Kapitel 12

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Eren

Wie spät ist es? Es ist so dunkel... Dachte ich müde, als ich langsam wieder meine Augen öffnete. Etwas drückte mir auf meinen Oberkörper und ich spürte etwas, dass sich um mich schlung, aber ich war noch zu verschlafen um irgendwas um mich herum zu erkennen. Die Fackeln im flur brannten noch... Es konnte also noch nicht morgen sein. Dachte ich und wollte mich aufsetzen, aber irgendwas hielt mich davon ab. Verwirrt sah ich an mir runter und sah, dass sich eine zierliche Person an meine Brust kuschelte, die Arme um meine Taille gelegt und tief schlafend. Wer- Erschrocken riss ich die Augen auf und unterdrückte es krampfhaft zu schreien. D-der h-Hauptg-gefreite L-l-levi??! Warum kuschelte der sich so an mich?! Ich erinnerte mich daran, dass er in meinem Bett eingeschlafen war, aber nicht, dass er sich an mich gekuschelt hatte. Hatte er nicht noch gesagt ich solle ihm nicht auf die Pelle rücken? Was sollte ich tun? Erwin rufen und ihn bitten mich zu retten? Das wäre echt jämmerlich... immerhin... kuschelt er ja nur, oder? Aber... er war so nah... Neugierig sah ich ihn an und irgendwie hatte sein Anblick eine beruhigende Wirkung auf mich. Er sah... so kindlich und... süß aus. Fast so, als wäre es überhaupt nicht der immer grimmige und schlecht gelaunte Hauptgefreite Levi. Seine Haare waren ein bisschen durcheinander und sein sonst angespanntes Gesicht war ganz locker und ruhig. Er hatte also doch noch sanfte Gesichtszüge. Dachte ich und kicherte leicht, hob vorsichtig meine Hand und konnte einfach nicht widerstehen ihm einmal durch seine pechschwarzen Haare zu fahren. So... WEICH!!! Ich wurde knall rot und versuchte verzweifelt dem Drang zu widerstehen, ihm ein weiteres Mal durch die Haare zu streicheln, aber es ging einfach nicht. Ich vergrub sanft meine Hand in seinen weichen Strähnen und im gleichen Moment legte ich vorsichtig meinen Arm um seinen zierlichen Körper, um ihn etwas enger an mich zu ziehen. Ich dachte zu träumen. Ich hielt den Hauptgefreiten Levi in meinen Armen. Fast so, als... wären wir ein Paar! Schnell versuchte ich diesen Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen und schloss die Augen. Ich musste wenigstens so tun, als würde ich schlafen. Wenn der Hauptgefreite jetzt aufwachen würde und ich nicht schlafen würde, dann würde er mich vermutlich freiwillig der Militärpolizei übergeben und mich vorher windelweich prügeln. Langsam spürte ich wie mich die Müdigkeit wieder überkam und ich schloss die Augen, kuschelte mich an den Hauptgefreiten und schlief dann in nur wenigen Minuten ein.

Levi

Es war so warm... und...eng! Ich kniff die Augen leicht zusammen und wachte langsam auf. Irgendwas stimmte hier nicht. Wo war ich noch gleich? Ich öffnete die Augen und bemerkte vor mir... einen Oberkörper? Verwirrt versuchte ich mich aufzusetzen, aber irgendwas hielt mich fest und begann mich enger an diesen Oberkörper zu drücken. Es roch so gut... Wer- Erschrocken riss ich die Augen auf, sprang regelrecht aus dem Bett und trat einfach zu. »AU!« ich hörte wie jemand aus dem dreckigen kleinen Bett plumpste und sah dann Eren. Er setzte sich auf und schaute sich verwirrt um, dann entdeckte er mich und lief an wie eine Tomate. Dieser Rotzbengel!

Eren

Der Hauptgefreite sah mich grimmig an und spannte sich gewaltig an, um ruhig zu bleiben. Ich bin tot! Ich bin einfach mausetot! Dachte ich und stand vorsichtig auf. »Hab ich dir nicht gesagt kuscheln ist nicht, Balg?!« fragte er und ich verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. »Ich hab damit nicht angefangen. Du solltest dich an deine eigenen Prinzipien halten, wenn du einem anderen schon das kuscheln verbietest.« »Klappe, Jaeger! Werd nicht frech!« meinte er und schien abstreiten zu wollen, dass er sich als erstes an mich gekuschelt hatte. Er war gerötet. Schon wieder. Ich kicherte leise, während er seine Schuhe anzog und zur Zellentür ging. »Ich schicke nachher jemanden, der dich hier raus holt, Balg.« meinte er nun irgendwie... beschämt und ging raus. Wie? Ich muss trotzdem hier bleiben?! Dachte ich und lief zur Zellentür, um ihm hinterher zu sehen. Er ging zu Erwin, der seine Hand freundschaftlich auf Levi's Schulter legte und dann mit ihm die Kerker verließ. Es dauerte noch einige Stunden bis ich raus gelassen wurde, aber seit dem Moment unten im Kerker, wo er mich wieder allein gelassen hatte, habe ich mehrere Tage weder ihn, noch Hanji, Erwin oder die anderen hochrangigen Aufklärungstrupmitglieder gesehen...

Truth (LevixEren)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt