Ich lag in meinem Bett und wachte auf, weil es draußen heftig gewitterte. Ich setzt mich in meinem Bett auf. Bei jedem Donner zuckte ich zusammen. "Papa" rief ich mehrmals. "Ja" hörte ich eine tiefe Stimme rechts neben mir sagen. Als ein Blitz draußen das Zimmer für einen kurzen Moment erhellte sah ich in sein Gesicht. Aber es war nicht das Gesicht meines Vaters. Es war das Gesicht des Obdachlosen in das ich blickte.
Schreiend wache ich auf und nur langsam werde ich mir wieder der Realität bewusst. Es war nur ein Traum... Alles ist gut ... Vorhersehbar dass ich einen Albtraum von diesem Obdachlosen haben könnte, findet ihr nicht? Trotzdem hätte ich damit nicht gerechnet. Meinen letzten Albtraum hatte ich mit 12, kurz nachdem mein Vater verschwunden war. Ich träumte damals dass meine Mutter mit uns ihn suchen gegangen war und wir dabei einen Autounfall hatten und sie starb. Irgendwie hätte ich auch Recht damit... Vielleicht war sie nicht körperlich tot, geistig war sie aber nicht mehr die selbe.
Mein Traum hatte ganz harmlos angefangen. Ich träumte von meiner glücklichen Kindheit: Wie ich und meine Schwester draußen im Garten gespielt hatten und unsere Eltern von der Terasse aus zusahen, unser Vater uns Wärmflaschen brachte als draußen der erste Schnee fiel und unsere Mutter uns Tee und Zwieback ans Bett brachte wenn wir krank wurden. Doch mit jeder Erinnerung, von der ich träumte, veränderte sich das Gesicht meines Vaters und wurde zu dem des Mannes dem ich gestern auf der Sraße begegnet bin. Bis er schließlich an meinem Bett stand.
Zwei Ereignisse, die beide Geheimnisse hatten, kombiniert.
"Melina ich muss dir dringend was erzählen" höre ich mich am Telefon sagen. "Marc verdammt es ist halb 4 Uhr früh! Kann das nicht warten?" schimpfte sie mir entgegen. "Es hat mit Mum zu tun" "Oh klasse seit wann interessierst du dich denn bitte für die?" Ich konnte ihre miese Laune ja verstehen, der Traum hatte mir allerdings Angst gemacht. "Seit so ein Kerl mir ihren Namen ins Gesicht geworfen hat!"entgegne ich. "Erstens ist es mir doch egal wer alles 'Theresa' sagen kann, zweitens meinst du mit geworfen gesagt oder was?" giftet sie mich an. "Ja mein ich, aber es war total komisch. Da war so ein Mann..." "Dann drück dich gefälligst auch so aus! Und ich hab jetzt echt keinen Bock auf deine schlechten Storys. Gute Nacht!" Ich kann mir richtig vorstellen wie sie den Telefonhörer auf ihre Ladestation knallt. Gut, es ist vielleicht etwas spät, aber trotzdem finde ich sollte meine Schwester gerade jetzt für mich da sein. Immerhin geht es um die Familie. Morgen werde ich vielleicht mal bei ihr vorbeischauen geht es mir durch den Kopf als ich mich wieder in mein Bett lege.
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Danke dass ihr meine Geschichte lest, das bedeutet mir echt viel. Wenn ihr wollt könnt ihr in die Kommentare schreiben wie ihr sie so findet.
Ich würde mich freuen ;) ♡
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Vermessen.
KurzgeschichtenEine Geschichte aus dem täglichen Leben, oder nicht? Was passiert wenn ein Ereignis einen total aus der Bahn wirft? Kann sich dadurch alles langsam verändern?