. Johanns Gesichtszüge entspannten sich und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. "Ich danke für euer Verständnis. Die Sonne wird bald aufgehen darum geht in eure Höhlen und ruht euch aus." Mit diesen Worten verließ Johann mit den Ältesten die Bühne. Sein Rudel zog sich zurück und der Horizont begann sich rot zu färben.
Als Johann das Schlafzimmer betrat konnte er nicht aufhören zu lächeln. Syndra und Klara lagen eng aneinander gekuschelt im Bett. "Hoffentlich wecke ich sie jetzt nicht auf" dachte Johann. Leise schlich er sich zum Bett und legte sich zu seiner kleinen Familie. Klara regte sich kurz im Schlaf als Johann seinen Kopf auf das Kissen legte. "Papa" nuschelte sie.
Klara träumte. Sie träumte sie sei ein Werwolf und sie rannte über weite Felder und durch Wälder. Der Wind rauschte in ihren Ohren. Es war ein schönes Gefühl. Plötzlich sah Klara eine Silhouette mitten auf einer Lichtung stehen. Sie sah aus wie eine Frau aber sie konnte kein Gesicht erkennen. Klara lief auf die Silhouette zu und blieb vor ihr auf allen vieren stehen. "Wer bist du?" fragte Klara. "Ach weißt du Klara" sagte die Frau "ich bin deine Mama". "Mama" sagte Klara. Dieses Wort erfüllte sie mit Wärme und Geborgenheit. "Komm Klara" sagte die Frau "wir suchen deinen Papa". Klara hatte keine Zeit zum antworten denn die Frau schwebte davon. Klara lief ihr hinterher. Die Frau führte sie über einen Bach in den Wald zu einer Höhle. Die Frau flog in die Höhle hinein und Klara folgte. Ab diesem Punkt kam ihr alles irgendwie Vertraut vor. Klara und die Silhouettenfrau kamen zu einer großen Felsterrasse auf der eine Silhouette eines Werwolfs stand. Diese Verwandelte sich in die Silhouette eines Mannes. Die beiden Silhouetten umarmten sich. DerS ilhouettenmann schaute Klara an und fragte "Wen haben wir denn hier?". "Bist du mein..." ." Ganz genau Klara. Ich bin dein..." ."Papa" beendete Klara den Satz. Erneut erfüllte sie Wärme und Geborgenheit. Ohne es zu merken war Klara wieder zum Menschen geworden und wurde dann von den Silhouetten umarmt.
Klara erwachte. Sie rieb sich die Augen und schaute sich um. Außer ihr war niemand im Raum. Sie stand auf und ging zur Tür. "Guten Morgen Klara" sagte Johann. Er saß an einem kleinen Tisch und war gerade dabei etwas aufzuschreiben. "Hast du gut geschlafen?" fragte er. Klara rieb sich nochmal mit einer Hand durchs Auge und gähnte, dann nickte sie. "Wenn du hHnger hast geh einfach dahinten durch die Tür. Syndra hat extra etwas vorbereitet." Er deutete auf eine Tür etwas abseits der drei anderen und schrieb dann weiter. Im Augenwinkel beobachtete er seine Tochter. Klara tat wie ihr geheißen und fand sich dann in einer Küche wieder. "Ah da bist du ja" begrüßte sie Syndra. "Ich wäre jetzt eh bald gekommen und hätte dich geweckt. Komm her, setz dich und iss etwas". Klara spürte wie hungrig sie war und setzte sich. Der Tisch war reichlich gedeckt und Klara hätte schon vom Anblick dieses Frühstückstisches satt werden können. So begann sie zu essen. Nach dem Frühstück gingen Klara und Syndra wieder ins Wohnzimmer. Johann hatte sich inzwischen auf das Sofa gesetzt und lass etwas durch. "Hast du die Planung für die Jagt schon fertig?" fragte Syndra. "Ja ich glaube schon aber ich werde sie trotzdem wie immer nochmal an Oklaf geben damit er nochmal alles überprüfen kann." Klara war auf das Sofa geklettert und saß nun neben Johann. Dieser Faltete den Plan und steckte ihn in seine Weste. "Bevor es heute noch untergeht muss ich dich noch etwas fragen Klara". Klara schaute Johann aufmerksam an. "Hast du vielleicht Lust eine Weile bei uns zu bleiben?". "Warum?". " Nun, ich habe die Vermutung dass du ein Werwolf bist und bis wir Gewissheit haben ist wollte ich dich hier behalten damit niemand zu schaden kommt. Außerdem glaube ich, dass du gut hier her und zu uns passt." Johann und Syndra lächelten sie an. Da war es wieder. Wärme und Geborgenheit machten sich wieder in Klara breit. Sie konnte nicht anders. "Ja, ich will bleiben!" kam es aus ihr heraus. Syndra konnte sich nicht zurück halten. Sie hob Klara hoch und drückte sie an sich. Klara erwiderte die Umarmung. Johann schloss sie der Umarmung kurz danach ebenfalls an.
Wärme und Geborgenheit
und ganz viel Liebe.
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Wenn der Mond scheint
FantasíaKlara wacht auf und ihr Leben verändert sich total. Ob zum guten oder zum schlechten ihre Familie ist an ihrer Seite und hilft wo es nur geht. Mal schauen was so alles passiert, wenn ein Werwolf und eine Magierin ein Kind haben.